Shadowthrone - Quoth The Raven Nevermore
Dark Metal
erschienen am 15.04.2007 als Eigenproduktion
dauert 52:32 min
erschienen am 15.04.2007 als Eigenproduktion
dauert 52:32 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Lake. To --
2. The City in the Sea
3. Fairyland
4. Lenore
5. Spirits of the Dead
6. Annabel Lee
7. The Haunted Palace
8. Tamerlane
9. Those Were the Days
Die Bloodchamber meint:
Es ist eine durchaus interessante Idee, die lyrischen Hinterlassenschaften des amerikanischen Ausnahmeautoren Edgar Allan Poe musikalisch zu interpretieren und als Umsetzungsmedium ist eine Dark Metal Formation sicherlich nicht die schlechteste Wahl, um den düsteren oft in Tod und Wahnsinn gebetteten Gedichten gerecht zu werden. So dachte wahrscheinlich auch Christopher Schnell, der zunächst alleinig arbeitende Gründer von SHADOWTHRONE. Fünf lange Jahre arbeitet die inzwischen gewachsene deutsche Formation nach einem frühen Ep-Release fragmentarisch an „Quoth the Raven Nevermore“, um 2007 eine Auswahl von 8 Songs zu veröffentlichen.
Schon alleine die Tatsache, dass man sich scheinbar ernsthaft mit derartig durchdachtem, lyrischem Material beschäftigt, sollte ein gewisses Pflichtbewusstsein voraussetzen, um den Kunstwerken gerecht zu werden. Dieser Anspruch ist leider nur teilweise erfüllt, obwohl man ein gewisses Potential erkennen kann.
Schwierig erscheint die Beschreibung des Stils. Die Lieder sind verhältnismäßig homogen im Gesamteindruck, man meint aber verschiedenste Tendenzen nuanciert vorfinden zu können. Die Palette reicht von epischen Aspekten, gepaart mit der fröhlich flinken Spielweise gewisser Paganbands, wie zum Beispiel im ersten Song „The Lake To--“, über rhythmisch modernere Stücke, wie „Annabel Lee“ bis hin zu schwarzmetallischen Ausbrüchen á la „The City in the Sea“.
Man sollte meinen, dass man, um Poe gerecht zu werden, großen Wert auf die erzeugten Stimmungen legen sollte. Gitarre und Gesang erfüllen diesen Gedanken streckenweise noch ganz annehmbar, doch schnell offenbaren sich die geballten Schwachpunkte des Albums. Man bemüht sich um abwechslungsreiche Komposition, vergisst dabei allerdings das Hauptaugenmerk. Zu überladen erscheinen die Songs mit diversen Keyboardspielereien wie Synthieflöten und Streicherersatz sowie einem beinahe allgegenwärtigen Piano, das etwas eintönig vor sich hinklimpert. Atmosphäre gibt es immer nur in kleinen Häppchen, die sich meist in weniger konstruierten, flotteren schwarzen Sequenzen offenbart, dabei allerdings auch häufig durch das größte Übel des Albums zunichte gemacht wird. Grundsätzlich ist gegen den Einsatz von Drumcomputern nichts einzuwenden, doch selbst als Industrialfan kann ich dieses stumpfe, hektische und des Öfteren weit außerhalb aller menschlichen Möglichkeiten liegende Geballer einfach nicht gutheißen. Mehrere Lieder dieser Platte werden auf diese Weise vollkommen zerstört und die Gesamtatmosphäre ist spätestens nach dem zweiten derartigen Ausrutscher völlig zerschossen.
Um den Extremfall zu erleben, höre man sich einfach mal „The Haunted Palace“, die Umsetzung des Mittelgedichts aus Poes berühmter Kurzgeschichte „The Fall of the House of Usher“, an. Das Lied an sich gehört sicher zu den besten des Werkes, wird aber kurzerhand irgendwo in der Mitte vom Drumcomputer zerlegt.
Einige Verschnaufpausen, ruhigere Sequenzen mit passablem Clean-Gesang und gelegentlich recht gut arrangierte Passagen stimmen zwar etwas milder, doch mitreißen kann das Album zu keinem Zeitpunkt.
Dass es sich bei den weniger geschmackvollen Einlagen nicht um geniale Einfälle seitens der Band im Hinblick auf die Psychologisierung von Poes Werk handelt, wird zwar auch so schon relativ klar, doch eine endgültige Bestätigung liefert die Coverversion „Those Were the Days“, die man als Bonustrack mit auf die Scheibe gepresst hat. Die Cd endet in unangebrachtem, etwas kindisch anmutendem Gegröle und dem grauenvollen Geballer, das auch dem Rest des Albums den Todesstoß versetzt hat.
Trotz der heftigen Kritik möchte ich anmerken, dass das Album durchaus positive Aspekte aufweist und gerade die Aufnahme doch einen recht vernünftigen und routinierten Eindruck macht. Um so mehr überrascht mich, dass es zu einer derartigen Selbstverstümmelung kommen konnte. Punkte gibt es ausschließlich für die musikalischen Aspekte, denn beim eigentlichen Konzept hat man meiner Meinung nach versagt.
Schon alleine die Tatsache, dass man sich scheinbar ernsthaft mit derartig durchdachtem, lyrischem Material beschäftigt, sollte ein gewisses Pflichtbewusstsein voraussetzen, um den Kunstwerken gerecht zu werden. Dieser Anspruch ist leider nur teilweise erfüllt, obwohl man ein gewisses Potential erkennen kann.
Schwierig erscheint die Beschreibung des Stils. Die Lieder sind verhältnismäßig homogen im Gesamteindruck, man meint aber verschiedenste Tendenzen nuanciert vorfinden zu können. Die Palette reicht von epischen Aspekten, gepaart mit der fröhlich flinken Spielweise gewisser Paganbands, wie zum Beispiel im ersten Song „The Lake To--“, über rhythmisch modernere Stücke, wie „Annabel Lee“ bis hin zu schwarzmetallischen Ausbrüchen á la „The City in the Sea“.
Man sollte meinen, dass man, um Poe gerecht zu werden, großen Wert auf die erzeugten Stimmungen legen sollte. Gitarre und Gesang erfüllen diesen Gedanken streckenweise noch ganz annehmbar, doch schnell offenbaren sich die geballten Schwachpunkte des Albums. Man bemüht sich um abwechslungsreiche Komposition, vergisst dabei allerdings das Hauptaugenmerk. Zu überladen erscheinen die Songs mit diversen Keyboardspielereien wie Synthieflöten und Streicherersatz sowie einem beinahe allgegenwärtigen Piano, das etwas eintönig vor sich hinklimpert. Atmosphäre gibt es immer nur in kleinen Häppchen, die sich meist in weniger konstruierten, flotteren schwarzen Sequenzen offenbart, dabei allerdings auch häufig durch das größte Übel des Albums zunichte gemacht wird. Grundsätzlich ist gegen den Einsatz von Drumcomputern nichts einzuwenden, doch selbst als Industrialfan kann ich dieses stumpfe, hektische und des Öfteren weit außerhalb aller menschlichen Möglichkeiten liegende Geballer einfach nicht gutheißen. Mehrere Lieder dieser Platte werden auf diese Weise vollkommen zerstört und die Gesamtatmosphäre ist spätestens nach dem zweiten derartigen Ausrutscher völlig zerschossen.
Um den Extremfall zu erleben, höre man sich einfach mal „The Haunted Palace“, die Umsetzung des Mittelgedichts aus Poes berühmter Kurzgeschichte „The Fall of the House of Usher“, an. Das Lied an sich gehört sicher zu den besten des Werkes, wird aber kurzerhand irgendwo in der Mitte vom Drumcomputer zerlegt.
Einige Verschnaufpausen, ruhigere Sequenzen mit passablem Clean-Gesang und gelegentlich recht gut arrangierte Passagen stimmen zwar etwas milder, doch mitreißen kann das Album zu keinem Zeitpunkt.
Dass es sich bei den weniger geschmackvollen Einlagen nicht um geniale Einfälle seitens der Band im Hinblick auf die Psychologisierung von Poes Werk handelt, wird zwar auch so schon relativ klar, doch eine endgültige Bestätigung liefert die Coverversion „Those Were the Days“, die man als Bonustrack mit auf die Scheibe gepresst hat. Die Cd endet in unangebrachtem, etwas kindisch anmutendem Gegröle und dem grauenvollen Geballer, das auch dem Rest des Albums den Todesstoß versetzt hat.
Trotz der heftigen Kritik möchte ich anmerken, dass das Album durchaus positive Aspekte aufweist und gerade die Aufnahme doch einen recht vernünftigen und routinierten Eindruck macht. Um so mehr überrascht mich, dass es zu einer derartigen Selbstverstümmelung kommen konnte. Punkte gibt es ausschließlich für die musikalischen Aspekte, denn beim eigentlichen Konzept hat man meiner Meinung nach versagt.