Towards Darkness - Solemn

Towards Darkness - Solemn
Death Doom Metal
erschienen am 24.11.2007 bei Twilight Foundation
dauert 63:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Summit
2. Contentment
3. Nine Faces
4. Continuity Error
5. Alone
6. Despair

Die Bloodchamber meint:

TOWARDS DARKNESS aus Kanada existieren schon seit dem Jahre 2001. Danals firmierte man allerdings noch als THE MASS. Erst 2005 erfolgte die Umbenennung zum jetzigen Bandnamen.

Die Band aus Montreal lässt mit „Solemn“ ein Album von gewaltiger musikalischer Schwere auf den Hörer los. Geboten wird Doom Metal der rauen Sorte. Funeral Doom ist wohl die beste Umschreibung, denn neben den doomingen Elementen hält sich die Musik von TOWARDS DARKNESS auch im Grenzgebiet zwischen Death und Black Metal auf. Dabei herausgekommen ist ein Album voller monolithischer, erdrückender Kraft. Dabei vergessen die Kanadier nie, der Musik einen epischen Charakter zu verleihen.

Das Album beginnt mit „The Summit“ ergreifend. Die monumentalen, orchestralen Arrangements sorgen für echte Gänsehaut und verbinden Tragik, Melancholie und Erhabenheit so miteinander, dass man schier ergriffen ist von dieser atmosphärischen Dichte.

Doch TOWARDS DARKNESS machen es dem Hörer im weiteren Verlauf des Albums nicht leicht. Die einzelnen Kompositionen sind meist überlang gehalten und erfordern die volle Konzentration seitens des Hörers, denn auf „Solemn“ passiert trotz der Schwerfälligkeit des Materials enorm viel. So sorgen die Keyboards und die immer wieder eingeflochtenen psychedelischen Passagen im Post Rock Stil für die nötige Abwechslung. Ambientartige Passagen sorgen für den entrückten Charakter der Songs.

So ist auch „Continuity Error“ ein verschrobenes Stück Musik, welches im Detail sehr viel zu bieten hat, aber bei den ersten Hördurchläufen nicht hängen bleiben will. Erst die intensive Beschäftigung mit dem Song zeigen seine Struktur und Qualitäten auf.

„Nine Faces“ ist einer der kürzeren Tracks des Albums, wird mit einem Ambient Part eröffnet und walzt sich dann im Schneckentempo und mit schweren Gitarrenrifss durch die Gehörgänge. Die Keyboards untermalen die unheimliche Atmosphäre bravourös. Am Ende des Stückes hört man ein Knistern, als hätte man eine alte Platte aufgelegt. Toller Effekt! „Alone“ ist dann ein kurzes Akustikintermezzo.

„Despair“ ist vertonte Tristesse und Einsamkeit, reißt beim Hören mit herab in die Dunkelheit. Ein äußerst depressives Stück Musik. Seltsam ist die Welt, in die TOWARDS DARKNESS den Hörer hier entführen. Doch dann bäumt die Musik sich kurz auf, zeigt sich wieder von ihrer harten, unbeugsamen Seite, um dann im nächsten Augenblick erneut leise und verzweifelt zu wirken.

Das Album klingt mit einem letzten unbetitelten Stück aus. Dieses ist aber nicht wirklich als Musik zu werten, sondern mehr als Geräuschkulisse. Für manche mag so was großes Kopfkino sein, ich finde es eher langweilig. Besonders, wenn das ganze fast sechzehn Minuten dauert.

TOWARDS DARKNESS ist mit „Solemn“ ein düsteres, schwermütiges Album gelungen, welches zwar lichtlos erscheint, aber dennoch abwechslungsreich ausgefallen ist. Durch die epischen und dramaturgischen Elemente gewinnt die Musik noch an Tiefe, so dass Anhänger des (Death) Doom Metals mit dem Erwerb dieses Albums nichts falsch machen können.
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