Frontiers Records schicken sich mal wieder an, die Welt mit der Solo-Scheibe eines etablierten Künstlers zu beglücken. GARY HUGHES, seines Zeichens Stimme der Rockband TEN, darf jetzt ran und, hey, das Album ist fast genauso überflüssig, wie erwartet. Oder sogar noch mehr. Jedenfalls ist die musikalische Austauschbarkeit umwerfend. Parallelen zu TEN sind nicht von der Hand zu weisen, man kann also gerne bei dem qualitativ höherwertigem Material der Stammgruppe bleiben und kann sich „Veritas“ getrost sparen – ja, manchmal ist die Wahrheit bitter.

Radiorock, so seicht als möglich, oftmals kitschtriefend und teils so konzipiert, dass man Songs wahllos auswechseln kann – ohne es zu merken. Das na-na-na bei „Synchronicity“ ist der absolute Gipfel des Ertragbaren; zumindest diesbezüglich setzt „Veritas“ neue Standards.
Die Masse an Musikern, die Hughes auffährt, dürfen sich richtig austoben und zeigen, dass sie in der Lage sind, ein Album in absoluter Perfektion einzuspielen. Das steigert natürlich nicht die Qualität der Kompositionen und teilweise verliert man sich auch zu sehr in instrumentalen Suaden, plätschern die Gitarrensoli nur so auf einen ein. Angenehm zu hören sind hingegen die toll gestalteten Bassläufe – und dass Mr. Hughes singen kann muss ich nicht extra erwähnen, oder?

Tja, was soll ich mit dieser CD? Sie wird im Regal verschimmeln, wo sie genügend Unterhaltung haben wird, denn dort vegetieren auch diverse andere „Größen“ mit ihrem Solo-Output. Mit Fans des Sängers ist wohl nicht über die Frage Kaufen/Nichtkaufen zu diskutieren, alle anderen sollten sich dieses Schmalzwerk erst einmal anhören. Oder auch nicht. Eigentlich kann man es bleiben lassen...außer man steht eben auf Topflappenmucke. Danke, Frontiers...