„Tomaten mögen laute Rockmusik!“, jedenfalls behauptet das der Zeitungsartikel, der auf dem Beipackzettel von TOOLS AND TOMATOES prangert. Daneben rollt ein alter Opel Diplomat über die Bildfläche und fünf postpupertierende Jugendliche lächeln verschmitzt in die Kamera. Die Tomaten haben mit „Ready to Leave“ bereits ihre fünfte EP im Gepäck, was sich auch in der Musik widerspiegelt. Die Jungs klingen folgerichtig überhaupt nicht wie irgendwelche Milchbubis, sondern versprühen vor allem Dank des neuen, erst 18 Jahre alten Sängers, eine Menge ehrliche, erwachsene Rockatmosphäre.

Irgendwo zwischen Punk Rock á la DONOTS, schnulzigem Alternative im Stile von NICKELBACK und radiotauglichem Rock vom Format 3 DOORS DOWN schwanken die fünf Titel umher. Grandiose Akzente kann das Material allerdings nicht setzen. Sicherlich gehen flotte Nummern wie „I don’t want to Wait“ oder das etwas freakige „Goodbye“ sehr schnell ins Ohr, lange verweilen wollen sie dort aber auch nicht. Zu abwechslungslos gestaltet sich der bereits auf dem Beipackzettel angekündigte „klassische Bumm-Tschak Rhythmus“, der bis auf die mit balladesken Passagen bereicherten Stücke „Paper and Ink“ und „Friday“ alle Songs durchweg prägt. Ein großer Vorteil bleibt Sänger André, der in seinen guten Momenten an einen Jason Wade (LIFEHOUSE) erinnert.

Die Tomaten liefern uns mit ihrer EP nicht wirklich zwingende Kost ab. „Ready to Leave“ trällert fröhlich am Hörer vorbei, ohne ihn wirklich berührt oder gestört zu haben. Im Grunde genommen würde das eine Durchschnittsnote rechtfertigen, da man aber aufgrund von knapp 13 Minuten Musik kaum eine realistische Bewertung fällen kann, warten wir besser auf ein komplettes Album, was die Band allerdings seit 8 Jahren noch nicht auf die Reihe bekommen hat...