Misbegotten - Keeping Promises

Misbegotten - Keeping Promises
Metalcore
erschienen am 30.11.2007 bei Noisehead Records
dauert 41:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Keeping Promises
2. Brave New World
3. …And Then We Will Stand, Face To Face
4. The Dream Survives
5. Thorns Grow Between Us
6. Bring Out Your Dead
7. Open The Gates
8. Make This Last
9. …And Death Shall Have No Dominion
10. Tonight We Die (bonus track)

Die Bloodchamber meint:

Moderner Metal kommt heutzutage kaum mehr ohne Einflüsse anderer Stilrichtungen aus. Besonders Metal mit Hardcore-Elementen erfreut sich inzwischen bei vielen Hörern und Musikern an großer Beliebtheit. Kein Wunder, dass Bands wie HATEBREED oder HEAVEN SHALL BURN solch große Erfolge feiern.
Eine weitere Gruppierung, die sich vorgenommen hat in eine ähnliche Richtung zu steuern, ist MISBEGOTTEN aus Österreich. Das Quintett ist schon seit 1993 im Geschäft und hat seither drei Langspieler und eine EP an den Mann - und natürlich auch an die Frau - gebracht. "Keeping Promises" ist der fünfte Silberling, der übrigens noch im selben Jahr wie der Vorgänger "To End All Lies" veröffentlicht wurde.
Schon der einleitende Titeltrack "Keeping Promises" zeigt, was MISSBEGOTTEN für eine Band ist. An sich kommen die Songs recht fett daher, nicht wirklich schnell oder hektisch, aber dafür finden sich doch recht viele ganz nette Riffs zum mitmoshen wieder. Die Gitarristen beharren sich dabei aber hauptsächlich auf das Spielen von Powerchords und kleineren, manchmal auch zweistimmigen Melodie-Einsprengseln, also keine große Besonderheit, wie ich finde. Auch das Drumming ist mit seinen treibenden Beats im Mid-Tempo-Bereich und dem gelegentlichen Verwenden beider Bassdrums nicht sonderlich berauschend. Und ja, der gute Mann verwendet genügend Trigger, damit sein Instrument zur Geltung kommt. Wenn wir dann schonmal den Fokus auf die einzelnen Instrumente gelegt haben: wo bitteschön bleibt der Bass? Von dem hört man zum Beispiel überhaupt nichts, bzw. nur ansatzweise. Schade, dass hier, wie in vielen Fällen, das Bassspiel nur von den Grundtönen lebt! Die Shouts von Frontmann Andreas passen dafür gut zum Stil von Missbegotten, wobei auch hier der Schlachtruf lautet "Bloß nicht zu abwechslungsreich!". Die nötige Abwechslung bringen dann aber die Hintergrundgesänge, die mich dann wieder etwas zufriedener stimmen.
Mit "Keeping Promises" hat man meiner Meinung nach wieder ein allzu typisches Metalcore-Album, wie man es vielerorts von den verschiedensten Interpreten erwerben kann, aufgenommen. Was die Jungs machen, machen sie gut, das sollte man ihnen lassen. Denke mal, dass die Band ein guter Live-Act ist. Etwas mehr Innovation würde ich mir trotzdem wünschen, denn irgendwann klingen dann auch solche Bands alle gleich; ergo mehr etwas für echte Fans des Genres als für die breitere Hörer-Masse, deswegen nicht mehr als eine durchschnittliche Wertung.
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