Liegt es eigentlich an meinem beschränktem Horizont oder kommt aus der Ecke der Balkan-Republiken nur Metal, der zum Recycling nach Mitteleuropa geschickt wird? Ich kann die Metalbands, die ab der Slowakei bis nach Albanien beheimatet sind, an einer Hand abzählen, die mir halbwegs zusagen. Also haben die Slowaken KILLCHAIN schon zum Start einen eher schlechten Stand bei mir.

Aber wenigstens kann ich mein Gewissen wieder beruhigen, denn dieses Vorurteil haut mal wieder prima hin. Schon das Cover hat auf mich die Wirkung einer Collage eines unbegabten Underground-Künstlers. Und das setzt sich dann in der Musik auf ''One More Victm'' munter fort. Man bereichert sich an Varianten von VADER und knallt da ein wenig SIX FEET UNDER mit rein und schon meint man eine Death Metal Band von Format zu sein. Na wenn das so ist, kann ich in meinem Regal ja schon mal Staub wischen und Platz machen für den Pulitzer-Preis. Alle Songs erreichen mit Augen zugedrückt bestenfalls Durchschnittsniveau und sind auch glücklicherweise nach im Schnitt 2:25 Minuten wieder vorbei. Hängen bleibt hier mal so wirklich gar nichts. Wenn in diesen kurzen Spielzeiten tatsächlich mal ein Solo mit eingebaut wurde, dann hätte man das lieber unter den Tisch kehren sollen, da jeder, der ein Jahr Unterricht hatte, dieses auch so hinbekommen hätte. Das Einzige was an den Ergüssen von KILLCHAIN gut ist, ist das, wofür die Band an sich nichts kann: Die Produktion. Denn die ist recht amtlich und erspart dem Quintett eine noch fiesere Wertung.

''One More Victim'' reiht sich unauffällig in die Reihe der CDs ein, die zu keiner Zeit von irgendwem vermisst werden. Ich schieb mir das Geld für diese Scheibe dann lieber in die Rektalfalte, da hab ich dann wenigstens ansatzweise Spaß!