Bleed Someone Dry - The World Is Falling In Tragedy

Bleed Someone Dry - The World Is Falling In Tragedy
Modern Thrash Metal / Metalcore
erschienen in 2007 bei Alkemist Fanatix
dauert 46:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. The Day of Judgement
3. Fight to Survive
4. The ****ing Big Brother
5. Triangle of Death
6. Blood Nation
7. Death on Death
8. Killing Depression
9. Where is the Man?
10. Nobody's Slave

Die Bloodchamber meint:

Von einem Land, das die Form eines Stiefel besitzt, sollte man eigentlich erwarten, dass es auch musikalisch ordentlich Ärsche treten kann! Italien heftet aber noch immer eher das Bild an, das melodische Metal Kapellen wie RHAPSODY OF FIRE geprägt haben. Das junge Label Alkemist Fanatix setzt sich nun daran, diesem Vorurteil ein Ende zu machen und schickt einige heiße Eisen ins Feuer. Eines davon hört auf den Namen BLEED SOMEONE DRY und dieser Versuch scheint durchaus Aussicht auf Hoffnung zu besitzen.

Die 2006 gegründete Band sucht ihr Heil im Metalcore und verbindet diesen mit einer gehörigen Portion Neo-Thrash. Sicherlich haben die Jungs jede Menge SEPULTURA, SOULFLY, EKTOMORF, PANTERA und CHIMAIRA gehört, bevor sie für „The World is Falling in Tragedy“ das Studio geentert haben. Warum auch nicht, klingt Shouter Riccardo de Simone doch hier und da nach einem gehörig angepissten Max Cavalera. Gemeinsam mit dem etwas zu sehr in den Vordergrund produzierten Drumming, prägt er das Bild von BLEED SOMEONE DRY, das vor allem aus Aggression, Blastbeats und sehr gradlinigem Bassgeschrubbe besteht. Im Grunde macht diese erfrischend andere Interpretation des Metalcore auch ordentlich viel Spaß, jedoch verstecken sich immer wieder einige Schwächen im Material der Italiener. Da wären vor allem die recht miesen Soli zu nennen, die der ohnehin schon recht simplen Gitarrenarbeit keinen Gefallen tun. Eine weitere große Schwäche ist das Songwriting, das die Jungs nur selten auf den Punkt bringen. Oft fehlt im entscheidenden Moment die entscheidende Idee, die aus einem guten Song etwas Besonderes machen könnte. Stattdessen wiederholt man manche Parts unerträglich lang, wie bei „The ****ing Big Brother“.

Trotz dieser Fehler liefern BLEED SOMEONE DRY ordentliches Material für die Pitgemeinde ab. Die respektlose Walze, die durch das unbändige Drumming erzeugt wird, sorgt sicherlich für den einen oder anderen Circle Pit im Wohnzimmer. Wem der Metalcore-Einheitsbrei langsam zu den Ohren rausquillt, sollte bei Songs wie „Killing Depression“ oder „Fight to Survive“ mal einen Lauscher riskieren. Trotz der Schwächen gibt es daher noch neugierige 6,5 Punkte nach Italien und die Hoffnung, dass man bald wieder etwas von den Jungs zu hören bekommt.
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