In hübscher Regelmäßigkeit veröffentlicht die dreiköpfige tschechische Black Metal-Band aus Pilsen (hmmm, ... Pils) seit gut zehn Jahren Demos und Alben im klassischen (skandinavischen) Soundgewand. Vorliegende Scheibe wurde 2007 via Naga Productions veröffentlicht und zeigt sich in gewohnter, weil schwarzmetallischer Klangfarbe.

Die tschechisch sprachigen Songs sind äußerst abwechslungsreich geworden und teilweise mit Frauengesang angereichert. Überraschenderweise bewegt sich das Gros der Songs zwischen Raserei, zügigem Ritt und Midtempoparts. In ordentlicher Regelmäßigkeit kochen interessante Hooklines und Harmoniebögen auf, hie und da blitzt eine starke Idee auf ("Dark sewage star"). Herausragend sind neben der kompositorisch guten Leistung die Drum- und Gitarrenarbeit. Das gesamte Album besitzt ein konstantes Niveau an Qualität, sowohl in der Songauswahl als auch am spielerischen Können.

Mir ist es ein Rätsel, warum diese Band - die ganz solide und eigenständig das schwarzmetallische Handwerk meistert - hier in Deutschland noch so unbekannt ist. Liegt es am Vertrieb, an den tschechischen Texten? Kann nicht sein. Kennt noch jemand MASTERs HAMMER? Da funktionierte es doch auch. STINY PLAMENU spielt zwar nicht so theatralisch auf, aber wie das Trio seine Musik umsetzt, ist schon eine Würdigung wert. Musikalisch irgendwo zwischen (naja) nordischer Raserei, gotischen Einsprengseln (Frauengesang) und technischer Versiertheit angesiedelt, kann STINY PLAMENU eigentlich nichts verkehrt machen.

Die schroffe Produktion klingt ganz nach seeligen Black Metal Anfangstagen und hebt sich dadurch vom glattpolierten Sound vieler etablierten Bands hübsch ab. "Odpani Galerie" ist für Nostalgiker und Leute, die abseits der breit getretenen Wege etwas individuelles suchen.