Das Gay Weekend from Hell!
Das Gay Weekend from Hell!
Gay weekend from Hell
Untertitel: Furzen unter Freunden
Nach langer Zeit der Planung und etlichen verschobenen Terminen war es am Wochenende des 09-11.04.05 soweit: Die Gay Crew von Bloodchamber, Kollege Greb und Jegust, besuchten den Oberfucker aus dem Pott, Hauptmann. Nach ausgiebiger Emailplanung stand die Route und das Unheil nahm seinen Lauf:
Greb per SMS am Donnerstag abend: Bin um viertel nach zwei bei dir.
14:45: Greb hupt, Jegust hüpft raus.
Der fiese Twingo vom Core-Chaoten durfte ordentlich heizen, vorbei an Ortschafen wie Odenspiel Richtung Westhofener Kreuz... wo wir locker eine geschlagene Stunde im Stop and Go verbrachten. Vielen Dank auch, Freitagsverkehr. Zumindest erheiterten erste Analwinde die Stimmung, wobei draußen ein Hagelsturm vergeblich versuchte, Tristesse aufziehen zu lassen. Egal, beim Hauptmann wird sicher nicht die Zeit mit Joggen durch eisige Winde vertrödelt. Dann war es soweit: Ausfahrt GE-Buer rockte näher, einen Kreisel und zwei Krombacher Radler/Mixery später rollte dann auch der fucking Astra vom Kollegen auf den Parkplatz. Vorab durfte man die typischen Pott-Bewohner (Adidas-Trainingsanzug, Hund, Pornobalken und Schlappen) eingehend studieren. Auch nicht schlecht, aber Hauptmanns Auftritt hat uns doch etwas geiler gemacht – obwohl er kein Bier mitbringen konnte. Dies wurde dann erst mal bei einem unabhängigen Alkoholverkäufer auf dem Rewe Gelände organisiert. Der Name darf hier nicht unerwähnt bleiben: Siggi Durstig 45701 Westerholt. Wir haben sehr gelacht. Vorher trieb aber der Wahn die Westerwälder Kollegen dazu, Biere mit den starken Titeln „First“ (Fist Fuck Beer), „Rauchbier“, „Dampfbier“ und irgend so ein –Gold Schiss Bier zu kaufen. Ein kleiner Exkurs in die Welt des sinnlosen Zasterverbratens.
Dann: Ankunft! Nach einem Gekurve über rote Ampeln, an geilen Frauen und einem schnieken Villenviertel stand man im Plattenbau Neu-Hauptmann. Erster Eindruck: Nice! Danach die Ernüchterung: Hauptmann führt uns in den Keller. Hat er das mit dem Gay weekend irgendwie zu ernst genommen?! Mitnichten, liegt die 1A Oberhammer Bude unseres Kollegen doch im Keller (Hauptmann: Erdgeschoss) des Wohnblockes. Man kommt rein, rutscht über fleißig gebohnertes Parkett und entdeckt die wichtigen Utensilien eines Single-Mannes im alltäglichen Überlebenskampf (O-Ton Greb: Ein Pümpel! 2 Minuten später – Jegust: Ein Pümpel!). Die kleinen Freuden des Alltages also. Da wir von Benne, seines Zeichens treuer Schalke-Fan und ein wirklich dufte Kerl, weiter kutschiert werden sollten, wurde erst einmal amtlich ein Kö-Pi gekillt und deftig Metal aus der geilen Sammlung vom Kollegen gelauscht. Leichtes Lallen stellt sich bei Herrn Jegust ein – verdammt, Spargel als einzigster Puffer ist nicht so wirksam.
Egal! Benne kommt, man stellt sich vor und dann geht’s erst zum Döner und dann ab Richtung JUZ. Ein Jugendzentrum?! Richtig! Freunde vom Kollegen Hauptmann und Herrn Benne spielten am Freitag Abend im Rahmen eines Musikfestivals für prä-pubertierende, prä-menstruierende Neckermannpunks ein Konzert. Was kommt den nun? Egal, vorher wird sich noch ne Vanillecreme-Stange reingeschoben (Halt! Nicht was ihr denkt!), wobei Herr Greb mit seinen „Ich tunk mein Hörnchen in deine Vanille Creme“ den nun eingetroffenen weiblichen Bekannten von Haupti die Schamesröte ins Gesicht trieb. Jegust ist natürlich wieder der Oberekel als er ein Stück Schafskäse, das vom Döner fiel vom Dreck bereinigt und abbeißt. Hey, das kostet 20 Cent extra! Noch schnell mit dem dufte Gitarrero der Band, die übrigens ne Metalcore Kappelle ist (Puh, doch kein Kinderpunk) 3 lauwarme Krombacher gesteckt bekommen und dann stieg man ab in die Katakomben. Überall mit Kayal und viel Liebe gestylte kleine Punkmädels, die angesichts von vier jungen Hechten, die teilweise schon als deren Väter durchgegangen wären, nervös an ihren Ausschnitten zupften. Scheiß-egal, scheiß-egal... wir sind hier ja nicht beim M.Jackson Gedächtnistreffen, hier sollte es rocken... und die Gruppe „Reib“ legte los. Brrr. Da wurde das warme Bier schal und mit amtlichen Nachschub wurde der versucht gestartet, sich die ohrale Vergewaltigung schön zu saufen. Was verlautete die Band? Ein Basser im Angus Young Stil, allerdings leider so groß wie ein Cocker Spaniel, ein Sänger, dessen Halsschlagadern bei den Liedansagen schon zu platzen drohten und dessen Gitarre schon bei Beginn wehleidig wimmerte, ein Drummer, der mit seinem Blick davon überzeugte, dass er ein Metronom verschluckt hatte und ein Lead-Gitarrero mit zumindest amtlicher Metalmatte. Erheiternd... Die Setlist haben wir uns geflissentlich nicht gemerkt, man muss ja Hirnressourcen wahren. Mittendrin fiel Herrn SJ dann auf, dass „Reib“ wohl rückwärts für „Bier“ steht. Na gut, das erklärt immer noch nichts, aber wir fragten uns dennoch, ob die Band sich dessen bewusst war. Machte nicht den Eindruck.
Nachdem die Schülerkapelle abgerockt hatte wurden schon die Friend-Amarda auf die Bühne geschoben. Erster Eindruck hier: Schmuler Sänger! Hat der sich den Kayal bei den anwesenden Damen geborgt? Schwarze Fingernägel... wie platt. Leicht angespannt wartete man, was die Vögel den abschießen wollten – bis der erste Soundcheck das JUZ in seinen Grundfesten erschütterte. Brachial! Köpfe flogen herum, „Reib“ schossen die Tränen über die Wangen angesichts so einer tight spielenden und mit einem fetten Sound unterlegten Ersteinlage. Musik würde top, soviel stand fest – aber konnte der angepinselte Fronter auch stimmlich überzeugen? Nun gut, jede Metalcore Band klingt wohl irgendwie nach Killswitch Engage, aber Chlodwig... nein, Claude... Clothide?! Egal, ich glaube, Claudius war sein Name, rotzte ordentlich die Scheiße aus den Girlieköpfen, sehr geil. Alle schmulen Eindrücke waren also zerblasen worden, bis der Fronter zu den cleanen Passagen wechselte. Fast wäre mein Gehörschutz weinend aus dem Lauscher gesprungen und zum Ausgang gehechtet. Ich bin mal ehrlich: Furchbar. Als würde man einer Katze bei lebendigem Leibe die Haut abziehen. Zu allem Übel schaute der nette Kerl nur auf sein Mikrophon – aaaaah! Damit untermalte er den Eindruck, der nette Nachwuchsshouter von Nebenan zu sein der artig Milch bei der Nachbarschaft verteilt, gekonnt und perfekt. 6, setzten.
Nach dem Gig, der erstaunlich lange mit ca. einer Stunde einschlug, torkelte man Richtung Backstage – hey, wenn schon drei hochklassige, qualifizierte Musikredakteure anwesend sind, will man auch mal so tun, als gehöre man zu dieser Sparte. Zuerst den Gitarrero vom Eingang getroffen, gegrüßt (der Kerl war ja immer noch nervös!) und wieder ein paar lauwarme Krombacher gezockt. Dann: Sänger kommt raus. SJ fährt die Grapscher aus, Begrüßung, Glückwünsche, Introduction to Bloodchamber, dann: Junge, deine Fronterqualitäten sucken aber gewaltig. Schau mal von dem Mikro weg, dann haste ¾ des Raumes auf deiner Seite. Und, eine bitte: Hör auf zu singen (Anmerkung: Vorab wurde uns schon mitgeteilt, das Claudius nicht clean singen will, weil er zurecht meint, das er das (noch) nicht kann.), das klingt ja grauenhaft. Zumindest war der Bursche gesprächsbereit, obwohl er den Sangeskritiker Nr.1 irgendwie abschütteln konnte und dann nie wieder gesehen wart.
Langsam fing das JUZ an zu stinken, also: raus aus dem Loch, noch 2 Pullen pro Quaddelkopp mitgehen lassen (die Vorzüge eines Musikredakteurslebens) und von Benne beim Schink-O abgeworfen. Mann, muss der Kerl froh gewesen sein, uns drei gröhlende, headbangende Vollpfosten absetzten zu können. Hat zumindest ehrlich gewirkt als er meinte, es wäre nett uns kennen gelernt zu haben... hat er doch gesagt, oder? Ab auf Michels Ledersessel, Bier aufmachen! Die Krombacher waren längst alle, deswegen: Köpi, Köpi, Bockbier – tilde. Was nach einem langen Abend klang wurde um 02:30 von einem in Pyjama auftretenden Hauptmann jäh unterbrochen. Bis dato hatte man Luftgitarre gespielt, Metalkracher mitgegröhlt und irgendwie übersehen, dass der Pott-Assi sich auf den Klo geschlichen hatte um seinen Mageninhalt an das Porzellan zu klatschen. Supi, 1:0 für den Westerwald! Besondere Demütigung: Beim Kotzen fiel dem Master of Desaster noch die Brille in den Klo. Brüller! Allgemeines „Auf-die-Betten-sinken“, fröhliches Furzen untermalte die Szenerie des Grauens. Abschließend noch ein Gay-Angriff auf den Hauptmann, überall sich windende Körper die den Wohnungsbesitzer umklammern und an den Füßen kitzeln – ob sich da einer ärgert, die Westerwälder Brut hereingebeten zu haben? Ohne ein Fenster zu öffnen, schlief man aber irgendwann in den eigenen Betten ein...
Day 2 – Ich hab keine Lust!
Aufwachen – furzen – stöhnen von Hauptmann – rumdrehen – stöhnen von Jegust – fröhliches Gekicher von Greb – furzen. So ging es ne ganze Stunde lang, bis irgendwann der Restsauerstoff im Raum aufgebraucht war. Ging ja gar nicht, also, Herr Jegust, aufstehen, pissen. Nach knapp zwei gegangen Metern erst mal im Flur umgefallen. Shit, was war das? Die Mischung aus dickem Kopf, wenig Sauerstoff und einem seit drei Wochen in meinem rechten Fuß verwachsenen Glassplitter waren eine deadly Mischung. Naja, auf den Klo gewankt, das restliche Wasser aus dem Körper gepresst, zurück ins Bett.
Pennen. Furzen. Scheiße, soll das so den ganzen Tag weiter gehen? Sick, Dude! Irgendwann wurden dann aber die Mistreiter vom „Gay Weekend from Hell“ wach, was zu einem kollektiven „Bah, scheiße, wie riecht es denn hier?“ führte. Fenster auf, Rolladen anheben – keine Besserung in Sicht. Hauptmann, Kaffee! Führen wir nicht! AAAhhhh... wie die Fische im Duff Aquarium wurde sich bewegt, angezogen und Richtung Rewe gefahren. Damn it, SJ brauchte ne Aspirin – nie wieder mit geschlossenem Fenster schlafen.
Ankunft Rewe: es schneit. Argh! Alles gegen uns was? Dann: Kein Parkplatz – sacht mal, wollt ihr uns... Nun gut. Stoisch wird der Supermarkt betreten und nach Essbarem gesucht. Plötzlich, ein Freudenschrei: Greb hat die Carazza / Bifi Ecke gefunden. Fett auf Alkohol, so muss das sein, also ab dafür! Etwas Gegurke durch den Rewe, zahlen, Bifi und Carazza essen, heimfahren. Dort einen JA! Instant-Kaffe aufbrühen, setzten. Puh, langsam wird’s besser. Die Laune hebt sich, nicht nur aufgrund der infernalischen Arsch-Blastbeats von Herrn Greb. Immer mehr Essen wird vertilgt, während Haupti, der am Vortag mit nur einem Döner auskam, sich weiter in Askese übt. Krasser Typ!
Im multimedialen Gottraum von Michael, der vor Fan-Box Artikeln nur so prangert (Maiden-Box, Samhain Box, Terminator-Box, Futurama DVD Staffeln, Alien Box, etc) amtlich Metal hören, dann „Shaun of the Dead“ schauen. Während Hauptmann über die schmule Beziehung von Nick und Shaun lachen kann, zeigen tiefe Blicke zwischen Gaylord B. Greb und Gaylord B. Jegust, dass der nun vergangenen gemeinsamen Uni-WG Tage hinterher getrauert wird. Sweet! Film wird für gut befunden, dann Terminator 1 schauen. Zwischenzeitlich darf man sich den Computer“raum“ von Herrn Hauptmann anschauen. Raum ist hier wirklich übertrieben, eine alte Besenkammer (!!!) wurde wegen eines funktionierenden Telefonanschlusses umgebaut zu düsteren Kammer from Hell. Da drinnen überlebt man sicher den atomaren Vernichtungsschlag von George Walker Bush! Mit Nadja gechattet, Gay-News auf Bloodchamber veröffentlich. Greb fängt wieder mit dem Saufen an, was langsam Jegust und Hauptmann mitziehen lässt – die Magenwände sind ja mittlerweile beruhigt. Dann der erste große Fehler des Tages: Das Rauchbier! Ohne Witz, auf dem Etikett steht: „Auch wenn der erste Schlucke euch nicht munden möget / nach einigen Flaschen werdet ihr es eh mögen / ...“ Hallo?! Wer schreibt den bitteschön auf sein Bier, dass es scheiße schmeckt? Zumindest ehrlich... zurück ins Loch, Nessie! Pfui Deibel! Also nun den Herrn Schwarzenegger schauen, danach dann die Sportschau – Mist, Schalke hat 0:3 verloren. Da wird Benne, der am heutigen Tag mit nem Fanbus dort hin reisen wollte, wohl schon im Koma liegen. An dieser Stelle unser kollegiales Beileid. Die restliche Zeit wird mit Nadja virtueller Schwachsinn geschrieben und noch „Keine Lust“ von Rammstein gehört. Echt mal ein guter Song!
Um 22:00 Uhr hetzt man in den Evil Astra und fährt, untermalt von Rammstein, ins Bochumer Matrix. Die Fahrt wird schwieriger als geplant, da einige Ausfahrten im Pott derzeitig gesperrt sind. Gut das man einen ortskundigen Führer besitzt! Ankunft ist dann nach wilden Fahrtaktionen erst um 23:00 Uhr. Greb zückt stolz seine Freikarte, tingelt zum Eingang und wirft das Handtuch. Sonderveranstaltung: Heute haben Freikarten keine Gültigkeit. Na prima! In der Matrix laufen einem Scharen von Metaller entgegen (es wurde am Abend aber noch voller) und die vier verschiedenen Hallen abgeklappert. Rockpalast = Metal. Turbine = Hardcore. Thekenbereich = 80er. Haupthalle = Charts. Wo bleiben die Metalredakteure? Natürlich in der Haupthalle! Von einigen Bier angeheitert hat man keine Lust mehr, still stehen zu bleiben und fängt an, zu tanzen. Gut das keine Kameras anwesend waren, außerdem wollen wir die Songauswahl, die uns zum Hüftschütteln diente, nicht erwähnen.
Zwischenzeitlich beweist Herr Greb, dass seine Freundin stolz auf ihn sein kann: eine heftig antanzende, flirtende Biene mit netter Figur und süßem Lächeln wird eiskalt abserviert. Null Reaktionen, sieht man mal von weiteren Fürzen ab – richtig so! Nach viel verlorenem Schweiß (positiver Nebeneffekt: Man war genauso nüchtern wie bei der Ankunft – das Bier hat niemand gemerkt) tingelt man dann um 02:00 Uhr zum Ausgang, kommt um fast 03:00 beim Haupti an und quasselt noch bis um 04:00. Nicht dass der Kollege Stendal_Blast um 07:00 Uhr schon losfahren wollte...
Abflug
06:45
Zzzz Zzzz Zzzz – DingDingDing – Hey, Leute, alle wach? Ja / Ja / Ja. Gut, aufstehen? Klar! à Zzzz Zzzz Zzzz
Zzzz Zzzz Zzzz – verdammte Scheiße, Leute, wir haben ja schon 07:30! Aufwachen!! Diesmal springt ein beherzter Wahnsinniger aus dem Bett, macht das Licht an (Hauptmann: Meine Augen!) und fährt den Rolladen hoch. Schlurfendes Anziehen, Kaffee trinken, vom Cheffe herzlichst verabschieden und zur Autobahn gebracht werden (da findet wirklich sonst kein Mensch raus!) . Zwischenzeitlicher Angstausbruch, da der Tank auf Reserve stand und die A45 auf ca. 100 km keine Tanke bietet. Sollte die Bloodchamber nix werden, entschließen die beiden Westerwaldheinis, hier mal eine Zapfstation aufzumachen.
Ankunft in Wissen/Sieg: 09:30. Toll! Nicht das Bastis Fussballspiel (2:1 Niederlage, man kann nicht immer gewinnen) erst um 11:30 beginnt, wir hätten eventuell ja auch ausschlafen können. Nun ist es auch egal, ein infernalisches Wochenende neigt sich dem Ende entgegen und alle beteiligten waren sich einig, dass man so etwas jederzeit wiederholen sollte.
Vielleicht als Teamtreff Nr.2?
veröffentlicht am 11.04.2005