Einen exorbitanten Ausstoß verzeichnet die schwedisch-dänisch-amerikanische Supergroup ORESUND SPACE COLLECTIVE seit ihrer unspektakulären Gründung 2004. Diese Band hat sich vorgenommen, mit bis zu elf Longplayern pro Jahr die Weltherrschaft an sich zu reißen. Indem die omnipotente Band jegliche Songstrukturen strikt vermeidet und einfach improvisiert, geht sie dem Umstand aus dem Weg, dass die Musik als schlecht bezeichnet werden kann. Denn so ist es Kunst, die Band selbst bezeichnet es als Ambient und versucht so etwas wie Anspruch zu erhaschen. Wo Drone - Bands noch ein gewisses intellektuelles Konzept zusammenbasteln, verharrt ORESUND SPACE COLLECTIVE in der musikalischen Esoterikwüste.

"The Black Tomato" ist das mittlere der drei 2007 erschienenen Alben. Das besagte Album erinnert an eine schlechte Krautrock-Kopie mit Siebzigerjahre-Elektro-Geblubber, ausuferndem Gedudel und uninspiriertem Gegniedel. Improvisationskunst eben. Nur basslos. Ich denke, das können nur LSD verseuchte Hippies hören, die vergessen haben in welcher Zeit sie leben. Mir erscheint vorliegendes Tondokument seelenlos, weil hier wirklich nur irgendwas völlig ohne Muster herumgespielt wird. Klar, Improvisation ist für jeden Musiker auch eine Entdeckungsreise zu sich selbst und seinem Können. Muss man das aber auch noch im Studio vertonen, was ansonsten live einwandfrei funktioniert? Und das bis zu sechsmal im Jahr?

Wer sich dennoch gerne solche Musik anhören will, der sollte sich eher an Bands wie AMON DÜÜL halten, die in den späten Sechzigern das machten, was ORESUND SPACE COLLECTIVE so zwanghaft zurückholen möchten. Und O.S.C. drohen an, uns 2008 mit vier DVDs zu beglücken. Man kann es auch übertreiben.