Hemoragy - Jesus King Of Wine

Hemoragy - Jesus King Of Wine
Thrash Metal
erschienen am 12.10.2007 als Eigenproduktion
dauert 35:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. A Strange Man From Hell
2. Don't Sleep
3. Jesus King Of Wine
4. How Many Time To Compose It?
5. Ghost Riders
6. Jump Into The Bestial Pit
7. The Final Horseriding
8. Guitar Killer
9. BlackBeard

Die Bloodchamber meint:

Die französische Band HEMORAGY besteht seit dem Jahre 2002 und veröffentlicht mit „Jesus King Of Wine“ nach einem Demo im Jahre 2003 und einem Album mit dem Namen „First Blood“ (erinnert mich doch gleich an einen meiner Lieblingsstreifen) von 2004 nun ihr zweites Album.

Als erstes fiel mir das lustige Cover auf. Dieses würde ich nicht als thrashig sondern eher als trashig einstufen. Zum Schmunzeln taugt es aber allemal. Aber was zählt ist ja bekanntlich die Musik.
Das Trio spielt Thrash Metal der ungehobelten Sorte und klingt dabei alles andere als zeitgemäß. Die Musik von HEMORAGY kann man als eine Mischung aus Thrash und Heavy Metal beschreiben, angereichert durch eine gehörige Portion rockiger Attitüde im Stile von MOTÖRHEAD. Die Pariser orientieren sich ganz klar an den Achtzigern.
Dementsprechend rotzig ist „Jesus King Of Wine“ dann auch ausgefallen. Zugegebenermaßen funktioniert dies auch teilweise gar nicht mal so schlecht. Hier und da versprüht das Album den rauen und unbekümmerten Charme der Achtziger, in denen Bands wie NUCLEAR ASSAULT, DARK ANGEL oder etwa EXODUS ihre Blütezeit erlebten.

Was aber HEMORAGY im Gegensatz zu den eben genannten Gruppen vermissen lassen, ist das songschreiberische Geschick, schlüssige Songs zu schreiben, wirkliche Killerriffs in die Songs zu packen und letztendlich auch die Spannung ein ganzes Album lang halten zu können.
Das Songmaterial auf „Jesus King Of Wine“ hat einfach nicht die Klasse, den Hörer über die gesamte Spielzeit hinweg fesseln zu können. Vielmehr horcht man hier und da mal auf, wenn eine nette Passage auftaucht. Über weite Strecken klingt das Material aber einfach zahnlos und teilweise auch leider einfach etwas zu langweilig. Hinzu kommt, dass die Musiker nicht unbedingt versiert mit ihren Instrumenten umgehen. Und als ob das noch nicht genug wäre, geben HEMORAGY sich auch ungewollt als Komiker aus. So ist der Gesang an manchen Ecken schon sehr skurril. Die französische Akzentuierung kommt besonders beim Titellied gut zum Vorschein. Man sollte sich doch mal anhören, wie die Franzosen das Wort „Jesus“ aussprechen…

So bleibt „Jesus King Of Wine“ eine zwiespältige Angelegenheit. Teilweise hat die räudige, total auf die Achtziger getrimmte Scheibe schon einen gewissen Charme inne, wartet aber in songschreiberischer Hinsicht noch mit zu viel Mittelmaß auf, als das ich gewillt wäre, mehr als 4 Punkte zu vergeben. Einer der Songs heißt „How Many Time To Compose It?“ und ich kann darauf nur antworten: Jungs, ihr habt euch definitiv zu wenig Zeit für das Komponieren gelassen...
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