The Senseless - In The Realm Of The Senseless

The Senseless - In The Realm Of The Senseless
Death Thrash Metal
erschienen im Mai 2007 bei Anticulture Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. You love it
2. Vacation
3. Unprincipled
4. A big comedown
5. Crippled trash
6. You are nothing
7. Promise
8. Wreckage
9. Evilicious
10. No bomb is big enough
11. Happy ever after
12. After happy ever after (Unmetal)

Die Bloodchamber meint:

Bis jetzt waren Veröffentlichungen des britischen ANTICULTURE Labels immer eigen und hatten durchaus Qualität, wobei TANGAROA für mich die spektakulärste CD war. Nun, eigen ist THE SENSELESS, das Soloprojekt von BERZERKER Sam Beam nur auf dem Papier und in Gedanken.

Mr. Beam nervt solo schlichtweg phänomenal. Wenn so die Arbeit nach 10 Jahren Komponieren und 2 Jahren Aufnahmen aussieht, dann sollte Herr Beam lieber Schafe scheren. Völlig undynamischer Drumcomputer trifft auf ganz gute Death Thrash Riffs und durch den Wolf gedrehte Stimmen und Weltraumorgel, wobei man dem Mann zugestehen muß, die Gitarre wirklich gut zu bedienen, das sollte aber das einzig Erwähnenswerte an dieser Veröffentlichung bleiben...
Ich bin immer skeptisch, wenn sich Bands oder Projekte irgendwelchen Dogmen unterwerfen. Bei diesem Projekt wird in der Waschanweisung darauf hingewiesen, dass sich kein Thema wiederholt und auch nicht wiederholen darf. Vielleicht werden deshalb die verwendeten Themen etwas länger präsentiert. Daraus ergibt sich naturgemäß ein weiteres Problem. Wie schreibt man damit gute Lieder? Genau! Gar nicht...Fragment an Fragment ohne viel Wiedererkennungswert und Tiefe.
Hin und wieder entdeckt man gute Ideen, aber durch die sinnlose Selbstkasteiung im Zusammenhang mit einem Drumcomputer, der in Zeiten eines Dave Haley, Daren Cesca oder George Kollias das Hintergrundgerammel auch nur überaus mäßig imitiert, ist das wirklich nur ein Pflaster auf einem offenen Bruch.

Wie man extreme Musik mit Drumcomputer und Humor zu was ganz Sensationellem verbinden kann haben die Franzosen CARNIVAL IN COAL mit ihrer letzten Scheibe „Collection Prestige“ bewiesen. Auch CROTCHDUSTER aus den USA schlagen in die gleiche Kerbe und machen es besser.

Bei „In the Realm of the Senseless“ ist der Name Programm. Da hilft es auch nicht, das sowohl Matt Wilcock von AKERCOCKE, als auch DIMMU BORGIR und NAPALM DEATH Produzent Russ Russel die Finger mit im Spiel hatten. Klinischer, steriler, möchtegernlustiger Retorten Death Metal. Wenn man verhindern kann, diese Scheibe hören zu müssen, sollte man diese Gelegenheit beim Schopfe packen.

Ein Extrapunkt wegen gutem Handwerk.
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