End Of April - If I Had A Bullet For Everyone

End Of April - If I Had A Bullet For Everyone
Modern Metal
erschienen in 2004 bei EMI
dauert 62:58 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Crushed
2. Homecoming
3. 200%
4. Divided
5. G vs E
6. Pyramid
7. Bedsore
8. Respect
9. Ashamed
10. Pimpin' is easy
11. The Adam Bomb
12. Today
13. Words and Wrists

Die Bloodchamber meint:

Eigentlich ist, auf den ersten Blick gesehen, End of April nicht meine Baustelle. Dementsprechend lange habe mir Zeit gelassen die beiden mir vorliegenden CDs des deutsch/niederländischen/amerikanischen Modern-Metal Projektes zu hören um ein einigermaßen objektives Urteil abgeben zu können.

If I had a bullet for everyone – diese CD mit dem recht provokanten Titel ist der erste Longplayer von EOA. Auffällig ist für mich direkt zu Beginn der doch recht nuschelige Rap-Gesang des Fronters. Klingt als würde er auf einem nassen Lappen kauen während er singt. Allerdings ist dies nicht zwingend ein Kritikpunkt, denn es passt eigentlich ziemlich gut in die Musik der Band. Diese ist sehr vielschichtig und prescht direkt raus, erfordert aber auch mehrfaches Hören; vieles wurde hier eingespielt. Das ganze Werk wirkt sehr stimmig und mit den sozial-kritischen Lyrics (die sich meist um das eigene Ich, Beziehungen oder ähnlich drehen) die sehr gehaltvoll sind und mehrfaches Lesen/Hören erfordern um verstanden zu werden sammelt die Multi-Kulti-Truppe weiter Punkte. Ein großer Bonus ist allerdings, gerade in dieser Sparte Musik, der Abwechslungsreichtum – gerade hier liegt der große Bonus von EOA. Jeder Song hat einen hohen Wiedererkennungswert und überträgt seine eigene Stimmung auf den Zuhörer, man kann förmlich, ohne den Text zu kennen, wissen was die Band musikalisch erzählen will. So etwas hört man nicht oft und das rechne ich der Truppe sehr hoch an Jedes Bandmitglied spielt auf verdammt hohem Niveau mit seinem Instrument und das hört man der Platte auch direkt an – wirkt sehr tight und wie aus einem Guss. Die Songs bieten Gott-sei-Dank keine normalen Songstrukturen (Intro-Strophe-Chorus-Strophe-Chorus-Solo-Chorus-Outro), kommen mit neuen Parts und Hooks hervor und bieten somit dermaßen viel Abwechslung das man bei einem einzelnen Song schon mal denk drei verschiedene Lieder zu hören. Man kann durchaus sagen das die Platte keinen wirklichen Überfliegersong bietet, dafür sind alle Lieder Hits an sich. Keine Durchhänger und keine Mittelmaßstücke – was will man mehr?

Fazit: 10 Punkte für diese Platte. Jedem Fan von modernerem Metal a la Linkin Park oder Rage against the Machine (ja, inwiefern man die Modern Metal titulieren darf sei dahingestellt!) wird das Ding direkt gefallen. Zwar mag die Stimme des Fronters Allen nicht jedem gefallen, aber das ist ja eigentlich bei jeder Band der Fall. Wer eine tiefgreifende Platte ohne Klischees kaufen möchte und wem dann noch die etwas Mainstream-lastige Ausrichtung von genannten Chart-Überfliegern Linkin Park widerspricht, der liegt hier goldrichtig!
Anspieltipps: Divided / Bedsore / The Adam Bomb
-