Nasty Savage - Psycho Psycho

Nasty Savage - Psycho Psycho
Power Thrash Metal
erschienen am 22.03.2004 bei Metal Blade Records
dauert 52:13 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Psycho Psycho
2. Hell Unleashed
3. Anguish
4. Human Factor
5. Terminus Maximus
6. Dementia 13
7. Step Up To The Plate
8. Return Of The Savage
9. Triumphal Entry
10. Betrayal System
11. Savage Desire
12. Merciless Truth

Die Bloodchamber meint:

Ach was, NASTY SAVAGE gibt’s jetzt auch wieder ? Diese Reunion ist irgendwie total an mir vorbei gegangen, was aber auch daran liegen könnte, daß sich die Relevanz der Florida Boys für meine Begriffe doch eher in Grenzen hält. Klar, Mitte der Achtziger hatte man mit dem „Wage Of Mayhem“ Demo und der selbstbetitelten Debütscheibe ein paar heiße Eisen im Feuer; die nachfolgenden Veröffentlichungen verschafften der Band aber keinen besonderen Status – von kommerziellen Erfolgen ganz zu schweigen. Jetzt also, schlappe 15 Jahre nach der letzten offiziellen Veröffentlichung „Penetration Point“ liegt das Comback Album „Psycho Psycho“ vor, welches übrigens in der selben Besetzung wie weiland '89 eingespielt wurde.
Die gute Nachricht zuerst : die Mannen um Wrestling Lunatic Nasty Ronnie ziehen nach wie vor ihr ureigenes Ding durch : traditioneller Heavy Metal trifft auf amtlichen old school Thrash und wird von nicht von der Hand zu weisenden progressiven Elementen abgerundet. Eine zweifellos schwierige Formel, die eine gehörige Portion Sperrigkeit mit sich bringt, in guten Momenten aber auch mächtig zünden kann. Speziell der supereingängige Titeltrack (der mich richtig auf das Album angefixt hatte), die alte Demo Kamelle „Savage Desire“ und mit leichten Abstrichen auch „Dementia 13“ sind richtig gut geworden und zeigen das Potential auf, welches in NASTY SAVAGE steckt. Hier stimmt alles : die obsukren Melodien, die wahnwitzigen Breaks und die abgefahrenen Vocals von Frontsau Ronnie, die wie eine Mischung aus Tom Warrior, Paul Di’Anno und King Diamond (!) klingen – all diese Elemente harmonieren prächtig und funktionieren im Songkontext einwandfrei.
Leider – und das ist dann die schlechte Nachricht – hält die Truppe dieses überragende Niveau keinesfalls über die gesamte Spielzeit. Schlimmer noch, der Großteil der Stücke klingt irgendwie uninspiriert, stumpf und daher auch schlichtweg langweilig. So richtig grottig wird’s zwar nie (mal abgesehen vom schrecklichen „Triumphal Entry“ – Totalausfall !), aber mehr als biederer bis besserer Durchschnitt ist es dann auch nicht. Keine Ahnung, was sich die Jungs beim Songwriting so reingezogen haben, aber vieles bleibt leider nur Stückwerk; die vorhanden guten Ideen werden bestenfalls schlampig weitergeführt.
Sicher, der typische NASTY SAVAGE Hardcore Fan (davon dürfte es in Deutschland wohl so maximal 100 geben) wird mit der Platte sicherlich zufrieden sein; für ein Comeback, das ein Ausrufezeichen setzt, hätte es aber dann doch mehr gebraucht als eine Handvoll guter Songs. So bin ich mir nicht sicher, ob die Welt diese Reunion wirklich braucht.
Time will tell ...
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