Vert - Accepting Denial

Vert - Accepting Denial
Modern Metal
erschienen am 09.04.2007 bei Casket Music
dauert 53:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Echo
2. Accepting Denial
3. Reducer (Seep)
4. Feeling
5. Chasing the Spark
6. A Scream for Independence
7. Room for One More
8. My Desolation
9. Skin
10. Whisper

Die Bloodchamber meint:

Moderne Metal Combos finden sich derzeit wie Sand am Meer und jeder, der schon einmal einen Strand betreten hat, wird innerhalb des Sandes einigen Schmutz entdeckt haben. Hier hat ein Hund hingeschissen, da ein Penner seine Bierflasche abgelegt und wenn man seine Zigarette ins Meer schleudert geht der Ölteppich in Flammen auf. Die Briten von VERT gehören zu diesem vielzitierten Sand am Meer und haben das Glück, nicht ein Teil des groben Schmutzes zu sein, allerdings sind sie auch nur ein Sandkorn unter vielen und das stürzt sie wieder in die Belanglosigkeit.

VERT spielen einen recht breitgefächerten Modern Metal, der neben rockig-poppigen Halbballaden und vertrackteren Growern auch hier und da richtig harte Nummern präsentiert. Auch wenn der Abwechslungsreichtum nicht zu kurz kommt, so haben doch leider fast alle Songs eines gemein: sie kommen über durchschnittliche Songwriter-Fähigkeiten nicht hinaus. Egal ob man sich den recht schmusigen Midtempo Rocker „Echo“, die zwischen Core und Pop schwankende Nummer „Chasing the Spark“ oder das mit Akustikgitarren verzierte „My Desolation“ reinzieht, es fehlt leider das Gewisse etwas. Die Band legt wirklich gelungene Ideen parat, verfügt über einen enorm variablen Sänger (Screams, Klargesang von rau bis soft) und starkes Drumming, aber der Funke will nicht überspringen. Die Gründe hierfür liegen vor allem im mangelnden Wiedererkennungswert der Songs, sprich im Songwriting. Daneben fallen die recht ausgelutschten Gitarrenriffs auf, sowie die immer wiederkehrende Anzahl von Tempowechseln innerhalb der Songs.

Die modernen Rocker von der Insel liefern mit „Accepting Denial“ ein Album ab, das niemanden unbedingt vom Hocker haut, das aber auch keinem weh tut. Ein anderes Wort für dieses Phänomen trifft es wohl besser: Durchschnitt! Mit einprägsameren Melodien und geschickteren Kompositionen könnte dieser talentierten Band vielleicht der Sprung nach vorne gelingen. Im Moment bleibt es bei einem der unzähligen Sandkörner, weit weg vom nächsten Hundehaufen, aber ebenso weit entfernt von der Oben-Ohne-Strandbar.
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