Mortal Sin - An Absence Of Faith

Mortal Sin - An Absence Of Faith
Thrash Metal
erschienen am 20.08.2007 bei Armageddon Music
dauert 47:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Out of the Darkness
2. Deadman Walking
3. Tears of Redemption
4. Before the Bough Breaks
5. Rise or Fall
6. My Nightmare
7. Say Your Prayers
8. Lost Within
9. Eye in the Sky
10. Broken Promises

Die Bloodchamber meint:

Lang lang ist´s her, da gab es im fernen Australien eine Band, die tatsächlich METALLICA´s Erbe hätte antreten können. Leider war nach einem fantastischen Debüt („Mayhemic Destruction“) und dem nachfolgenden, tatsächlich auf METALLICA´s Spuren wandelnden „Face Of Despair“ schon wieder Schicht im Schacht (das Drittwerk „Every Dog Has Its Day“ lassen wir mal außen vor, schließlich war bis auf den Bassisten kein MS-Mitglied an dem Album beteiligt). Was wäre wohl passiert, wenn MORTAL SIN ihren Weg weiter gegangen wären, anstatt sich aufzulösen und 18 Jahre in der Versenkung zu verschwinden? Um ehrlich zu sein, ist es müsig, sich darüber Gedanken zu machen. Besser ist es, sich auf das neue Werk „An Absence Of Faith“ zu konzentrieren und in die Zukunft zu blicken.

In der heutigen Zeit muß die provokante Frage erlaubt sein: „Braucht noch jemand ein neues MORTAL SIN-Album? Nach wiederholtem Hören muß die Antwort hier definitiv „Ja“ lauten! Natürlich ist das Ungestüme des Debüts über die Jahre einem „erwachseneren“ Songwriting gewichen. Die Produktion klingt eben nicht mehr so roh wie in früheren Tagen, und das schwarze Album der einstigen Bay Area-Kings hat auf jeden Fall seine Spuren hinterlassen. Sei es im Gesang Matt Maurer´s, der die Vocallines ähnlich phrasiert wie ein gewisser James Hetfield, oder im oftmals groovigen Grundgerüst der Songs.

Um aber zur ersten Frage und der dazugehörigen Antwort zurück zu kommen, sollte man sich nur mal das Eröffnungs-Triple, bestehend aus dem würdigen Opener „Out Of Darkness“, dem folgenden – in bester METALLICA-Manier daherstampfenden und mit einem nackenbrechenden Killerrefrain gesegneten „Dead Man Walking“ sowie dem „Lebanon“-Nachfolger (Debüt-Killer) „Tears Of Redemption“ (der durch seinen düsteren orientalischen Touch besticht) in die Ohren ballern. Mit den beiden Nachfolgern „Before The Bough“ und „Rise And Fall“ siedelt man sich dann eher im amerikanischen Power Metal der Achziger an, bevor mit den nicht ganz so zwingenden „My Nightmare“ (mit 0815-Refrain) und „Say Your Prayer“ dem Album etwas die Puste auszugehen scheint.

Da sich die Australier danach aber wieder fangen können und dem Hörer mit „Eye In The Sky“ und dem EXODUS-mäßigen Rausschmeißer zwei absolut coole Feger mit auf den Nachhauseweg geben, sollte man den kurzen Leerlauf nicht allzu überbewerten. MORTAL SIN sind gestärkt aus ihrer langen Auszeit zurück gekehrt, haben mit „An Absence Of Faith“ eine würdige Visitenkarte abgegeben und werden bald mit OVERKILL die deutschen Clubs in Schutt und Asche legen. Wer sich das entgehen lässt, dem ist wahrlich nicht zu helfen!
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