Bevor das Jahr 2008 langsam in die Geschichtsbücher eingeht, möchte ich noch schnell ein Demo aus 2007 besprechen. Erstaunlich, dass diese EP von GRIFFEN derart lange in den Bloodchamber Promo Archiven untergetaucht war, denn so mies sind diese zwanzig Minuten gar nicht.

Ganz im Gegenteil, die fünf Schweden liefern hier vier absolut vorzeigbare Hard Rock Songs ab, die in dieser Form zwar durchaus aus den späten 80ern stammen könnten (und somit nicht gerade erstaunt aufhorchen lassen), aber dennoch Spaß machen. „Altbacken“ muss ja nicht gleich „schlecht“ heißen, schließlich halten sich ganze Subgenres dadurch erfolgreich über Wasser. Klar, das hier hat man alles schon mal irgendwo gehört, aber letztendlich wissen GRIFFEN, worauf es ankommt: die Produktion ist für ein Demo absolut okay, der Sänger hat was drauf, die technische Umsetzung (speziell die Gitarren) ist passend und vor allem kommen die Songs auf den Punkt, ohne lange rumzueiern oder groß zu langweilen. Guter Hard Rock hat eben weniger mit Hirn, sondern viel mehr mit Herz und Eiern (’tschuldigung) zu tun. Während den ganzen Mathe-Corelern bei der Mucke garantiert die Füße einschlafen, werden Gemüter, die von Musik nicht mehr als griffige Rhythmen und Melodien erwarten, durchaus anständig, wenn auch nicht eben aufregend bedient.

Was mir letztendlich abgeht, ist ein bisschen die Variation, denn obwohl alle vier Songs durchaus anständig rocken, sind sie sich doch vom Tempo her viel zu ähnlich. Immer nur groovendes Midtempo, das muss nicht sein. Gerade bei einem Demo sollte man doch eher so viele Facetten wie möglich präsentieren.

Auch wenn es niemanden mehr interessiert, da der Nachfolger längst im Kasten ist, zücke ich für diese Mini CD aus dem Vorjahr 6,5 Punkte.