Allstar Bands sind immer eine komische Sache. Einerseits freut man sich die Musiker mal gänzlich was anderes machen zu hören, andererseits ist es dann immer schade wenn sie mit der neuen Band nur wenig touren können, weil alle in ihren Hauptbands eingebunden sind.

Bei BOURBON FLAME ist das nicht anders und so ist Kollege Ice Dahle von ENSLAVED schon nicht mehr dabei und T. Ringstad, Janto (HADES ALMIGHTY) und Erik (ex-DEATHCON, ex-AETERNUS, ex-GORGOROTH, ...) spielen zu dritt weiter nachdem sie das selbstbetitelte Debütalbum noch zu viert eingespielt hatten.

Jedenfalls geht es bei BOURBON FLAME um 80er Hardrock, Sleaze Rock und dreckigen Rock 'n’ Roll aus den Anfangsjahren von GUNS 'N ROSES. In der dreiviertel Stunde Spielzeit fühlt sich der Hörer nicht nur einmal in ein offenes Cabrio versetzt und fährt über eine staubige Landstraße. Hier gibt es ehrlichen handgemachten Hard Rock ohne irgendwelchen künstlichen Schnick Schnack und ohne überflüssiges Gewichse auf den Gitarren. Alles was nicht song- oder stimmungsdienlich ist, geht über Bord und verdörrt im Sand abseits der Landstraße.

Wie sangen schon AEROSMITH in „Back in the saddle“? „We’re rolling’ and rollin’“ und so haben auch BOURBON FLAME diesen Song als Cover auf der Scheibe. Dazu noch viele andere Facetten von langsamen Nummern wie „High on the Bourbon Flame“ bis zu punkigen Stücken wie „Get Liquoered“.

BOURBON FLAME müssten eigentlich aus den Südstaaten der USA kommen, so herrlich voraussehbar sind sie. Das ist keineswegs negativ zu verstehen, denn hier bekommt man einfach sleazigen Hard Rock, wie man ihn eigentlich nur genauso aus den USA kennt. Ein Innovationspreis ist damit nicht zu gewinnen, aber Spaß macht das Album. Mir stellt sich abschließend nur die Frage ob man in Norwegen statt mit einem Cabrio durch die Wüste mit Schneemobil durch den Schnee fährt?