Bobaflex - Tales From Dirt Town
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Sellout
2. Born again
3. That ole speed
4. Satisfied
5. Need a drink
6. Savior
7. Be with you
8. I still believe
9. Goodbye
10. One bad day
11. Paranoid
12. Home
Die Bloodchamber meint:
Huch, was ist denn mit BOBAFLEX passiert?
War mir der Stil der Band vom frühen Werk „Primitive Epic“ noch bekannt als eine Mischung von Melodieexperimenten der Marke SYSTEM OF A DOWN mit einzelnen Core Elementen, die von einem Nu Metal Groove samt Rap-Parts dominiert wurden, so präsentieren sie sich auf ihrem neuen Werk stark gewandelt. Nu Metal und Core sind zu großen Teilen auf der Strecke geblieben, und die wilden Achterbahnfahrten auf der Tonleiter klingen nicht mehr nach SOAD sondern nach den aktuellen AVENGED SEVENFOLD, was nicht zuletzt den durchdringenden Organen von Shaun & Marty McCoy geschuldet ist, die neben dem Gesang auch ihren Teil zu den 3 (!) Gitarren der Band beitragen.
Anders als AVENGED SEVENFOLD lassen sich BOBAFLEX aber weniger von klassischen Heavy Metal denn von (Southern) Rock beeinflussen. Die Lieder borden nicht über vor Berauschung an der eigenen Fingerfertigkeit, sondern haben eine Menge Wut im Bauch. Sei es die Musikindustrie samt „Mr. Nickelback“ („Sellout“), Ex-Freundinnen („Satisfied“) oder das triste Leben in einer amerikanischen Kleinstadt im Niemandsland, die umgangssprachlich Dirt Towns genannt werden, („Goodbye“): alles und jeder, die es verdient haben, bekommen ihr Fett weg.
Das gelingt der Band vor allem in der ersten Albumhälfte sehr überzeugend. Vom aufpeitschenden „Sellout“ über das überraschend radiokompatible „Savior“ bis zum mit Riffzitaten gespickten, nach vorne gehenden Rocker „Be With You“ ist jeder Song ein Treffer. Erst danach gibt es leichte Ausfälle zu verzeichnen mit „I Still Believe“ und „One Bad Day“, die so mit Textwiederholungen beladen sind, dass sie fast daran ersticken, bevor BOBAFLEX in „Paranoid“ doch noch einmal die Nu-Metal Grooves auspacken und danach das Album beschließen mit der unter die Haut gehenden Ballade „Home“.
Die McCoy Brüder und ihre Mitstreiter haben mit „Tales From Dirt Town“ ein Album geschaffen, das gleichzeitig interessant, ergreifend und mitreißend ist und dabei auch noch geschmacksübergreifend funktioniert. Wem die letzte AVENGED SEVENFOLD zu larifari war oder wer Gefallen findet an variablem, klischeefreien modernen Hard Rock mit nicht alltäglichem Gesang, dem seien die gewandelten BOBAFLEX ans Herz gelegt. Man kann ihnen nur wünschen, dass sie damit die „Dirt Towns“ hinter sich lassen können, verdient hätten sie es allemal.
Nur auf die unglaublich posigen Bandfotos sollte man in Zukunft verzichten, wenn man wirklich von jedermann ernst genommen werden will. Aber das will eine Band, die jede Woche einen weiblichen Fan zum „Chick of the Week“ kürt, vermutlich auch nicht …
War mir der Stil der Band vom frühen Werk „Primitive Epic“ noch bekannt als eine Mischung von Melodieexperimenten der Marke SYSTEM OF A DOWN mit einzelnen Core Elementen, die von einem Nu Metal Groove samt Rap-Parts dominiert wurden, so präsentieren sie sich auf ihrem neuen Werk stark gewandelt. Nu Metal und Core sind zu großen Teilen auf der Strecke geblieben, und die wilden Achterbahnfahrten auf der Tonleiter klingen nicht mehr nach SOAD sondern nach den aktuellen AVENGED SEVENFOLD, was nicht zuletzt den durchdringenden Organen von Shaun & Marty McCoy geschuldet ist, die neben dem Gesang auch ihren Teil zu den 3 (!) Gitarren der Band beitragen.
Anders als AVENGED SEVENFOLD lassen sich BOBAFLEX aber weniger von klassischen Heavy Metal denn von (Southern) Rock beeinflussen. Die Lieder borden nicht über vor Berauschung an der eigenen Fingerfertigkeit, sondern haben eine Menge Wut im Bauch. Sei es die Musikindustrie samt „Mr. Nickelback“ („Sellout“), Ex-Freundinnen („Satisfied“) oder das triste Leben in einer amerikanischen Kleinstadt im Niemandsland, die umgangssprachlich Dirt Towns genannt werden, („Goodbye“): alles und jeder, die es verdient haben, bekommen ihr Fett weg.
Das gelingt der Band vor allem in der ersten Albumhälfte sehr überzeugend. Vom aufpeitschenden „Sellout“ über das überraschend radiokompatible „Savior“ bis zum mit Riffzitaten gespickten, nach vorne gehenden Rocker „Be With You“ ist jeder Song ein Treffer. Erst danach gibt es leichte Ausfälle zu verzeichnen mit „I Still Believe“ und „One Bad Day“, die so mit Textwiederholungen beladen sind, dass sie fast daran ersticken, bevor BOBAFLEX in „Paranoid“ doch noch einmal die Nu-Metal Grooves auspacken und danach das Album beschließen mit der unter die Haut gehenden Ballade „Home“.
Die McCoy Brüder und ihre Mitstreiter haben mit „Tales From Dirt Town“ ein Album geschaffen, das gleichzeitig interessant, ergreifend und mitreißend ist und dabei auch noch geschmacksübergreifend funktioniert. Wem die letzte AVENGED SEVENFOLD zu larifari war oder wer Gefallen findet an variablem, klischeefreien modernen Hard Rock mit nicht alltäglichem Gesang, dem seien die gewandelten BOBAFLEX ans Herz gelegt. Man kann ihnen nur wünschen, dass sie damit die „Dirt Towns“ hinter sich lassen können, verdient hätten sie es allemal.
Nur auf die unglaublich posigen Bandfotos sollte man in Zukunft verzichten, wenn man wirklich von jedermann ernst genommen werden will. Aber das will eine Band, die jede Woche einen weiblichen Fan zum „Chick of the Week“ kürt, vermutlich auch nicht …