Jan Dorn - ...unter Den Nadelbäumen (EP)
Gothic Rock
erschienen in 2007 als Eigenproduktion
dauert 19:46 min
erschienen in 2007 als Eigenproduktion
dauert 19:46 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Mein Feind
2. Sommer
3. 7 Teller Pech
4. Kohlenträger
5. Prinz & Riese
Die Bloodchamber meint:
Dass man sich auf dieser Demo vorwiegend mit den schmerzhaften Ereignissen und Erlebnissen, die ein Leben prägen können, beschäftigt, ist schon durch die Assoziationen nachzuvollziehen, die hinsichtlich des Bandnamens JAN DORN und des Demotitels „…unter den Nadelbäumen“ aufkommen. Auch wenn dieser zunächst einen starken Bezug zur greifbaren Natur aufwerfen mag, erweist sich die Beschäftigung mit der Natur des Menschen bald als das eigentliche Thema.
Was im ersten Song „Mein Feind“ textlich vergleichsweise noch ein wenig unbeholfen und vom Gehaltsgrad schwer einschätzbar klingt, entwickelt sich in den darauf folgenden Liedern zu einer durchaus ernstzunehmenden Mischung aus sozialkritischen, teils auch tabuisierten Themen, die größtenteils recht unmittelbar und ungeniert in der Ich-Form vorgetragen werden. Somit werden psychische Einblicke gestattet, die scheinbar sogar auf persönliche Erfahrungen seitens der einzelnen Bandmitglieder gestützt sind. Falls sich die privaten Einflüsse wirklich auch auf Lieder wie „Prinz & Riese“, in dem es beispielsweise um eine, in märchenhafte Metaphern gekleidete Kindesmisshandlung geht, erstrecken, dann ist diesem offenen Umgang mit dem Thema wirklich Respekt zu zollen.
Die psychologische, in deutsche Sprache gefasste Vortragsweise erinnert gelegentlich an RAMMSTEIN, auch wenn der Stil keineswegs direkt vergleichbar ist, da man sich erheblich zerbrechlicher und ein ganzes Stück sanfter gibt, ohne dabei aber ähnlich krasse Thematiken zu meiden. Stimmlich präsentiert sich Sänger und Schlagzeuger Lubitzki leider eher mittelmäßig. Die leicht nasale Stimme will nicht so ganz überzeugen, was der Platte diesen typischen nicht vollprofessionellen Stempel aufdrückt, wie er bei den meisten Undergroundacts in irgend einer Form aufzufinden ist. Während die tieferen Gesänge verträglich stimmen, stoßen die scheinbar parallel eingesungenen höheren Gesangslinien deutlich hörbar an die Grenzen des Sängers.
Zur äußeren, musikalischen Umsetzung. Was man selbst als „Dunkle deutsche Härte“ bezeichnet ist teilweise in den Liedern nachvollziehbar. Ob die Prägung dieses neuen Ausdrucks unbedingt nötig gewesen wäre, ist dagegen eher fraglich, soll hier aber nicht zur Debatte stehen. Die knappen 20 Minuten Spielzeit gestalten sich in den 5 Songs einigermaßen abwechslungsreich. Während man im ersten Track zu milden Keyboards und moderaten Rockgitarren greift um einen recht weichen Einstieg zu gewährleisten, verwirrt man den Hörer im zweiten mit einer unerwarteten, melancholischen Heiterkeit, die so gar nicht in das Bild der „Dunklen deutschen Härte“ passen will, bevor man ab dem dritten depressivere Töne anschlägt. Neben einem Bisschen Elektronik, das sich ganz gut macht und überall integriert zu sein scheint, rutscht man in „Kohlenträger“ beinahe in punk-rockige Bereiche. Der Refrain hat eine rotzige Hackebeilatmosphäre, die sich aber dennoch einigermaßen in das Konzept fügt.
Auch wenn es den Kompositionen manchmal noch an dem gewissen Etwas fehlt, hat man es hier sicherlich mit einer annehmbaren Demo zu tun. Die Produktion ist für ihre Klasse völlig in Ordnung und über einige Unstimmigkeiten sollte man hinwegsehen können. Bei manchen Songs hat man allerdings den Eindruck, dass man in Sachen Songwriting noch etwas mehr herausholen hätte können und auch bei den Texten scheint gibt es manchmal noch geringfügige Ungereimtheiten. Trotz ihrer Qualitäten ist die Platte sicher nicht für jedermann geeignet, da vielen ein wenig der Druck, beziehungsweise die Härte fehlen wird.
PS:
Erhältlich ist die CD inklusive dem gelungenen Cover direkt bei der Band per Post für 6 Euro oder auf der Homepage als MP3.
Was im ersten Song „Mein Feind“ textlich vergleichsweise noch ein wenig unbeholfen und vom Gehaltsgrad schwer einschätzbar klingt, entwickelt sich in den darauf folgenden Liedern zu einer durchaus ernstzunehmenden Mischung aus sozialkritischen, teils auch tabuisierten Themen, die größtenteils recht unmittelbar und ungeniert in der Ich-Form vorgetragen werden. Somit werden psychische Einblicke gestattet, die scheinbar sogar auf persönliche Erfahrungen seitens der einzelnen Bandmitglieder gestützt sind. Falls sich die privaten Einflüsse wirklich auch auf Lieder wie „Prinz & Riese“, in dem es beispielsweise um eine, in märchenhafte Metaphern gekleidete Kindesmisshandlung geht, erstrecken, dann ist diesem offenen Umgang mit dem Thema wirklich Respekt zu zollen.
Die psychologische, in deutsche Sprache gefasste Vortragsweise erinnert gelegentlich an RAMMSTEIN, auch wenn der Stil keineswegs direkt vergleichbar ist, da man sich erheblich zerbrechlicher und ein ganzes Stück sanfter gibt, ohne dabei aber ähnlich krasse Thematiken zu meiden. Stimmlich präsentiert sich Sänger und Schlagzeuger Lubitzki leider eher mittelmäßig. Die leicht nasale Stimme will nicht so ganz überzeugen, was der Platte diesen typischen nicht vollprofessionellen Stempel aufdrückt, wie er bei den meisten Undergroundacts in irgend einer Form aufzufinden ist. Während die tieferen Gesänge verträglich stimmen, stoßen die scheinbar parallel eingesungenen höheren Gesangslinien deutlich hörbar an die Grenzen des Sängers.
Zur äußeren, musikalischen Umsetzung. Was man selbst als „Dunkle deutsche Härte“ bezeichnet ist teilweise in den Liedern nachvollziehbar. Ob die Prägung dieses neuen Ausdrucks unbedingt nötig gewesen wäre, ist dagegen eher fraglich, soll hier aber nicht zur Debatte stehen. Die knappen 20 Minuten Spielzeit gestalten sich in den 5 Songs einigermaßen abwechslungsreich. Während man im ersten Track zu milden Keyboards und moderaten Rockgitarren greift um einen recht weichen Einstieg zu gewährleisten, verwirrt man den Hörer im zweiten mit einer unerwarteten, melancholischen Heiterkeit, die so gar nicht in das Bild der „Dunklen deutschen Härte“ passen will, bevor man ab dem dritten depressivere Töne anschlägt. Neben einem Bisschen Elektronik, das sich ganz gut macht und überall integriert zu sein scheint, rutscht man in „Kohlenträger“ beinahe in punk-rockige Bereiche. Der Refrain hat eine rotzige Hackebeilatmosphäre, die sich aber dennoch einigermaßen in das Konzept fügt.
Auch wenn es den Kompositionen manchmal noch an dem gewissen Etwas fehlt, hat man es hier sicherlich mit einer annehmbaren Demo zu tun. Die Produktion ist für ihre Klasse völlig in Ordnung und über einige Unstimmigkeiten sollte man hinwegsehen können. Bei manchen Songs hat man allerdings den Eindruck, dass man in Sachen Songwriting noch etwas mehr herausholen hätte können und auch bei den Texten scheint gibt es manchmal noch geringfügige Ungereimtheiten. Trotz ihrer Qualitäten ist die Platte sicher nicht für jedermann geeignet, da vielen ein wenig der Druck, beziehungsweise die Härte fehlen wird.
PS:
Erhältlich ist die CD inklusive dem gelungenen Cover direkt bei der Band per Post für 6 Euro oder auf der Homepage als MP3.