Viron - Ferrum Gravis

Viron - Ferrum Gravis
Heavy Metal
erschienen am 22.02.2008 bei Metal Heaven
dauert 57:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Liberator
2. On the run
3. The isle of man
4. War
5. Beyond the gates
6. Metal ball
7. Playground for Billions
8. Led astray
9. Sniper

Die Bloodchamber meint:

Zu den Unknown Players gehören VIRON schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Durch eine rege Live-Aktivität und der Scheibe „NWOGHM“ konnte sich das Quintett einen Namen im deutschen Untergrund und darüber hinaus erspielen und wird heute zurecht hoch gehandelt. Ich selbst konnte mich zwar mit der erwähnten CD nicht anfreunden, war aber dem gezeigten Potential gegenüber natürlich nicht blind. Und mit „Ferrum Gravis“ können VIRON mich dann auch restlich überzeugen.

Man hat zwar musikalisch keinen Quantensprung hinter sich, präsentiert sich anno 2008 aber griffiger, gereifter, prägnanter, aber eben immer noch im traditionellen Heavy Metal verhaftet. Das Maß an Unausgewogenheit, dass mich mit „NWOGHM“ nicht warm werden ließ, hat sich auf dem neuesten Werk vollständig verflüchtigt. Geblieben sind die Spielfreude (wenn man auch leider nicht mit einem so kultverdächtigen Intro wie „Sander“ aufwarten kann), die Power und die technische Präzision, die mich schon zuletzt vollends überzeugt hat. Aber endlich stimmen eben auch die Songs, es gibt nicht einen Ausfall, es gibt noch nicht einmal sehr deutliche Anzeichen von Schwächeln.

Die ersten drei Songs der CD sind dann auch so etwas wie eine VIRONsche Trinität. Der Opener kommt satt produziert und flott aus den Boxen und findet in dem darauffolgendem „On the run“ sein perfektes Mid-Tempo Analogon. „The isle of man“ ist dann ein echter Übersong und besticht gerade durch seinen Refrain. Melodie wird trotz aller Riffs und Drumgewitter groß geschrieben und Sänger Alexx Stahl schafft es, durch ausgefeilte Gesangsmelodien dem Gebotenen den letzten Schliff zu verpassen, es restlich zu veredeln.

Natürlich kann man bemängeln, dass sich auch auf „Ferrum Gravis“ nichts neues, nichts wirklich bewegendes findet – falsch wäre dieser Anklagepunkt nicht. Aber er ist irrelevant, angesichts der gebotenen Qualität. VIRON haben es geschafft, ihren Anspruch auf das Erbe der großen deutschen Metalbands anzumelden. Und das nächste Album wird es dann letztlich zeigen, ob dieser Anspruch gerechtfertigt ist. Und bis dahin: beide Daumen nach oben!
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