Eine Band, die sich nach einem recht großen aber schmalen Waldstück im Norden Londons nennt, in dem im Mittelalter diverse Rituale magischer Art durchgeführt wurden, kommt dann auch logischerweise aus Portugal. EPPING FOREST entstammen dem näheren Umfeld von CORPUS CHRISTII, mache aber im Gegensatz zu diesen aber weniger Black Metal sondern Todesbrei mit reichlicher Schwarzwurzeleinlage. Die Portugiesen haben sich schon 1997 gegründet, legen aber erst jetzt ihr Debüt ''Everblasting Struggle'' vor.

Und dieser portugiesische Metal-Eintopf besteht dann zur Hauptsache aus zwei wichtigen Elementen, die sich klar am schwedischen Old-School Death orientieren und Black Metal Anteile, wie sie beispielsweise MELECHESH verwenden, mit einbringen. Wer jetzt gleich denkt, dass hier eine relativ geringe Eigenständigkeit vorherrscht, dem gebe ich dann auch gleich mal recht. OK, sicher muss nicht jede einzelne Band gleich mit Ihrer Musik die Welt verändern, aber ein paar Besonderheiten sollten doch ab und an zu finden sein. Die Songs ziehen gleichförmig an mir vorbei und nichts bleibt wirklich im Ohr hängen, bis ich dann doch beim vorletzten Song ''Sphinx's Riddle'' hellhörig werde, der mystisch sphärisch daherkommt und durch den Einsatz von allerlei orientalischen Instrumenten etwas Besonderes darstellt. Davon hätte es gerne etwas mehr sein dürfen, denn hier ist das, was die Musik gewürzt hätte, aber leider nur zu selten Verwendung gefunden hat.
Positiv anzumerken ist das sehr variable Spiel aller Beteiligten, die ständig durch kleinere Spielereien zwischen den Zeilen auf sich aufmerksam machen können. Lediglich das Schlagzeug versteckt sich ein wenig zu sehr im Hintergrund und klingt zu dem auch noch unspektakulär und plastisch.

''Everblasting Struggle'' ist eine Scheibe, die mich zu keinem Zeitpunkt wirklich überzeugen kann. Zwar sind immer wieder Kleinigkeiten auszumachen, die nett anzuhören sind, aber unterm Strich regiert hier das Mittelmaß, denn kaum eine der vorhandenen Ideen sind ausgearbeitet worden. Es wird sicher ein paar Leute geben, die mit diesem Werk warm werden können, aber ich empfehle ganz stark vorher reinzuhören.