Forgotten Sunrise - Willand
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. I
2. Ropelove
3. Lo-Fi PPL In The Fade-Out World
4. Nextep Suicide
5. Dead Le Gends A Mong The Living
6. Prophylactic EUthanAsia
7. Christ Your Name
8. Manyone
9. Very De:p Shortgut
10. Hero In-Gre:npiece
11. The Ownle: Noise
12. O
Die Bloodchamber meint:
Bei der Masse die an amüsanten, aber bei genauerem Betrachten doch recht durchschnittlichen Veröffentlichungen in der Sparte der elektronischen Experimentatoren, die sich dennoch seelisch dem Metal verschrieben haben, freut es mich das neue Album der Estländer von FORGOTTEN SUNRISE in die Hände bekommen zu haben. Schade nur, dass es im Metalsektor höchstwahrscheinlich nicht viele Seelen geben wird, die eine freakige Fusion wie das hier vorliegende „Willand“ akzeptieren werden oder gar zu schätzen wissen.
Die wenigen, die sich mit exotischen Titulierungen wie Deathbeat anfreunden können, werden allerdings ihre Freude an diesem Werk haben.
Gleich vorab: Ein dermaßen variables, dennoch zusammenhängendes und intensives Werk ist mir in dieser Form noch nie unter die Nase gekommen. Was sich beim Einstieg noch erfreulich gekonnt, aber dennoch konventionell nach Düsterelektronik anhört, entwickelt sich über seine immense, aber kaum wahrgenommene Spielzeit zu einer kontrollierten, aber unglaublich facettenreichen Stilkollage. Die ersten Lieder klingen nach einer rein elektronischen, völlig auf reale Instrumente verzichtenden Mischung aus Trance und seichterem Industrial, der mit einigen Samples und einigen milderen Deathmetalgrowls abgeschmeckt wurde. Ab dem dritten Song, der dem Unterbewusstsein schon allein durch seinen irgendwie sehr passenden Namen „Lo-Fi PPL In The Fade Out World“ gefallen mag, findet man sich in einer anderen Welt wieder. Zirpende und dumpf warpende, kaum verfolgbare Amplitudensprünge lassen die Sache so richtig interessant werden. Trotz des extrem schnellen Grundbeats, der allerdings nicht zu penetrant ausfällt wahrt man eine chillige, beinahe spacige Atmosphäre, die dennoch unübertrieben und auf ihre eigene Art realistisch wirkt. Stimmenexperimente werden groß geschrieben: Cleane Vokals, die auf einer anderen Sphäre zu schweben scheinen wechseln sich entspannt mit Growls und diversen anderen härteren Gangarten, die aber allesamt durchaus angebracht scheinen. Verspielte, pitchende Melodiesynth lockern immer wieder die Atmosphäre auf und sorgen trotz des düsteren Einstiegs für ein sehr wohliges, beinahe fröhliches Klima. Man verliert in der hypnotischen Stimmung das Zeitgefühl und lässt sich treiben – eigentlich der Optimalfall bei einem Album.
Auf ganzer Linie überzeugt man zudem durch wohl selektierte, nicht unbedingt aufwändige Abwechslung, die den Gesamtsound ungemein bereichert. Im Hörverlauf bringt man auf diesem Wege immer mehr Elemente ein, die miteinander Verschmelzen. Durchaus bewegt man sich durchgehend weit entfernt von konventionellem Techno oder auch ebm und nähert sich dem Metal immer weiter an. Obwohl für diesen Eindruck nicht einmal Gitarren notwendig wären, werden diese bald dennoch integriert. Zunächst zaghaft und sparsam dosiert, aber das tut dem ganzen beinahe etwas Gutes. Auf echte Riffs wartet man lange und sobald sie da sind, weichen sie auch schon wieder anderen Impressionen. Synthetische, stark effektbeladene und dennoch natürliche Welten werden geschaffen, in denen es Zeit für poppige Entspannung sowie für angemessene akustische Freakshows gibt.
Das einmalige Gefühl für interessante, mit minimaler Variation überzeugende Grundmuster spielt man dann zum Abschluss beeindruckend aus. Vorbei ist es mit orientalisch angehauchten Groovesounds, pseudowissenschaftlichen Samples und slappigen Basslines. Hier gibt es 15 Minuten lang die volle Dröhnung aus Elektronik und Beat – und das völlig überzeugend!
Was soll ich sagen? Nach einem solchen Loblied von CD-Kritik. Aufgeschlossene Köpfe, für die guter Metal nicht unbedingt Metal sein muss, riskiert bitte das ein oder andere Ohr!
Die wenigen, die sich mit exotischen Titulierungen wie Deathbeat anfreunden können, werden allerdings ihre Freude an diesem Werk haben.
Gleich vorab: Ein dermaßen variables, dennoch zusammenhängendes und intensives Werk ist mir in dieser Form noch nie unter die Nase gekommen. Was sich beim Einstieg noch erfreulich gekonnt, aber dennoch konventionell nach Düsterelektronik anhört, entwickelt sich über seine immense, aber kaum wahrgenommene Spielzeit zu einer kontrollierten, aber unglaublich facettenreichen Stilkollage. Die ersten Lieder klingen nach einer rein elektronischen, völlig auf reale Instrumente verzichtenden Mischung aus Trance und seichterem Industrial, der mit einigen Samples und einigen milderen Deathmetalgrowls abgeschmeckt wurde. Ab dem dritten Song, der dem Unterbewusstsein schon allein durch seinen irgendwie sehr passenden Namen „Lo-Fi PPL In The Fade Out World“ gefallen mag, findet man sich in einer anderen Welt wieder. Zirpende und dumpf warpende, kaum verfolgbare Amplitudensprünge lassen die Sache so richtig interessant werden. Trotz des extrem schnellen Grundbeats, der allerdings nicht zu penetrant ausfällt wahrt man eine chillige, beinahe spacige Atmosphäre, die dennoch unübertrieben und auf ihre eigene Art realistisch wirkt. Stimmenexperimente werden groß geschrieben: Cleane Vokals, die auf einer anderen Sphäre zu schweben scheinen wechseln sich entspannt mit Growls und diversen anderen härteren Gangarten, die aber allesamt durchaus angebracht scheinen. Verspielte, pitchende Melodiesynth lockern immer wieder die Atmosphäre auf und sorgen trotz des düsteren Einstiegs für ein sehr wohliges, beinahe fröhliches Klima. Man verliert in der hypnotischen Stimmung das Zeitgefühl und lässt sich treiben – eigentlich der Optimalfall bei einem Album.
Auf ganzer Linie überzeugt man zudem durch wohl selektierte, nicht unbedingt aufwändige Abwechslung, die den Gesamtsound ungemein bereichert. Im Hörverlauf bringt man auf diesem Wege immer mehr Elemente ein, die miteinander Verschmelzen. Durchaus bewegt man sich durchgehend weit entfernt von konventionellem Techno oder auch ebm und nähert sich dem Metal immer weiter an. Obwohl für diesen Eindruck nicht einmal Gitarren notwendig wären, werden diese bald dennoch integriert. Zunächst zaghaft und sparsam dosiert, aber das tut dem ganzen beinahe etwas Gutes. Auf echte Riffs wartet man lange und sobald sie da sind, weichen sie auch schon wieder anderen Impressionen. Synthetische, stark effektbeladene und dennoch natürliche Welten werden geschaffen, in denen es Zeit für poppige Entspannung sowie für angemessene akustische Freakshows gibt.
Das einmalige Gefühl für interessante, mit minimaler Variation überzeugende Grundmuster spielt man dann zum Abschluss beeindruckend aus. Vorbei ist es mit orientalisch angehauchten Groovesounds, pseudowissenschaftlichen Samples und slappigen Basslines. Hier gibt es 15 Minuten lang die volle Dröhnung aus Elektronik und Beat – und das völlig überzeugend!
Was soll ich sagen? Nach einem solchen Loblied von CD-Kritik. Aufgeschlossene Köpfe, für die guter Metal nicht unbedingt Metal sein muss, riskiert bitte das ein oder andere Ohr!