Also eins ist klar: die kölschen Jungs POWER werden wohl nie einen Originalitätspreis gewinnen. Weder für den wirklich extrem inspirierten Bandnamen (wow!), noch für das mittlerweile auch recht abgelutschte Horror/Zombie Image, und erst recht nicht für die Musik, die sie uns auf ihrer neuen Platte „Roll The Dice“ um die Ohren hauen.

Was sich auf diesem Longplayer abspielt, kann man am besten unter „Euro Thrash“ abhaken, soll heißen, es geht durchgängig im gehobenen Tempo über den Friedhof, ohne große Umwege vorbei an der Trauerhalle und ab in die Gruft. Okay, ab und zu wird vielleicht mal ein Grabstein umgeschmissen, aber das war’s dann auch schon wieder. Auf ausgefeilte Routen oder spezielle Schockeffekte wurde jedenfalls großzügig verzichtet. Und damit die Reise nicht allzu langweilig wird, hat man sich einen besonderen Frontheuler aus dem Grab geschaufelt, der neben dem Genre-üblichen Gebelle auch ein paar kratzige, hardrockige Vocals beisteuert, die speziell bei den Refrains für Abwechslung sorgen (und sich bestimmt auch toll zum Kinder Erschrecken eignen).

Die Tour durch das Tal der Toten macht also insgesamt schon Spaß, besonders dann, wenn leicht angestumpfte Reißer der Marke „Zombie Attack“, „I Am Suicide“, „Buried Alive“ (mit Grabschaufel-Geräuschen, uaaaah!) und „Out To Kill“ zum Zuge kommen, aber lange zurückerinnern wird man sich an diesen Horrortrip trotzdem nicht, dann dafür wird allzu oft Bekanntes neu aufgetischt, und zwar ohne genug Biss (in den Hals) dazu zu packen. Ein anständiger, solider Alptraum. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.