Eclectika - The Last Blue Bird

Eclectika - The Last Blue Bird
Black Thrash Metal / Ambient
erschienen in 2007 bei Asylum Ruins Records
dauert 47:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Like A Scarecrow In A Humans Field
2. The Last Blue Bird
3. Les Arcanes Du Bien Être
4. Freezing Feelings
5. Equarrissage
6. Asylum 835
7. Shibuya
8. Underhand Sophist
9. Pets Of The Hysterical Lord
10. Behind Antares

Die Bloodchamber meint:

ECLECTIKA sind eine französische Band, die gern avantgardistischen Black Metal machen wollen und wären gern ganz was Besonderes. Man verwendet ganz gut ausgeführte Metal/Hardrockgitarren, Drumcomputer, der so groovig wie ein russischer Traktor vor sich hin ächtzt oder auch völlig undynamische Black Metal Blastbeats ausführen muß. Gekrönt wird das ganze von recht kitschigen, viel zu langen und repetetiven Kompositionen, die anstatt Stimmung zu erzeugen nur einschläfern. Neben dem bösen Biest, das auch hin und wieder männlich kräftigen Klargesang loslässt, gibt’s natürlich noch eine Gotiknachtigal, die das Kitschfaß vollständig füllen würde, würde sie gut singen können. Titel 7 ist wohl der gesangliche Tiefpunkt auf dem Album.

Das nächste Mal bitte bessere Lieder schreiben, besser arrangieren, besser produzieren und alles nicht so abzählreinhaft wirken lassen. Der Versuch gotische Schwermut mit schwarzer Raserei zu kreuzen ist beileibe nicht so neu, aber in der grottigen Form hab ich das auch noch nicht gehört. Einzig die Sologitarre schafft es, hin und wieder Akzente zu setzen und das ist ein Gastmusiker.

Das ist einfach ne ganz komisch furchtbare Platte. Unterbrochen wird das etwas krude Klangkonglomerat von belanglos vorsichhinwaberndem Tischhupengepfeife, gegen das sich die Space Night auf dem Bayrischen Rundfunk als ein wahrer Orkan der ausgelassenen Beschwingtheit darstellt.

Die Platte ist weder Fisch noch Fleisch, hier etwas Black Metal, da etwas Gothic Rock, selbst Hard Rock und seichter Metal werden angeboten. Die Ausführung ist, mit (partieller) Ausnahme der Gitarre schlecht bis dilettantisch und lädt von Minute 1 zum Ausschalten ein. Das Experiment ECLECTIKA muß noch extrem an allen Fronten dazulernen, wissen was es will und wissen, wo die eigenen Fähigkeiten liegen. Mit diesem kruden, oft unstrukturierten Klumpen hat sich die Band eindeutig verhoben und die Stimmung bei mir wechselt zwischen Mitleid, Ärger und Bewunderung über so viel Mut, das anzubieten und dafür Geld zu verlangen.

Ich zögere grad etwas den verdienten Punkt zu ziehen...warum eigentlich? Die Platte ist nicht die mieseste, die ich für die Blutkammer besprechen durfte, jedoch in der Form ist sie ein so furchtbarer Totalausfall, dass sie ihn sich locker verdient hat. Man sollte nicht glauben, was sich im Rinnstein der Subkultur alles für komische Sachen rumtreiben und sich im Spektrum der Note 1 tatsächlich noch Abstufungen finden lassen. ECLECTIKA sind halt anders schlecht.
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