Distress - Others
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Captive
2. Ignorant Years
3. Revealed to Men
4. Herm-Aphrodite Bells
5. The Brave Matters
6. Measured
7. Otherness Proved
8. Self to Shreds
9. The Fog
10. Odyssey of Fools
Die Bloodchamber meint:
Es gibt Musik, die will einem einfach nicht ins Ohr gehen. Sperrig, vertrackt, mit zu vielen Ideen und Einflüssen gespickt und vor allem viel zu lang! Musik, der man gefühlte drei Stunden lauscht und dann feststellt, dass man noch immer bei Song Nummer 2 des Albums rotiert. Die Franzosen von DISTRESS fallen definitiv in diese Kategorie...
Auf dem inzwischen dritten Bandalbum „Others“ tummeln sich Strukturen aus dem Doom und Gothic Metal, eine gewisse Progressivität und sogar ein dezenter Black Metal Einschlag. Dark Metal wäre durchaus eine treffende Bezeichnung für die auf eine Überlänge von 71 Minuten katapultierten zehn Songs. Die Franzosen wissen durchaus immer wieder zu gefallen, präsentieren dem Hörer einige düstere Passagen, die wirklich fesseln und begeistern. Doch leider befinden sich diese Passagen inmitten eines undurchsichtigen Dschungels aus unglaublich vielen Ideen, die durchaus für ein noch längeres Album hätten reichen können. Da wären zum Beispiel die Vocals, die von cleanem Sprechgesang über Death Growls und Screams so ziemlich alles abdecken, was der Hörer sich erträumt. Das Drumming wechselt ständig zwischen doomigen Einschlafryhthmen, mystischen Midtempo Einlagen und treibenden Doublebassgewittern. Die Gitarren zaubern eingängige Melodien aufs Parkett, zerschlagen diese mit psychedelischen Riffs und abgehakten Breaks und münden dann in fast Heavy Metal inspirierte Soli. DISTRESS machen ihre Sache durchaus gut, doch insgesamt können nur wenige Songs über die komplette Spielzeit überzeugen. Bei einem solchen Ideenbondage muss man damit rechnen, dass man den einen oder anderen Hörer überfordert. Vor allem wenn die einzelnen Elemente nicht immer zusammenpassen wollen. Das Konzept geht beim Opener „Captive“, dem flotten und dennoch dunkel-melancholischen „Measured“ und dem atmosphärischen „Otherness Proved“ noch am besten auf, wobei letztgenannter mit über 10 Minuten Länge den Hörer durchaus fordert.
„Others“ ist eine mehr als schwierige Angelegenheit. Ein Album, das man einerseits nicht so schnell abschreiben sollte, das man andererseits aber kaum am Stück ertragen kann, ohne sich flehend der Skiptaste zu nähern. Die Franzosen sollten ihre Ideen noch besser fokussieren und sich nicht hilflos im selbstgeschaffenen Musikdschungel verirren. Bei all dem instrumentalen Geschick und dem unglaublichen Abwechslungsreichtum sind mir solche Dinge wie Melancholie, Gefühl und Nähe leider zu sehr verloren gegangen. Wer sich für das Konzept interessiert und alte ANATHEMA, OPETH oder MY DYING BRIDE zu seinen Faves zählt, sollte den Jungs eine zugegebenermaßen recht zeitintensive Chance geben.
Auf dem inzwischen dritten Bandalbum „Others“ tummeln sich Strukturen aus dem Doom und Gothic Metal, eine gewisse Progressivität und sogar ein dezenter Black Metal Einschlag. Dark Metal wäre durchaus eine treffende Bezeichnung für die auf eine Überlänge von 71 Minuten katapultierten zehn Songs. Die Franzosen wissen durchaus immer wieder zu gefallen, präsentieren dem Hörer einige düstere Passagen, die wirklich fesseln und begeistern. Doch leider befinden sich diese Passagen inmitten eines undurchsichtigen Dschungels aus unglaublich vielen Ideen, die durchaus für ein noch längeres Album hätten reichen können. Da wären zum Beispiel die Vocals, die von cleanem Sprechgesang über Death Growls und Screams so ziemlich alles abdecken, was der Hörer sich erträumt. Das Drumming wechselt ständig zwischen doomigen Einschlafryhthmen, mystischen Midtempo Einlagen und treibenden Doublebassgewittern. Die Gitarren zaubern eingängige Melodien aufs Parkett, zerschlagen diese mit psychedelischen Riffs und abgehakten Breaks und münden dann in fast Heavy Metal inspirierte Soli. DISTRESS machen ihre Sache durchaus gut, doch insgesamt können nur wenige Songs über die komplette Spielzeit überzeugen. Bei einem solchen Ideenbondage muss man damit rechnen, dass man den einen oder anderen Hörer überfordert. Vor allem wenn die einzelnen Elemente nicht immer zusammenpassen wollen. Das Konzept geht beim Opener „Captive“, dem flotten und dennoch dunkel-melancholischen „Measured“ und dem atmosphärischen „Otherness Proved“ noch am besten auf, wobei letztgenannter mit über 10 Minuten Länge den Hörer durchaus fordert.
„Others“ ist eine mehr als schwierige Angelegenheit. Ein Album, das man einerseits nicht so schnell abschreiben sollte, das man andererseits aber kaum am Stück ertragen kann, ohne sich flehend der Skiptaste zu nähern. Die Franzosen sollten ihre Ideen noch besser fokussieren und sich nicht hilflos im selbstgeschaffenen Musikdschungel verirren. Bei all dem instrumentalen Geschick und dem unglaublichen Abwechslungsreichtum sind mir solche Dinge wie Melancholie, Gefühl und Nähe leider zu sehr verloren gegangen. Wer sich für das Konzept interessiert und alte ANATHEMA, OPETH oder MY DYING BRIDE zu seinen Faves zählt, sollte den Jungs eine zugegebenermaßen recht zeitintensive Chance geben.