Kekal - The Habit Of Fire

Kekal - The Habit Of Fire
Avantgarde Metal
erschienen in 2007 bei Whirlwind Records
dauert 70:38 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Prelude Worldhate Chronicle
2. The Gathering of Ants
3. Isolated I
4. Manipulator Generals (Part I of Dictatorship)
5. Our Urban Industry Runs Monotonously
6. To Whom It May Concern
7. Free Association
8. Historicity and State of Mind (Part II of Dictatorship)
9. Postlude Saat Kemarau
10. A Real Life to Fear About
11. Escapism

Die Bloodchamber meint:

Etwas ganz Ungewöhnliches erreicht mich hier aus, Achtung, Indonesien! Die Band nennt sich KEKAL und hat nunmehr auch schon 12 Jahre auf dem Buckel und ist dem christlichem Gedankengut Sektor zuzuordnen, auch wenn man sich mittlerweile schon wieder ein wenig davon entfernt hat. Was aber macht das Trio aus Jakarta nun eigentlich so ungewöhnlich, abgesehen von der Herkunft und der dafür eher seltenen religiösen Prägung. Na, die Musik eben. Und um das nun näher zu erläutern, zitiere ich ausnahmsweise mal einen Teil aus dem Promoschreiben:

''Die Einzigartigkeit ihrer Musik zeigt sich im Einfluss von Jazz-Fusion, Progressive Rock, Psychedelic Rock, Trip Hop und experimenteller elektronischer Musik auf ihre eigene Definition von extremen Gitarren Sound.''

Tja, damit sollte ich eigentlich die Rezension beenden, da mit diesem einen Satz schon alles gesagt wurde. ''The Habit Of Fire'' glänzt durch eine wilde Fahrt durch musikalische Gebiete, die so normalerweise kaum auf einem einzelnen Album zu finden sind. Auch nicht genug damit, dass die Band sich damit zufrieden geben würde mal einen Song so und den nächsten dann wieder so zu gestallten, nein, alles wird in einem einzelnen Lied miteinander verwoben. Und das Interessante an der Geschichte ist, dass es einfach passt. Womit wir dann wieder beim Fusion-Jazz wären, der mir persönlich leider ein wenig zu kurz kommt, aber eben in den 60/70ern damit glänzte völlig unterschiedliche Musikstile zu vereinen, die sich an sich abstoßen. Und im metalischen Sinne machen KEKAL genau das.
Allerdings gibt es da wohl nun auch das Problem, das Miles Davis vor fast 40 Jahren hatte; Ein Aufschrei geht durch die Fangemeinde, Rufe von Frevel und Verräter gehen durch die Reihen und werden es der Band mit ihrer eigenartigen Musik schwer machen sich außerhalb einer engen Nische in Szene setzen zu können.

Für mich persönlich handelt es sich mit ''The Habit Of Fire'' schlicht und ergreifend um das Album des Jahres. Nicht mehr, nicht weniger. Wer ähnliche Psychosen aufweisen kann wie ich, der wird sich bei diesem nie auszurechnenden Album zu Hause fühlen. Zwar fällt die Produktion zeitweise etwas zu mittenlastig aus, was in diesem Fall aber kaum schadet, da sich dadurch die Feinheiten besser heraus kristallisieren, aber ich finde für mich nichts, was ich wirklich zu bemängeln hätte. KEKAL schaffen es Musik zu schaffen, für die es nur zwei Möglichkeiten der Bewertung gibt, entweder die volle Punktzahl oder eben die nächste Kloschüssel. Also auf gut Deutsch, wer sich nicht für extrem aufgeschlossen hält, der macht um diese CD besser einen Bogen von mehr als 10km.
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