Im wirklichen Leben sind die HOLYWOOD ROSES eigentlich ne lupenreine GUNS N’ROSES Coverband, und zwar nicht nur musikalisch, sondern auch optisch. Mit seinen monatlichen Auftritten im schon ziemlich legendären Whiskey A Go Go hat sich das Quintett in der Vergangenheit einen Namen machen können, so dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ein Album mit eigenem Material erscheinen würde.

Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen, und „Dopesnake“ wartet tatsächlich mit zwölf eigenkomponierten Songs auf, die durch ziemlich coole Covers von „Jailbreak“ (THIN LIZZY), „Lights Out“ (UFO) und „Ice Cream Man“ (VAN HALEN) ansprechend abgerundet werden. Dass der Sound der Band dabei natürlich total nach GUNS N’ROSES klingt, ist nicht wirklich überraschend, schadet aber auch nicht. Da hier Profis am Werk sind, kann man sich an formidablen Leadgitarren und schön dreckigem Gesang erfreuen, der jedoch nur selten nach Axl Rose klingt – stattdessen lassen sich da schon eher Parallelen zu VELVET REVOLVER heraushören, und das ist ja auch nicht die schlechteste Referenz.
Dass es die hier vertretenen Tracks nicht mit den Höhepunkten des GUNS N’ROSES Schaffens („Appetite For Destuction“, „Use Your Illusion“) aufnehmen können ist logisch, aber mehr als solider Stoff ist dennoch dabei herausgekommen. Neben ein paar eher mittelprächtigen Füllern wissen vor allem „Hell Yeah!“, „Skill Of The Kill“ , „I Lied“, „Suicide (Is Much Too Slow)“ sowie die beiden erstklassigen Balladen „Last Cigarette“ und „Richer Or Poorer“ zu gefallen. Das muss der Rosen Axel auf seinem, bestimmt in Kürze erscheinenden (*hust*) neuen Album „Chinese Democracy“ erst mal besser machen.

Fans der alten GNR Platten sowie Freunde des gepflegten Party Rocks machen mit den HOLLYWOOD ROSES und „Dopesnake“ garantiert nichts falsch, auch wenn man überraschende Momente naturgemäß mit der großen Lupe suchen muss.