Im Rennen um den dämlichsten Bandnamen der Welt liegen die Detroiter von TODAY I WAIT sicherlich recht weit vorne. Aus der typischen „Drei-Wort-Abfolge“ lässt sich auch bereits ableiten, dass es sich hier um Metal-/Hardcore oder ähnliche Untergruppierungen handeln muss. Mit „Already Dead in their Eyes“ werfen die Jungs nun ihr drittes Album in den Pit, wobei sie hauptsächlich auf eine auf Hardcore basierende Mischung aus Metal und Mathcore zurückgreifen.

Der Sound lebt weniger von großen Melodien, sondern eher von prägnanten Riffs, technischen Spielereien und zwischen Todesblei und prolligen Shouts schwankenden Vocals. Damit fährt man eine weniger verdauliche Schiene, die sich immerhin von den meisten anderen Vertretern des Genres etwas abhebt. Vollends überzeugen kann man mit dem Gebräu allerdings nicht. Viele Titel legen nur recht uninspiriertes Geschrote an den Tag. Die Jungs wissen mit ihren Instrumenten umzugehen und lassen die Riffs sehr kompromisslos durch die Gegend fliegen. Wer hier Eingängigkeit erwartet wird Kopfweh ernten! Zwar frickelt man nicht völlig unnötig umher, doch eine feine Songstruktur legt man ebenfalls nicht an den Tag. Es fehlt eine Richtlinie, etwas markantes im Sound, bei dem man als Hörer denkt: „Hey, das sind TODAY I WAIT, die sind was Besonderes!“ Leider erreichen die Detroiter trotz aller Mühen diesen Moment nicht. Stattdessen feuern sie hier und da cleane Vocals in den Raum, die an Jämmerlichkeit kaum zu toppen sind. Positiv fallen das groovende „Tune them Out“ und der erfrischende Opener „Fighting Tide“ auf.

Insgesamt bleibt allerdings zu wenig auf der Habenseite. Instrumental starke Musiker und ein durchaus talentierter Shouter treffen auf unzugängliches Songmaterial und liefern somit höchstens angenehme Kost für Fans von BLACK DAHLIA MURDER oder verspielten BURY YOUR DEAD. TODAY I WAIT ist zwar nicht das Oettinger unter den Metalcore-Alben, aber mehr als ein abgestandenes Warsteiner ist es auch nicht...