Dani Filths Hobbys setzen sich aus Musik, Literatur, Kunst, Comics und Rotwein zusammen, das lies er in nicht nur einem Interview durchsickern. Für diese ersten vier Themen fand er mit Musik-Journalist Gavin Baddeley einen passenden Autor um dieses unter dem Banner „Kompendium der dunklen Künste“ zusammenzufassen. Die deutsche Übersetzung lieferte Andreas Diesel, der mit dem Titel schon stark vom Englischen Original „The Ghospel Of Filth: A Bible Of Decadence & Darkness“ abgewichen ist.
Dani agierte als Co-Autor des 592 DIN A4 Seiten starken Werkes und kommentiert die Themen immer in kleinen, schwarzen Kästen. Baddeley beschreibt ihn als seinen „Reiseleiter“, er selber hat aber schon drei Bücher geschrieben, arbeitete für The Observer, die englische Ausgabe des Metal Hammers und wirkt im Hintergrund bei Sendungen der BBC und Channel 4 als Okkultexperte mit.
Bis auf 32 Seiten Bandfotos von CRADLE OF FILTH bzw. hauptsächlich Dani Filth ist das „Kompendium“ komplett in sehr stylischem schwarz-weiß gehalten, viele Bilder frischen das Buch, das als Hardcover erscheinen ist, auf und laden auch einfach nur mal zum Durchblättern ein. Alleine vom optischen ist hier ein Meisterwerk gelungen.
Was aber gibt es als Inhalt? Auf über 500 Seiten ziemlich viel. Thematisch setzt man die Alben von CRADLE OF FILTH in den Mittelpunkt und hangelt sich so an diesem roten Faden durch das Buch. Themen wie Werwölfe, Satanismus, Hexen, Serienmörder, Vampire, britische Adelige, Alpträume, Sex, Drogen, Magie und noch einige mehr werden angesprochen. Dazu werden immer wieder Querverweise auf besondere Bücher, Bands oder auch Filme gegeben, so dass man jahrelang in dieses Buch eintauchen kann wenn man sich auch diesen Empfehlungen widmen möchte. Und das ist auch das große Plus dieses Buches, es ist ein guter Überblick über all diese Themen und zeigt Vertiefungsmöglichkeiten auf. Dani hat dazu noch seine Beziehungen spielen lassen und Interviews mit diversen Musikern wie Pete Steele, Tom Araya, Glen Benton, James Hetfield, Nick Holmes und vielen mehr organisiert.
„Das Kompendium der dunklen Künste“ ist in der deutschen Übersetzung so geschrieben, dass man jederzeit mal kurz reinschauen kann um nur zehn Minuten zu lesen, man aber auch stundenlang verweilen kann. Der Umfang des Buches ist gleichzeitig Stärke und Schwäche, allein der Stichwort-Index umfasst 15 Seiten und wenn man nur schnell etwas wissen möchte, sollte man lieber andere Quellen heranziehen. Es ist aber auch ein idealer Einstieg, von dem man sich selbst in die eigene bevorzugte Richtung weiterentwickeln kann.
Wer also noch nicht weiß, was er sich von Oma zum Geburtstag wünschen soll, oder noch ein 38 € teures Geschenk für jemanden sucht, dem sei das „Kompendium der dunklen Künste“ wärmstens empfohlen.
Reinlesen kann man in die ersten elf Seiten beim Iron Pages Verlag unter
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