Urto - Numbers
Thrash Metal
erschienen in 2003 als Eigenproduktion
dauert 34:42 min
erschienen in 2003 als Eigenproduktion
dauert 34:42 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Bugger Off
2. Hitlerosevic
3. Freedom
4. The Second Coming
5. Numbers
6. Full Heavy Metal Jacket
Die Bloodchamber meint:
Hinter dem Namen URTO verbirgt sich eine fünfköpfige Truppe aus Sizilien, die bereits seit 1998 existiert, aufgrund diverser Besetzungswechsel aber erst jetzt mit dem Debütalbum „Numbers“ über die Alpen kommt.
Stilistisch läßt sich die Band dem Thrash Metal der klassischen Bay Area Schule zuordnen, was sich besonders im Riffing niederschlägt, das teilweise frappierend an Testament, Exodus und ganz frühe Metallica erinnert. Die Songaufbauten dagegen hauen in eine etwas andere Kerbe, denn URTO spielen eine progressive, ja fast schon verfrickelte Variante des Thrashs, so daß sich die Tracks weit außerhalb üblicher „Strophe-Refrain-Strophe“ Schemata bewegen, stattdessen aber ein großes Gewicht auf ausgedehnte Solo- und Instrumentalpassagen mit einfallsreich verteilten Breaks legen. Dies hat zur Folge, daß man sich natürlich intensiver mit den Stücken beschäftigen muß, was allerdings nicht weiter schlimm ist, da keiner der überlangen Songs (jeder ist – abgesehen vom Mini-Instrumental-Titeltrack - mindestens sechs Minuten lang) die Gefahr läuft, langweilig zu werden – dafür sind die Jungs handwerklich schlicht und ergreifend zu gut.
Erfreulich ist zudem, daß die Band textlich absolut überzeugt und keine dämlichen Zombie / Atomkrieg / Massenmörder Lyrics absondert, sondern sich kritisch mit den politischen Mißständen dieser Welt auseinandersetzt, ohne dabei aufgesetzt oder klugscheißerisch zu wirken. Ein Titel wie „Hitlerosevic“ spricht sicherlich für sich; das Amerika-kritische „Freedom“ wird mit einem Zitat des Autors Aldous Huxley („Schöne neue Welt“) eingeleitet, und für „The Second Coming“, das fast zehnminütige Kernstück der Scheibe (welches übrigens vom Aufbau her stellenweise an frühe Maiden Epics wie „To Tame A Land“ oder „Alexander The Great“ erinnert), hat man gleich gar keine eigenen Lyrics benutzt, sondern stattdessen das gleichnamige Gedicht des irischen Schriftstellers William Butler Yeats vertont – ganz groß ! Lediglich die Hasstirade „Bugger Off“, die übrigens ganz souverän Blechtrommelschänder Lars Ulrich gewidmet wurde, kommt gänzlich ohne tieferen Hintergrund aus.
Aber auch musikalisch muß man der Band – wie eingangs erwähnt – Tribut zollen, zumal der Mix der Platte wirklich alle Instrumente differenziert rüberbringt, wenn auch die Drumspuren sicherlich eine Spur zu lasch produziert wurden.
Zu bemängeln gibt es daher nur
- die Vocals von Alessandro Olivio, der seine recht helle Stimme in den hohen Lagen nicht immer hundertprozentig im Griff hat
- die Tatsache, daß alle Songs recht sperrig ausgefallen sind und die Platte im Grunde keinen sogenannten „Hit“ hergibt
- der extrem schäbige Cover
Ansonsten ist „Numbers“ eine rundum gelungene Sache und sollte jeden Freund von verschachtelter Thrash Mucke a la Megadeth oder Death Angel gefallen. Beide Daumen hoch, der Einstand ist geglückt !
Kontakt :giuseppe.campisi@libero.it
Stilistisch läßt sich die Band dem Thrash Metal der klassischen Bay Area Schule zuordnen, was sich besonders im Riffing niederschlägt, das teilweise frappierend an Testament, Exodus und ganz frühe Metallica erinnert. Die Songaufbauten dagegen hauen in eine etwas andere Kerbe, denn URTO spielen eine progressive, ja fast schon verfrickelte Variante des Thrashs, so daß sich die Tracks weit außerhalb üblicher „Strophe-Refrain-Strophe“ Schemata bewegen, stattdessen aber ein großes Gewicht auf ausgedehnte Solo- und Instrumentalpassagen mit einfallsreich verteilten Breaks legen. Dies hat zur Folge, daß man sich natürlich intensiver mit den Stücken beschäftigen muß, was allerdings nicht weiter schlimm ist, da keiner der überlangen Songs (jeder ist – abgesehen vom Mini-Instrumental-Titeltrack - mindestens sechs Minuten lang) die Gefahr läuft, langweilig zu werden – dafür sind die Jungs handwerklich schlicht und ergreifend zu gut.
Erfreulich ist zudem, daß die Band textlich absolut überzeugt und keine dämlichen Zombie / Atomkrieg / Massenmörder Lyrics absondert, sondern sich kritisch mit den politischen Mißständen dieser Welt auseinandersetzt, ohne dabei aufgesetzt oder klugscheißerisch zu wirken. Ein Titel wie „Hitlerosevic“ spricht sicherlich für sich; das Amerika-kritische „Freedom“ wird mit einem Zitat des Autors Aldous Huxley („Schöne neue Welt“) eingeleitet, und für „The Second Coming“, das fast zehnminütige Kernstück der Scheibe (welches übrigens vom Aufbau her stellenweise an frühe Maiden Epics wie „To Tame A Land“ oder „Alexander The Great“ erinnert), hat man gleich gar keine eigenen Lyrics benutzt, sondern stattdessen das gleichnamige Gedicht des irischen Schriftstellers William Butler Yeats vertont – ganz groß ! Lediglich die Hasstirade „Bugger Off“, die übrigens ganz souverän Blechtrommelschänder Lars Ulrich gewidmet wurde, kommt gänzlich ohne tieferen Hintergrund aus.
Aber auch musikalisch muß man der Band – wie eingangs erwähnt – Tribut zollen, zumal der Mix der Platte wirklich alle Instrumente differenziert rüberbringt, wenn auch die Drumspuren sicherlich eine Spur zu lasch produziert wurden.
Zu bemängeln gibt es daher nur
- die Vocals von Alessandro Olivio, der seine recht helle Stimme in den hohen Lagen nicht immer hundertprozentig im Griff hat
- die Tatsache, daß alle Songs recht sperrig ausgefallen sind und die Platte im Grunde keinen sogenannten „Hit“ hergibt
- der extrem schäbige Cover
Ansonsten ist „Numbers“ eine rundum gelungene Sache und sollte jeden Freund von verschachtelter Thrash Mucke a la Megadeth oder Death Angel gefallen. Beide Daumen hoch, der Einstand ist geglückt !
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