„Distorsion“ ist das erste Lebenszeichen von WARATTAH, einer französischen Thrash Band aus dem schönen Bordeaux. Entgegen den Kollegen aus Italien habe ich mit Franzmännern in Sachen Underground Thrash bis jetzt nur wenig Erfahrung sammeln können, also gehen wir mal unvorbelastet an die Sache ran.

Was direkt auffällt, ist, dass WARATTAH keinesfalls eine typische Old School Rumpel Truppe sind, sondern eher dem modernen Thrash mit seinen tonnenschweren Riffs zuzuordnen sind. Außerdem verfügt „Distorsion“ über eine überraschend gut, druckvolle Produktion, die speziell den Gitarren genau den Raum einräumt, den sie nun mal brauchen, um sich richtig zu entfalten. Obendrein scheinen die drei Jungs durchaus fit an ihren Instrumenten zu sein, und Sänger Khris versteht es absolut, variantenreich ins Mikro zu brüllen, ohne dabei zu langweilen. In sofern sind WARATTAH (trotz des befremdlichen Bandnamens und des grenzwertigen Infoblattes im besten Babelfish-Deutsch) schon jetzt besser als das Gros aller anderen Keller Thrasher.
Was der Band letztlich noch fehlt, ist der zielsichere Abschluß beim Songwriting. Zwar sind die Tracks allesamt erfreulich kompakt und intensiv gehalten, aber ein größerer Wiedererkennungswert geht dem Material dennoch ganz klar ab. Da kann man diese Viertelstunde noch so oft hören, man weiß dennoch nie ganz genau, welches Lied eigentlich gerade läuft. Daran muss auf jeden Fall noch gearbeitet werden.

Ansonsten ist hier aber Vieles im grünen Bereich; WARATTAH ist eine Combo, die man durchaus mal im Hinterkopf behalten kann. Bis auf weiteres verbleibe ich hochachtungsvoll mit sieben Bloodchamber-geprüften Punkten.