Callejón & Wassbass
Callejón & Wassbass
Köln, Luxor
14.06.2012
14.06.2012
Zur Feier des neuen Albums “Blitzkreuz“ drehen CALLEJON eine kurze Auftaktrunde durch vier überschaubare Läden, was dementsprechend zügig zum „Ausverkauft“ geführt hat. So ist es auf jeden Fall in Köln, erfreulicherweise ohne die erwartbare Preisexplosion auf dem sekundären Markt, und im Gegensatz zu früheren Erlebnissen (STEEL PANTHER) bedeutet es heute auch nicht, dass das Luxor aus allen Nähten platzt, obwohl schon deutlich vor Einlassbeginn eine kleine Schlange vor der Tür steht.
Einen Vorgeschmack auf die im Herbst stattfindende große Albumtour liefert ebenfalls das dann wieder mitreisende Duo WASSBASS, das getreu dem Namen brachialen Bass mit einer Menge bpm, elektronischem Firlefanz und grenzdebilen deutschen Texten paart. Anfangs macht das durchaus noch Laune, zumal das auf die aufgeblasene Spitze getriebene Auftreten von Nico (sonst bei K.I.Z.) im schönen Kontrast zu den Klängen und Worten steht und „Wir sind gekommen aus der Zukunft, um Sarah Connor zu töten“ nah an der idealen Bandvorstellung ist. Ungefähr mit der Geschwindigkeit, wie im Folgenden die RAMONES vergabbert werden, sinkt allerdings meine Laune bei der - selbstverfreilich wahnwitzig ironischen - stumpfen Keule „Sex auf Toilette“ inklusive des vorher mit dem Publikum eingeübten Erwiderungsrufs „Geil! Geil! Geil!“. Ob die Diskrepanz zwischen den größtenteils positiven Reaktionen mit dem Altersunterschied zwischen mir und der Mehrheit des Publikums zu tun hat und ich somit schlicht zu alt für den Scheiß bin oder etwas anderes ausschlaggebend ist, lässt sich nicht mit Bestimmtheit auflösen, ein ausgeprägtes Maß an Schmerzlosigkeit sollte man altersunabhängig für WASSBASS allerdings mitbringen.
Das Bühnenbild ist für CALLEJON fast schon spartanisch, aber die zwei großen leuchtenden Blitzkreuze sehen nicht nur schick aus, sondern fügen sich auch stimmig in das Ambiente im überschaubaren Maßstab. Wie es schon im Interview angeklungen ist, ist es mit mittlerweile vier Alben und zwei EPs nicht einfach, die Setlist zusammenzustellen, zumal verständlicherweise ein Schwerpunkt auf „Blitzkreuz“ gelegt wird – fünf Lieder bedeuten ein Drittel der Setlist. Spekulationen über mögliche Stimmungslöcher werden, wie so oft, jedoch bereits mit dem ersten Akkord hinweggefegt, denn das Luxor kocht aus dem Stand, woran die anfänglichen Probleme mit der Technik von Gitarrist Bernhard, zumindest im Publikum, nicht eine Nuance ändern. Man frisst Zeremonienmeister Bastian gerne aus der Hand, nicht nur weil er weiß, wie man die Leute anspricht und animiert, sondern weil er sich zu jeder Zeit mit einer Leidenschaft ebenbürtig zu der der Fans in der ersten Reihe in die Lieder stürzt. Seine Mitstreiter müssen da unfreiwillig ein wenig zurückstehen, haben sie doch Instrumente zu bedienen.
Dass CALLEJON mittlerweile nicht bloß aus einem großen Pool die Setlist bestimmen müssen, sondern sie ebenso routiniert dramaturgisch schlüssig aufbauen, ist zwar eigentlich kein Geheimnis mehr, doch heute Abend passt es in meinen Augen besonders gut. Einen willigen Laden bringt man mit einem leichten Schwerpunkt auf eher hochtouriger Musik eben nicht nur einfacher, sondern auch besser zum Brodeln und die Band hält die Temperatur konstant hoch. Eine positive Überraschung ist für mich das auf „Blitzkreuz“ eher unauffällige „Bevor Du Gehst“, mit „Vergissmeinnicht“ werde ich mich dagegen in diesem Leben wohl nie so richtig anfreunden. Die wirkliche Bombe platzt allerdings erst kurz vor dem Ende, als beim „Schrei nach Liebe“ Cover der Saal nahezu explodiert und die Zuschauer mit einer Vehemenz mitsingen, die zeigt, dass DIE ÄRZTE in Köln wohl doch noch eine Spur oberhalb von CALLEJON operieren, aber BelaFarinRod kommen ja auch nicht aus der aus Domsicht „verbotenen Stadt“…
Einziger Wermutstropfen bei einem begeisternden Konzert - und mit Blick auf den Herbst hoffentlich nur der besonderen Minitour geschuldet – ist das Auslassen des live immer großartigen „In dunklen Wassern brennt ein Licht“. Nichtsdestotrotz waren, sind und bleiben CALLEJON eine Band, die im Vergleich zu den Alben auf der Bühne immer eine dicke Schippe drauflegen kann. Sofern man auch nur ein bisschen für die Musik übrig hat, muss man das live erlebt haben, zumal die frenetisch mitgehenden Fans und die originellen Showeinfälle niemanden kalt lassen.
Einen Vorgeschmack auf die im Herbst stattfindende große Albumtour liefert ebenfalls das dann wieder mitreisende Duo WASSBASS, das getreu dem Namen brachialen Bass mit einer Menge bpm, elektronischem Firlefanz und grenzdebilen deutschen Texten paart. Anfangs macht das durchaus noch Laune, zumal das auf die aufgeblasene Spitze getriebene Auftreten von Nico (sonst bei K.I.Z.) im schönen Kontrast zu den Klängen und Worten steht und „Wir sind gekommen aus der Zukunft, um Sarah Connor zu töten“ nah an der idealen Bandvorstellung ist. Ungefähr mit der Geschwindigkeit, wie im Folgenden die RAMONES vergabbert werden, sinkt allerdings meine Laune bei der - selbstverfreilich wahnwitzig ironischen - stumpfen Keule „Sex auf Toilette“ inklusive des vorher mit dem Publikum eingeübten Erwiderungsrufs „Geil! Geil! Geil!“. Ob die Diskrepanz zwischen den größtenteils positiven Reaktionen mit dem Altersunterschied zwischen mir und der Mehrheit des Publikums zu tun hat und ich somit schlicht zu alt für den Scheiß bin oder etwas anderes ausschlaggebend ist, lässt sich nicht mit Bestimmtheit auflösen, ein ausgeprägtes Maß an Schmerzlosigkeit sollte man altersunabhängig für WASSBASS allerdings mitbringen.
Das Bühnenbild ist für CALLEJON fast schon spartanisch, aber die zwei großen leuchtenden Blitzkreuze sehen nicht nur schick aus, sondern fügen sich auch stimmig in das Ambiente im überschaubaren Maßstab. Wie es schon im Interview angeklungen ist, ist es mit mittlerweile vier Alben und zwei EPs nicht einfach, die Setlist zusammenzustellen, zumal verständlicherweise ein Schwerpunkt auf „Blitzkreuz“ gelegt wird – fünf Lieder bedeuten ein Drittel der Setlist. Spekulationen über mögliche Stimmungslöcher werden, wie so oft, jedoch bereits mit dem ersten Akkord hinweggefegt, denn das Luxor kocht aus dem Stand, woran die anfänglichen Probleme mit der Technik von Gitarrist Bernhard, zumindest im Publikum, nicht eine Nuance ändern. Man frisst Zeremonienmeister Bastian gerne aus der Hand, nicht nur weil er weiß, wie man die Leute anspricht und animiert, sondern weil er sich zu jeder Zeit mit einer Leidenschaft ebenbürtig zu der der Fans in der ersten Reihe in die Lieder stürzt. Seine Mitstreiter müssen da unfreiwillig ein wenig zurückstehen, haben sie doch Instrumente zu bedienen.
Dass CALLEJON mittlerweile nicht bloß aus einem großen Pool die Setlist bestimmen müssen, sondern sie ebenso routiniert dramaturgisch schlüssig aufbauen, ist zwar eigentlich kein Geheimnis mehr, doch heute Abend passt es in meinen Augen besonders gut. Einen willigen Laden bringt man mit einem leichten Schwerpunkt auf eher hochtouriger Musik eben nicht nur einfacher, sondern auch besser zum Brodeln und die Band hält die Temperatur konstant hoch. Eine positive Überraschung ist für mich das auf „Blitzkreuz“ eher unauffällige „Bevor Du Gehst“, mit „Vergissmeinnicht“ werde ich mich dagegen in diesem Leben wohl nie so richtig anfreunden. Die wirkliche Bombe platzt allerdings erst kurz vor dem Ende, als beim „Schrei nach Liebe“ Cover der Saal nahezu explodiert und die Zuschauer mit einer Vehemenz mitsingen, die zeigt, dass DIE ÄRZTE in Köln wohl doch noch eine Spur oberhalb von CALLEJON operieren, aber BelaFarinRod kommen ja auch nicht aus der aus Domsicht „verbotenen Stadt“…
Einziger Wermutstropfen bei einem begeisternden Konzert - und mit Blick auf den Herbst hoffentlich nur der besonderen Minitour geschuldet – ist das Auslassen des live immer großartigen „In dunklen Wassern brennt ein Licht“. Nichtsdestotrotz waren, sind und bleiben CALLEJON eine Band, die im Vergleich zu den Alben auf der Bühne immer eine dicke Schippe drauflegen kann. Sofern man auch nur ein bisschen für die Musik übrig hat, muss man das live erlebt haben, zumal die frenetisch mitgehenden Fans und die originellen Showeinfälle niemanden kalt lassen.