In den Neunziger Jahren gab es mal ein Rock-Revival, wo zahlreiche Bands versuchten eine gewisse Fusion aus BLACK SABBATH, CAN und LYNYRD SKYNYRD hinzubekommen. Bei KYUSS mag es sicher funktioniert haben, vielleicht auch bei den SPIRITUAL BEGGARS und FU MANCHU. Doch dann ebbte die bekiffte Musikflut schnell ab.

Nun gibt es mit JOSIAH eine weitere Band, die diesem Sound ausgiebig frönt. Die Engländer wissen, wie sie mit ihren Midtemposongs eine entspannte Stimmung kreiert. Sicher klappt es bei passender Ambiente (Rockerkneipe mit schönen, tanzenden Mädchen und kaltem Bier), aber zu Hause wird das schon schwieriger. Denn trotz ohrenscheinlichen Abwechslungsreichtums sind die soliden Tracks nicht so packend und dunkel wie es im Beipackzettel steht. Und wenn es der Band sowieso egal ist, was sich der Rezensent aus den Fingern saugt, dann kann sie lediglich Anhängern der NWOBHM empfohlen werden, einigen Rockern, die nicht auf DEVILDRIVER stehen sowie den ein oder anderen Hardrock-Opa, der nicht weiß was alt oder neu ist. Man kann alte Klamotten noch solange beim Waschen umkrempeln und im Schonwaschgang reinigen wie man will, irgendwann nutzt sich auch das glanzvollste Stück ab. Insofern wendet euch in diesem Fall lieber an die musikalischen Originale oder genießt JOSIAH mal bei einem verrauchten Club-Gig, als zu Hause auf der Couch