Nikolai Rimski-Korsakow richtete schon mit seinem Hummelflug einiges an, musste man schon mehr oder weniger imposante metallische Varianten u.a. von MANOWAR und THE GREAT KAT ertragen.Die Franzosen SIDEBLAST machen da nicht mit. Sie schicken keine niedliche süße Pummelhummel auf die Reise, sondern eine lichtscheue fette Motte.

Das Album „Flight of the Moth“ ist ein sehr starkes Debüt geworden, welches ordentlich produziert, geschickt zwischen den Welten pendelt. SIDEBLAST ist keine typisch frankophone Band, wie z.B. HACRIDE, GOJIRA, späte NO RETURN oder SCARVE, kann in Momenten ihre geographische Herkunft nicht ganz verleugnen. Das liegt zum einen daran, dass gerne mal dezent frickelige Neuthrashriffs dargebracht werden, zum anderen an der Verbindung mit den sehr guten und stimmungsvollen Synthies. Das ist aber nur ein kleiner Teil des SIDEBLASTschen Repertoires, zu den oben erwähnten neothraschigen Passagen gesellen sich reinrassige Black Metal Ausbrüche in hoher Dosierung und sehr vehement vorgetragener moderner Death Metal.

Die musikalische Marschrichtung zwischen Thrash, Black und Death, angereichert mit stimmigen Keyboards und einer ordentlichen Portion Pathos erinnert stark an polnische Bands, wie HATE oder mit Abstrichen BEHEMOTH, wobei der Pathos nicht so übermächtig schwer und schwülstig kommt, wie bei den slawischen Kameraden, dafür etwas dezentere und jedoch nicht weniger verbindende Synthies einen modernen und westlicheren Klang erzeugen. Abgerundet wird das Ganze durch Sprachsamples in englisch, französisch und japanisch, mein persönlicher Favorit jedoch ist der Tarzanschrei im Titelstück.

Wem HATE oder ABORTED oder BEHEMOTH oder ähnlich gelagerte Kapellen gefallen, bekommt mit „Flight of a Moth“ von SIDEBLAST eine neue, sehr ideenreiche Variante serviert und durch geschicktes Arrangieren immer wieder neue Klangfarben zu erzeugen weiß. Abgerundet wird der sehr gute Gesamteindruck von einer gelungenen Version des SEPULTURA Schinkens „Arise“, den es als Bonustrack der Ersauflage gibt.