Slagmaur - Svin
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Nekk Brekk Support
2. Skrell Skjær Svin
3. Skrekk Slegg Slag
4. Heng Them Høyt
5. Will Sher Svain
Die Bloodchamber meint:
Als ich zum ersten Mal in das Album "Svin" der norwegischen Band SLAGMAUR hörte, war ich sehr verwirrt, denn was ich entgegen dem erwarteten und propagierten "True Norwegian Black Metal" vorfand, war so ganz anders als das, was dieser Begriff normalerweise bezeichnet.
Nach ergiebiger Recherche auf der Bandhomepage begann mich dieses musikalische Projekt, das wohl nicht nur unkonventionell, sondern auch bewusst als ganz individuell konzipiert wurde, sehr zu faszinieren.
Hinter der Band, die ursprünglich als Solo-Projekt startete, und dann um zwei weitere Mitglieder bereichert wurde, welche ebenfalls in sehr exzeptionelle und innovative Projekte involviert waren, steckt eine eigene Philosophie, die Musik entgegen aller Konventionen interpretiert und deswegen auch "True Norwegian Black Metal" für sich behauptet und neu definiert. Um die Sache kurz zu machen, hier zusammenfassend ein Auszug aus dem Manifest der Band, was jede weitere Erläuterung zu ersetzen vermag:
Der Hörer wird gefordert "richtig" in die Musik einzutauchen, und die verschiedenen, eingebetteten Elemente in ihren Kompositionen zu erkennen und differenzieren, was diesen hoffentlich befähigt seine eigene audiosensitive Vorstellungskraft unterbewusst anzuregen, je nach seinem (geistigen) Befinden.
Wirklich vergleichbar ist SLAGMAUR nur schwer, spontan musste ich im Laufe des Albums abwechselnd an kranke, irre BURZUM, Xasthur und NARGAROTH denken, wobei ich stilistisch einen Mix aus Ambient, Black Metal und geringe sehr unkonventionelle, interessante Industrial-Elemente erkennen konnte.
Schon im Opener "Nekk Brekk Support" wird klar: Über den Einsatz jeden Instruments und jeden Effekts scheint intensiv nachgedacht worden sein - alle Songs sind besonders beat- oder besser gesagt, percussion lastig- wobei wirklich viele Möglichkeiten des Schlagzeugeinsatzes stimmig ausgenutzt werden. Die Vocals sind ebenfalls unheimlich gelungen und durchgängig stark verzerrt. Trotz gewisser Monotonität, die hier keinenfalls mit Simpelheit gleichzusetzen oder auch nur zu assozieren ist, bildet sich eine paradoxe Synthese aller Bestandteile der Songs, die von Anfang bis Ende fesselt und eine wahnsinnige Atmosphäre kreiert. Der zweite Track "Skrell Skjær Svin" hört sich an wie die verstörende Portraitierung von etwas Abartigem, das mit Worten gar nicht auszudrücken ist: Ein konstanter Beat bildet die Basis für ein verschlungenes Thema in der Melodie, die mitreissend um Ambient-Elemente wie abwechslungsreich verklärte Geräusche bereichert wird. Im dritten Song "Skrekk Slegg Slag", was alleine schon wie eine ultraperverse Alliteration klingt, ist der melodiöse Einklang der vorherigen Lieder aufgelöst, es werden geschickt neue Geräusche, und Beats eingeflochten. Bei 3/4 des Tracks gibt es einen Cut und eine seltsam unheimliche Stimme hält eine Ansprache auf norwegisch, was dann mit verzerrten E-Gitarren und diversen Synthie- und Keyboardexperimenten läuft und auch ausklingt.
Der vierte Titel, "Heng Them Høyt" ist besonders Industrial-angehaucht mit periodisch wiederholenden metallischen Geräuschen, wieder zusammen mit extrem verzerrten Gitarren übereinander, verzerrtem Gesang, und etwas, das wie ein Summen oder ein sehr unscheinbarer Chor klingt, was wiederum eine saustarke, perverse Mischung ergibt, die unterbewusst auch gegen den Willen des Hörers, sich einen Zugang ins Gehirn bohrt und dort festbeißt.
Der fünfte und letzte Track "Will Sher Svain" fühlt sich an wie ein Balanceakt auf einem Drahtseil, der auf teuflische Art und Weise gelingt, trotz dem Aufkreischen von undefinierbaren Instrumenten oder Lauten, die verschluckt in einem Strom aus metallischen Klängen und der Omnipräsenz der ultimativen Verzerrung im kompletten Wahnsinn aufgehen. Die Besonderheit gerade bei diesem letzten Track ist, dass die Musik an einer Stelle erst nach ca. halbminütiger Pause wieder einsetzt, aber komplett anders und permanent angereichert mit undefinierbaren, benunruhigenden Schreien, aus denen immer mal wieder deutsche Wortfetzen herauszuhören sind, aber trotzdem wunderbar in das seltsame, einzigartige und kranke konzept dieser Scheibe passen.
Dieser zweite Teil des letzten Songs entstammt übrigens der Feder eines der anderen Mitglieder, und war ursprünglich für dessen Solo-Projekt geplant gewesen.
Erwähnt sollte auch das Artwork werden: Ein dunkel gehaltenes Cover mit 3 speziell angeordneten Totenschädeln, was wahrscheinlich auf die Zugehörigkeit dieses Albums zu einer Triologie hinweist, in der es erstmals als Demo neben Anderen erschien, namentlich "Skrekk" und "Domfeldt". In einem kleinen Inlay befinden sich sehr atmosphärische, düstere und interpretier-freundliche Malereien, deren Urheber mich sehr interessieren würde.
Als Fazit kann gesagt werden, dass es sich hierbei um ein atmosphärisch dichtgepacktes Werk voller grandioser Klang und Effekt-Experimente handelt, die nahtlos einher und/oder übergehen in schleppenden Black Metal à la BURZUM, und für dessen Innovation und Tiefe ganze 9 Punkte verdient.
Nach ergiebiger Recherche auf der Bandhomepage begann mich dieses musikalische Projekt, das wohl nicht nur unkonventionell, sondern auch bewusst als ganz individuell konzipiert wurde, sehr zu faszinieren.
Hinter der Band, die ursprünglich als Solo-Projekt startete, und dann um zwei weitere Mitglieder bereichert wurde, welche ebenfalls in sehr exzeptionelle und innovative Projekte involviert waren, steckt eine eigene Philosophie, die Musik entgegen aller Konventionen interpretiert und deswegen auch "True Norwegian Black Metal" für sich behauptet und neu definiert. Um die Sache kurz zu machen, hier zusammenfassend ein Auszug aus dem Manifest der Band, was jede weitere Erläuterung zu ersetzen vermag:
Der Hörer wird gefordert "richtig" in die Musik einzutauchen, und die verschiedenen, eingebetteten Elemente in ihren Kompositionen zu erkennen und differenzieren, was diesen hoffentlich befähigt seine eigene audiosensitive Vorstellungskraft unterbewusst anzuregen, je nach seinem (geistigen) Befinden.
Wirklich vergleichbar ist SLAGMAUR nur schwer, spontan musste ich im Laufe des Albums abwechselnd an kranke, irre BURZUM, Xasthur und NARGAROTH denken, wobei ich stilistisch einen Mix aus Ambient, Black Metal und geringe sehr unkonventionelle, interessante Industrial-Elemente erkennen konnte.
Schon im Opener "Nekk Brekk Support" wird klar: Über den Einsatz jeden Instruments und jeden Effekts scheint intensiv nachgedacht worden sein - alle Songs sind besonders beat- oder besser gesagt, percussion lastig- wobei wirklich viele Möglichkeiten des Schlagzeugeinsatzes stimmig ausgenutzt werden. Die Vocals sind ebenfalls unheimlich gelungen und durchgängig stark verzerrt. Trotz gewisser Monotonität, die hier keinenfalls mit Simpelheit gleichzusetzen oder auch nur zu assozieren ist, bildet sich eine paradoxe Synthese aller Bestandteile der Songs, die von Anfang bis Ende fesselt und eine wahnsinnige Atmosphäre kreiert. Der zweite Track "Skrell Skjær Svin" hört sich an wie die verstörende Portraitierung von etwas Abartigem, das mit Worten gar nicht auszudrücken ist: Ein konstanter Beat bildet die Basis für ein verschlungenes Thema in der Melodie, die mitreissend um Ambient-Elemente wie abwechslungsreich verklärte Geräusche bereichert wird. Im dritten Song "Skrekk Slegg Slag", was alleine schon wie eine ultraperverse Alliteration klingt, ist der melodiöse Einklang der vorherigen Lieder aufgelöst, es werden geschickt neue Geräusche, und Beats eingeflochten. Bei 3/4 des Tracks gibt es einen Cut und eine seltsam unheimliche Stimme hält eine Ansprache auf norwegisch, was dann mit verzerrten E-Gitarren und diversen Synthie- und Keyboardexperimenten läuft und auch ausklingt.
Der vierte Titel, "Heng Them Høyt" ist besonders Industrial-angehaucht mit periodisch wiederholenden metallischen Geräuschen, wieder zusammen mit extrem verzerrten Gitarren übereinander, verzerrtem Gesang, und etwas, das wie ein Summen oder ein sehr unscheinbarer Chor klingt, was wiederum eine saustarke, perverse Mischung ergibt, die unterbewusst auch gegen den Willen des Hörers, sich einen Zugang ins Gehirn bohrt und dort festbeißt.
Der fünfte und letzte Track "Will Sher Svain" fühlt sich an wie ein Balanceakt auf einem Drahtseil, der auf teuflische Art und Weise gelingt, trotz dem Aufkreischen von undefinierbaren Instrumenten oder Lauten, die verschluckt in einem Strom aus metallischen Klängen und der Omnipräsenz der ultimativen Verzerrung im kompletten Wahnsinn aufgehen. Die Besonderheit gerade bei diesem letzten Track ist, dass die Musik an einer Stelle erst nach ca. halbminütiger Pause wieder einsetzt, aber komplett anders und permanent angereichert mit undefinierbaren, benunruhigenden Schreien, aus denen immer mal wieder deutsche Wortfetzen herauszuhören sind, aber trotzdem wunderbar in das seltsame, einzigartige und kranke konzept dieser Scheibe passen.
Dieser zweite Teil des letzten Songs entstammt übrigens der Feder eines der anderen Mitglieder, und war ursprünglich für dessen Solo-Projekt geplant gewesen.
Erwähnt sollte auch das Artwork werden: Ein dunkel gehaltenes Cover mit 3 speziell angeordneten Totenschädeln, was wahrscheinlich auf die Zugehörigkeit dieses Albums zu einer Triologie hinweist, in der es erstmals als Demo neben Anderen erschien, namentlich "Skrekk" und "Domfeldt". In einem kleinen Inlay befinden sich sehr atmosphärische, düstere und interpretier-freundliche Malereien, deren Urheber mich sehr interessieren würde.
Als Fazit kann gesagt werden, dass es sich hierbei um ein atmosphärisch dichtgepacktes Werk voller grandioser Klang und Effekt-Experimente handelt, die nahtlos einher und/oder übergehen in schleppenden Black Metal à la BURZUM, und für dessen Innovation und Tiefe ganze 9 Punkte verdient.