Death Metal aus Spanien ist in der Regel vor allem eines: Extrem! Ob nun extrem gut oder extrem scheiße, das sei jetzt mal jedem selber überlassen. CRYNIGHT aus dem sonnigen Süden bilden da keine Ausnahme. Ein typischer Fall von Love or Hate.
Will man Original (hier bitte eine Band nach Wahl einsetzen!), dann muss man über den Teich schauen und wird in der heiligen Death Hölle von Florida fündig werden, aber sucht man ein vergleichsweise fähiges Ident, dann wird man sich bei CRYNIGHT gut aufgehoben fühlen. Guter alter Tod aus den Everglades made in Barcelona. Nein, nicht das wir uns falsch verstehen, das Original ist schon immer noch erste Wahl, aber wer da nun keinen Wert drauflegt, so lange die Musik stimmt, der wird mit ''Intra Tenebrae'' eine gute Wahl treffen.
Die vier Songs dieser EP sind durch die Bank weg mitreißend. Brachiale Gitarren, abwechslungsreiches Drumming und, besonders bei ''Blind Eyes'', variabler Gesang lassen hier keine Langeweile aufkommen. Technische Schmankerl werden zu Hauf mit in die Suppe geschmissen und auch ein paar wenige progressive Elemente gibt es zu entdecken.
Aber alles Jubel, Trubel, Heiterkeit? Nicht ganz, denn so schön das bisher klingen mag, so hat man das Schlagzeug sehr basslastig abgemischt, sodass der viersaitige Tieftöner zur Nebensache verkommt, beziehungsweise eigentlich gar nicht weiter auffällt.

''Intra Tenebrae'' bietet Death Metal in Reinkultur, der, was die vier Tracks dieser EP angeht, auf sehr hohem Niveau zubereitet wurde. Auf meiner Version dieser Scheibe finden sich zusätzlich noch die 5 Songs des Vorgänger-Demos, die ich hier glücklicherweise unter den Tisch fallen lassen kann. Aber immerhin macht dieses deutlich, wie sehr sich eine Band steigern kann. Bei Interesse kann ein Besuch auf der Homepage der Band durchaus hilfreich sein.