Über Death Metal und den Finnen an sich...


Interview mit Amoral
Modern Power Metal aus Finnland - Helsinki


Die finnischen Todesbarden von Amoral haben mit "Decrowning" einen würdigen Nachfolger des grandiosen Debüts eingezimmert und waren zudem mit Dark Funeral und Naglfar auf Tour, wodurch sich ein Gespräch über diverse Dinge anbot. Nach einer turbulenten Anreise stand mir Gitarrist und Bandkopf Ben schliesslich mehr als 30 Minuten Rede und Antwort - aus Gründen der Leserfreundlichkeit gibt es nun die wichtigsten Stationen im Abriss. Viel Spass dabei!

Hallo Ben, freut mich, dass du so kurzfristig noch Zeit hast. Zuerst fällt auf, dass ihr mit Naglfar und Dark Funeral recht ungewöhnliche Tourpartner habt – so richtig schwarzmetallisch seid ihr ja eigentlich nicht, oder?


Richtig, das ist auch für uns ein leicht seltsames Package, aber als unser Manager die Tour klar gemacht hat, schien es auf einmal, als ob momentan nur noch Black-Metal-Bands touren. Insofern standen wir vor der Wahl: Entweder Carpathian Forest oder eben dieses Package, und da passten DF dann doch schon eher zu uns.
Abgesehen davon sind vor allem die Publikumsreaktionen wirklich grossartig, obwohl wir am Anfang ein wenig unsicher waren, wie wir ankommen würden. Mittlerweile haben wir jedoch vier Wochen Tour und 30 Gigs hinter uns und es läuft besser als wir es je erwartet hätten.

Die derzeitige “No Mercy”-Tour stand also nicht zur Debatte?

Nein, eigentlich nicht. Wir hatten noch das Angebot, mit den stilistisch besser zu uns passenden Nile zu touren, allerdings kam das zu spät und wir hatten bereits bei Dark Funeral zugesagt.

Und wie benehmen sich die Meister der truen Abendunterhaltung – alles evil soweit?

Hehe, nein, die sind genau solche Clowns wie wir und eigentlich ziemlich cool. Im Endeffekt soll einem die Tour ja vor allem Spass machen.

OK, kommen wir zur neuen Scheibe “Decrowning”. Das Teil klingt sehr kraftvoll, was vor allem an der Produktion liegt, und bei den ersten Durchläufen habe ich ein wenig die übergreifenden Melodien vermisst, die “Wound Creation” so geil machten. “Decrowning” wirkt zunächst eher wie ein Vorschlaghammer...

Hmm, das ist ja komisch. Eigentlich sind auf der neuen Scheibe eine ganze Menge mehr Melodien, für mich ist jeder einzelne Song melodischer als alles, was wir auf dem ersten Album gemacht haben...

...mag daran liegen, dass die Produktion sehr kompakt und rhythmusorientiert daherkommt...

Ja, das könnte vielleicht sein. Wir haben im Vergleich zum eher Death-Metal-lastigen Debüt auf jeden Fall etwas mit der Rhythmik herumgespielt. Zudem gibt es nun eine Vielzahl kleinerer Melodien und Choruspassagen in den Songs, insofern kann es schon sein, dass das bei einigen Leuten unterschiedlich ankommt.
Auf der ersten Scheibe haben wir aus irgendwelchen Gründen mit der Melodik hinter dem Berg gehalten - vielleicht, damit das Ganze nicht zu poppig wird – aber dieses Mal war uns das scheissegal. Wir wollten die besten Songs schreiben, die wir schreiben können und daher hat jeder einzelne von ihnen einen Choruspart, der hängen bleibt. Das macht das Ganze zwar etwas moderner, aber das ist genau der Sound, der uns vorschwebt: Auf der einen Seite die Death-Metal-Elemente, die schnellen Riffs, auf der anderen Seite die melodischen Aspekte, die das Ganze ausgewogen gestalten.
Das ist in unseren Augen eine recht gesunde Mischung.

Nun sind die Lieder vor allem im Gitarrenbereich ja recht vielschichtig – gibt es da Probleme, das alles auch live rüber zu bringen?

Nein, die Songs sind durchweg so aufgebaut, dass man sie mit einem Bass und zwei Gitarren auf der Bühne umsetzen kann. Mag sein, dass man sich hier und da vielleicht noch ein paar Effekte vorstellen könnte, aber mit unserem derzeitigen Lineup können wir definitiv alle Songs von “Decrowning” problemlos durchziehen.

Beim Stichwort Bühne darf natürlich euer Drummer nicht fehlen. Mir ist vorhin aufgefallen, dass der Kerl ziemlich steif an seinem Set sitzt und ich hab mich ehrlich gewundert, wie er in dieser Position dermassen korrekt spielen kann – ist das sein Stil?

Ja, irgendwie sorgt das bei uns auch schon seit geraumer Zeit für Belustigung, da immer wieder Leute auf uns zukommen, so nach dem Motto “Hey, euer Drummer bewegt sich ja gar nicht, nur die Hände und die Beine...”. Aber er spielt nun schon seit Jahren so und es gab nie einen Grund, daran etwas zu ändern oder ihn zu fragen, ob er nicht wenigstens mal headbangen will.
Mittlerweile ist das schon so etwas wie sein Stil und daran kann man uns ja auch erkennen, hehe.

Richtig, vielleicht ist das der Punkt, mit dem ihr irgendwann berühmt werdet, hehe. Zurück zu “Decrowning”: War es eigentlich schwierig, das neue Album in weniger als zwei Jahren zu schreiben – für euer Debüt hattet ihr ja etwas mehr Zeit?

Eigentlich nicht, nein. Wir hatten etwa anderthalb Jahre Zeit zwischen den beiden Scheiben und das ist eine verdammt lange Zeit, um 10 Songs zu schreiben. Von daher gab es da keine Probleme.
Um ehrlich zu sein, hatten wir noch nicht mal die Hälfte der Songs fertig, als wir das Studio buchten, aber wir können gut unter Druck arbeiten und als dann schliesslich die Aufnahmen vor der Tür standen, haben wir einfach konzentriert an der Scheibe gefeilt. Und am Ende hat dann eben auch alles gepasst.

Dabei dürfte euch euer relativ stabiles Lineup ja zugute kommen, oder?

Das kann gut sein, schliesslich hatten wir bisher nur am Bass einen Wechsel. “Wound Creations” hat noch Ville von Moonsorrow eingespielt, aber irgendwann hatte er mit seiner eigenen Band und seiner Arbeit einfach zu viel um die Ohren und so kamen wir schliesslich zu Erkki. Der begleitet uns als Live-Basser nun schon zweieinhalb Jahre und hat auch den Spinefarm-Bonus “Metamorphosis” eingespielt.
Im Prinzip ist er also schon ziemlich lange ein Mitglied der Band.

Klingt als hätte es eine frühere Auflage von “Wound Creations” gegeben...

Richtig, 2003 gab es zunächst 1000 Exemplare auf dem kleinen britischen Label Rage Of Achilles, bevor Spinefarm anklopften und uns auslösten. Daher gab es das Album dann gleich nochmal, was eigentlich ziemlich kaputt ist, da nur etwa ein halbes Jahr zwischen Release und Re-Release lag.
Das Gute an der Sache ist allerdings, dass es nun genug Exemplare für jeden gibt, der sich die Scheibe kaufen möchte.

Die Presse hat eure beiden Scheiben ja ziemlich abgefeiert, vielleicht weil sie etwas frischen wind in das Genre getragen haben. Für mich zum Beispiel ist euer Stil ein perfekter Mix aus skandinavischer Tradition und amerikanischem Extremmetall...

Hmm, vielleicht. Wir versuchen immer, etwas halbwegs Originelles auf die Beine zu stellen, was heute gar nicht mehr so einfach ist, da es verdammt viele Bands gibt und irgendwie auch alles schon gemacht wurde – zumindest nach der gängigen Auffassung.
Wenn wir Songs schreiben, wollen wir daher schon etwas anders klingen als der Rest, probieren hier und da lieber etwas herum und sehen dann, was dabei herauskommt. Und wenn manche Leute der Ansicht sind, dass wir so etwas Unverbrauchtes auf den Tisch bringen, freut uns das natürlich und spornt uns nur noch mehr an.
Ich persönlich denke, spätestens beim dritten oder vierten Album werden wir dann auch unseren eigenen, ganz speziellen Sound gefunden haben – eben genau das, wofür Amoral steht.

Weisst du schon, wo dieser Amoral-Sound ungefähr liegen könnte?

Nicht wirklich. Ich denke aber, es wird in Richtung der neuen Scheibe gehen, also mit sehr viel Melodie – und ich meine hier nicht diese offensive COB- oder In-Flames-Melodik, sondern eher mit dem Riffing verwobene Melodieteile.
Momentan haben Silver und ich allerdings noch keinen neuen Song fertig, nur ein paar Riffs, insofern schauen wir einfach mal, was da kommt.

In Bezug auf die Lyrics bzw. Songtitel (die Promo kam ohne Lyrics) fällt auf, dass ihr mit “Decrowning” etwas weg vom Death-Metal-typischen Stil des Debüts geht. Wer ist denn bei Amoral für die Texte verantwortlich und um was geht's?

Im Prinzip kommen die Texte jeweils zur Hälfte von unserem Sänger und mir, bei den Songtiteln habe ich den Grossteil verzapft.
Thematisch dreht sich das Ganze prinzipiell um all die Dinge, die mir im Kopf herumgehen – von Alltagsproblemen über Erfahrungen und Gefühle ist da so ziemlich alles dabei. Wenn ich eine Idee für einen Text habe, schreibe ich sie auf, und wenn es nur zwei, drei Zeilen sind. Später schaue ich dann, was sich angesammelt hat, um daran anzuknüpfen.
Am Ende versuchen wir dabei immer, das Ganze nicht allzu einfach und dümmlich klingen zu lassen, sondern es so zu formulieren, dass man es auch als Songtext anbieten kann, hehe.

Du scheinst auch ein ziemliches Faible für die jeweilige Phrasierung zu haben – wie wichtig ist es dir, wie der Gesang, der Klang der Worte, mit der Musik harmoniert?

Da hast du vollkommen recht, ich lege sehr viel Wert darauf und das ist auch einer der Gründe, warum ich die Lyrics gerne selber in die Hand nehme. Wenn ich einen Song schreibe, habe ich meist eine sehr genaue Vorstellung davon, wie sich der Gesang in dieses Gerüst einfügen soll und wenn ich den Text verfasse, kann ich eben festlegen, was wo gesungen wird, selbst wenn es im Studio dann manchmal in Arbeit ausartet, unserem Sänger meine Vorstellungen nahe zu bringen - “Mach das mal bitte so und so und so, und nicht so, wie gerade eben...”.
“Showdown” vom neuen Album war zum Beispiel so ein Fall, wo es sehr lange gedauert hat, bis wir den Gesang exakt so hatten, wie ich ihn wollte. Im Endeffekt hat Nikko aber einen Spitzenjob abgeliefert und ich denke, dass das Ergebnis die Anstrengungen bei solchen Details rechtfertigt.

Auch der Gesangsstil hat sich etwas verändert. Meiner Meinung nach habt ihr die Vocals im Gesamtsound zurückgenommen, was vielleicht daran liegen könnte, dass sie nicht mehr so tief und grunzig sind...

Das mag gut sein. Um ehrlich zu sein, mag ich den Sound des ersten Albums aber auch nicht besonders und denke, dass “Decrowning” hier um einiges besser klingt. Wir haben jetzt einfach einen massiveren Klang mit sehr präsenten Gitarren und genau das war unser Ziel.
Auf unserem Debüt hat Nikko zudem eher Death-Metal-typisch gegrowlt, wohingegen er nun etwas höher singt – und das gefällt mir persönlich etwas besser. Im Studio war das ganz spassig, denn immer wenn er mit der Stimme in Cannibal-Corpse-Regionen wollte, habe ich ihn zurück gepfiffen, so nach dem Motto ”Nein, nein, das will ich gar nicht hören...”, hehe.
Insgesamt kann ich dem tiefen Growling nicht viel abgewinnen – ich finde, es klingt irgendwie lustig und ich will eigentlich nicht, dass unsere Musik einen humoresken Einschlag bekommt. Daher lieber etwas höheres Gebelle und Geschrei.

Dann kannst du ja demnächst auch eine Black-Metal-Band aufmachen...

Haha, richtig! Vielleicht nach dieser Tour, aber ich bin mir noch nicht ganz sicher...

In einem Interview habe ich gelesen, dass Pantera und Dimebag zumindest musikalisch zu deinen wichtigsten Inspirationen zählen...

Yeah, das ist sehr richtig...

...wo genau liegt denn nun diese Inspiration?

Sie waren einfach ein Rieseneinfluss, als wir jung waren und angefangen haben, Musik zu machen. Ich glaube zwar nicht, dass man das in unserer Musik, in unseren Riffs hören kann, aber es geht dabei auch eher um einen anderen, übergreifenderen Aspekt. Das ist in etwa so wie mit Guns'n'Roses: Die sind definitiv mein grösster Einfluss überhaupt, obwohl das in der Musik von Amoral und der Art, wie wir Songs schreiben, nicht präsent ist.
Im Prinzip geht es also nicht darum, Pantera-Riffs zu kopieren, sondern eher darum, dass du damals beim Gitarrespielen einfach Dimebag genommen hast, wenn es um das Üben von Leads und tightem Riffing ging – und in meinen Augen trägt genau das den Spirit von Dimebag in unsere Musik: Wir nehmen das Schaffen dieser Menschen an irgendeinem Punkt unseres Lebens auf und entwickeln es auf unsere Art weiter.
Das ist nach meinem Ermessen das Wesen von Inspiration.

Zumal es gerade diese beiden Bands auch heute noch schaffen, Menschen überhaupt erst für Metal zu begeistern...

Genau das ist es. In unserer Jugend waren wir allesamt grosse Fans von Pantera, das hat die Musik interessant gemacht und deswegen stehe ich auch bis heute auf diese Art, Gitarre zu spielen.

Habt ihr jemals daran gedacht, ein paar Coversongs zu spielen?

Ja, wir haben sogar schon ein paar Pantera-Songs mit einer Tribute-Band in Helsinki gezockt, zusammen mit den Jungs von COB und anderen grossen Bands. Eigentlich sollte ich nur ein paar Gitarrenparts übernehmen, aber irgendwie dachte ich mir “OK, wir ziehen das Ding jetzt mit allen von Amoral durch” und so spielten wir schliesslich für über tausend Leute “Strength Beyond Strength” und “War Nerve” – das war ziemlich cool.

Nehmen wir mal an, ihr könntet eine ausschliesslich finnische Headliner-Tour machen – wen würdet ihr mitnehmen?

Hmm, da gibt's eine Menge guter Bands unter unseren Bekannten, wir haben gemeinsam mit guten Freunden wie den grossartigen Omnium Gatherum, mit Elenium oder Dauntless begonnen.
Im Endeffekt würde ich mich wohl für Omnium Gatherum entscheiden, da sie ein grossartige Band sind und wir immer zu ihnen aufgeschaut haben. Trotzdem sind wir nun ironischerweise die ersten, die eine Tour durch Europa bekommen haben, während die Jungs immer noch zu Hause sind.
Ihr solltet sie mal antesten; ich glaube, sie haben mittlerweile zwei Alben draussen und sind echt spitze.

Etwas anderes, was mich immer interessiert hat, ist das Image der Finnen. Für mich seid ihr vorrangig ernst, wortkarg, wahlweise betrunken, aber definitiv zum Selbstmord neigend – denkst du, das könnte irgendwie mit Sentenced als Kulturbotschafter zusammenhängen?

Haha, mag sein, aber die Jungs übertreiben es natürlich. Ich meine, die haben 6 Alben über Selbstmord geschrieben – was bitte soll der Scheiss? Ich sehe da zwei Alternativen: Bringt euch einfach um, oder lasst das Gejammer.
Aber es könnte schon was an der Theorie sein, dass Finnen an sich mit einer gewissen Depression zu kämpfen haben und die Menschen sehr still sind, wenn du sie nicht näher kennst. Aber wenn sich das erst mal gegeben hat und die Leute zusammen feiern, dann wird keiner alleine rumsitzen und seine suizidalen fünf Minuten bekommen – das kann man auch hier auf der Tour ganz gut sehen.
Insofern ist das eher ein Mythos, an dem natürlich auch die finnischen Metalbands weiter gestrickt haben, weil es irgendwie cool ist oder was weiss ich. Hauptsache grim and evil, haha...
Ich persönlich will hier einfach eine gute Zeit haben und da kann man nun mal nicht den ganzen Tag rumsitzen und heulen.

Das zeigt sich auch in der visuellen Komponente der Band ganz gut, gerade was die Fotos und die Bühnenshow angeht. Bist du nicht eigentlich ein Rock'n'Roller?

Yeah, uns geht es definitiv darum, die Flagge des Rock'n'Roll hoch zu halten und ich sehe uns ehrlich gesagt auch nicht als Metalband im Sinne von Spikes und Leder und dem ganzen Kram. Lieber dreckig rocken, touren, Spass haben und die Zeit geniessen - das ist genau das, was wir über das Visuelle vermitteln wollen. Und auch in der Musik kannst du es hören: Hier und da gibt es ein Rock'n'Roll-Riff, ein paar Rocksoli, eigentlich ziemlich einfache Details, die wir aber alle richtig gut finden.
Ich persönlich habe da natürlich auch grossen Einfluss, weil ich nun mal beinhart auf das ganze Rockzeug und die 80er-Geschichten stehe. Insofern freut es mich, dass die anderen in der Band ebenfalls Spass an dieser Sache und den Bildern finden...

...vielleicht liegt das auch daran, dass man mehr vom Leben hat, wenn man sich nicht die ganze Zeit den Satan ins Gesicht nagelt...

Genau richtig. Deswegen gilt für uns auch auf der Bühne: Rock'n'Roll statt Death and Darkness! Wir haben einfach Spass daran, rumzuflachsen und wenn ich zum Beispiel ein Solo spiele und unser Sänger kommt zu mir rüber, um rumzuposen, dann muss ich mich manchmal echt konzentrieren, damit ich mich nicht kaputtlache.
Wir wollen eine gute Show bieten und das auch selbst geniessen und ich denke, dass die Leute es spüren, wenn eine Band Spass hat an dem, was sie tut, statt einfach nur ihr Set runterzuleiern und dann so schnell wie möglich zu verschwinden.
Und genau das ist nun mal Rock'n'Roll.

Denkst du abschliessend, dass die Metalszene träger geworden ist? Ich denke da an verschränkte Arme und Rumstehen statt Moshpit – sind die Fans müde geworden?

Ja, das passiert immer häufiger, vor allem in grossen Städten wie Helsinki, wo einfach sehr viele Konzerte stattfinden. Da hast du dann genau die Leute, die wir die “Rock'n'Roll-Police” nennen: Die stehen den ganzen Abend steif rum und zählen Spielfehler. Aber normalerweise gibt es dann eben noch die Jugendlichen, die den Unterschied machen – die können sich teilweise noch nicht mal ein Bier leisten, haben daher die Hände frei und können auf die Musik einsteigen. Und das rockt gewaltig.
Wir waren alle mal so, damals mit 14, als ich den ganzen Tag auf die eine Band gewartet haben. Da habe ich den ganzen Tag nix getrunken, ich war einfach nur high von der ganzen Stimmung, vom Adrenalin und dachte immer nur “Scheisse, scheisse, ich werde heute Pantera sehen!”. Und dann bist du in die erste Reihe gestürmt und vollkommen nüchtern einfach nur ausgetickt. Aber das ändert sich mit 20, 25 Jahren – da schaut man sich Bands eher an, statt nach vorn zu gehen.
Insofern sind es definitiv die jungen Freaks, die diese Szene am Leben halten, indem sie in der Musik vollkommen aufgehen und sich immer wieder ihren Weg ins verdammte Pit suchen werden.

Das ist ein fantastisches Schlusswort Ben, ich danke dir für das Gespräch und hoffe, ihr bleibt hungrig.

Ich danke euch für den Support und hoffe, ihr habt weiterhin viel Spass an Amoral und allem, was rockt - Wir sehen uns wieder!
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