Tim Williams von BLOODSIMPLE muss ein großer THE DOORS-Fan sein. Warum würde er sonst ein Album seiner Band mit einem berühmten Zitat aus dem legendären Morrison-Werk „The End“ einleiten - „The Killer Awoke Before Dawn...“. Der Wink zur Kultband wirkt gleich sehr sympathisch und vor allem viel versprechend. Auf die Einladung „Ride With Me“ reagiert man dann nur allzu gerne, gespannt ob der Dinge, die folgen mögen...

Das zweite Werk der Nachfolgeband der Hardcore-Veteranen VISION OF DISORDER ist eine modernes Metal-Album, wie es im Buche steht. Mit mächtig Groove unter dem Hintern und ungezügelten Aggressionsschüben ausgestattet, macht es jedem Spaß, der auf direkte Aussagen Wert legt. Der arschtretende Groove ist aber nur der Unterbau der ganzen Geschichte: Mit Melodien macht das Leben eben doch mehr Spaß. Deswegen zeigen uns BLOODSIMPLE, dass sie mehr können, als nur auf der Gitarre zu schrubben. Das Ergebnis sind eingängige, aber doch anspruchsvolle Songs, die mit angenehmen Gitarrenmelodien und schnell ins Ohr gehenden Refrains punkten können.

An KORN, SLIPKNOT, PANTERA oder auch METALLICA fühlt man sich dabei nicht selten erinnert. Dennoch schaffen es BLOODSIMPLE, sich ihr eigenes unverwechselbares Nest zu bauen. Dafür sind der sympathisch raue Sound, der das Material der Band weniger chartstauglich gestaltet, die markante Stimme von Tim Williams, die in jeder Stimmung und Lage wirken kann, und der lyrische Anspruch verantwortlich.