Callejón - Blitzkreuz
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Blitzkreuz
2. Kojote Ugly
3. Meine Liebe
4. Atlantis
5. Vergissmeinnicht
6. Porn From Spain 2
7. Bevor Du Gehst
8. Polar
9. Was Bleibt Seid Ihr
10. Bring Mich Fort
11. Kind Im Nebel
Die Bloodchamber meint:
Das Gesamtkunstwerk CALLEJON war in den letzten Jahren eine der ideenreichsten und originellsten deutschen Musikschmieden, wenn man nicht nur ein Ohr für die Musik hatte, sondern auch ein Auge auf die Bühnengestaltung geworfen und einen Gedanken an die konzeptuellen Rahmen der letzten beiden Alben verwendet hat. „Blitzkreuz“ ist mit ein bisschen neuem Personal und Sony statt Nuclear Blast im Rücken der nächste Schritt auf dem Weg nach oben, der aus mehreren Gründen links und rechts des Wegs ein paar nur mittelmäßig erfreute Gesichter zurücklassen könnte.
Den Anfang macht der bandfernste Punkt: Die bombastische Arbeit des Grammy-prämierten Mixers Ted Jensen und von Starproduzent Colin Richardson, die zu jeder Sekunde unglaublich viel Klang erzeugt und damit selbst hochmelodische Passagen wie den Ausklang von „Meine Liebe“ als Soundzeppelin auf die Reise schickt. Gerade bei einer so modern ausgerichteten Band wie CALLEJON kann man das machen, es nimmt den Gitarren aber einen Großteil der (metallischen) Ecken und Kanten, deren Anteil sowohl in der Zahl als auch in der Wirkung eh schon zurückgeschraubt wurde - und warum klingt die Gitarre in „Koyote Ugly“ nach BILLY TALENT? Damit sind wir beim nächsten Punkt angelangt, denn wo früher Gitarren regierten, rücken auf „Blitzkreuz“ Rhythmen und wiederkehrende Einschläge in den Mittelpunkt. Das macht die Band tanzbarer denn je, mit dem in „Atlantis“ angekündigten Feuersturm hat es aber nur bedingt zu tun. Was ist schon eine Gitarrenband, bei der die spektakulären Gitarrenmomente vom Sound erdrückt werden?
Das dritte Thema muss Ästhetik und Kalkül heißen, denn ein schmissiger Ausdruck und ein schick aussehendes, vermutlich gut zu verkaufendes Symbol ist das „Blitzkreuz“ gewiss, doch Ge- respektive Inhalt bleibt es schuldig. Nahezu 1:1 gilt das auch für „Koyote Ugly“, nur dass man sich da leicht an den bestehenden Bekanntheitsgrad des Ausdrucks ankuppeln konnte. Und die „Porn From Spain“ Fortsetzung ist zwar das auffälligste und einprägsamste Lied, nicht zuletzt wegen der Unterstützung von Sebastian Madsen, K.I.Z. und ein bisschen Mille, doch eben „nur“ eine Fortsetzung und keine originäre Idee. Im Zusammenspiel lässt das den Eindruck entstehen, CALLEJON hätten eine bandeigene Checklist abgearbeitet: Einige schnelle „Wir gegen die“-Lieder, ein paar balladeske, emotionalere „Wir halten immer zusammen“ und ein „Skandallied“ – fertig ist die Laube. Hört sich ein bisschen nach dem Erfolgsrezept einer deutlich größeren und älteren, ebenfalls aus Düsseldorf stammenden Band an…
Zum Glück ist bei CALLEJON aber noch nicht ganz tote Hose, neben einigen der erwähnten Lieder sollte das schön melodisch schneidige „Bring Mich Fort“ gelobt werden und es ist nicht schädlich, dass die Jungs noch nie so unmittelbar eingängig waren. Für Neueinsteiger oder um die Band einem Bekannten vorzustellen, ist „Blitzkreuz“ deshalb mutmaßlich sogar die beste Wahl. Aufgrund des fehlenden Überraschungsmoments und der mehr als nur aufblitzenden Routine würde es mich aber sehr überraschen, wäre ich der einzige Langzeitbegleiter der Band, der das Album als bisher schwächstes der vier Full Lengths einordnet.
Den Anfang macht der bandfernste Punkt: Die bombastische Arbeit des Grammy-prämierten Mixers Ted Jensen und von Starproduzent Colin Richardson, die zu jeder Sekunde unglaublich viel Klang erzeugt und damit selbst hochmelodische Passagen wie den Ausklang von „Meine Liebe“ als Soundzeppelin auf die Reise schickt. Gerade bei einer so modern ausgerichteten Band wie CALLEJON kann man das machen, es nimmt den Gitarren aber einen Großteil der (metallischen) Ecken und Kanten, deren Anteil sowohl in der Zahl als auch in der Wirkung eh schon zurückgeschraubt wurde - und warum klingt die Gitarre in „Koyote Ugly“ nach BILLY TALENT? Damit sind wir beim nächsten Punkt angelangt, denn wo früher Gitarren regierten, rücken auf „Blitzkreuz“ Rhythmen und wiederkehrende Einschläge in den Mittelpunkt. Das macht die Band tanzbarer denn je, mit dem in „Atlantis“ angekündigten Feuersturm hat es aber nur bedingt zu tun. Was ist schon eine Gitarrenband, bei der die spektakulären Gitarrenmomente vom Sound erdrückt werden?
Das dritte Thema muss Ästhetik und Kalkül heißen, denn ein schmissiger Ausdruck und ein schick aussehendes, vermutlich gut zu verkaufendes Symbol ist das „Blitzkreuz“ gewiss, doch Ge- respektive Inhalt bleibt es schuldig. Nahezu 1:1 gilt das auch für „Koyote Ugly“, nur dass man sich da leicht an den bestehenden Bekanntheitsgrad des Ausdrucks ankuppeln konnte. Und die „Porn From Spain“ Fortsetzung ist zwar das auffälligste und einprägsamste Lied, nicht zuletzt wegen der Unterstützung von Sebastian Madsen, K.I.Z. und ein bisschen Mille, doch eben „nur“ eine Fortsetzung und keine originäre Idee. Im Zusammenspiel lässt das den Eindruck entstehen, CALLEJON hätten eine bandeigene Checklist abgearbeitet: Einige schnelle „Wir gegen die“-Lieder, ein paar balladeske, emotionalere „Wir halten immer zusammen“ und ein „Skandallied“ – fertig ist die Laube. Hört sich ein bisschen nach dem Erfolgsrezept einer deutlich größeren und älteren, ebenfalls aus Düsseldorf stammenden Band an…
Zum Glück ist bei CALLEJON aber noch nicht ganz tote Hose, neben einigen der erwähnten Lieder sollte das schön melodisch schneidige „Bring Mich Fort“ gelobt werden und es ist nicht schädlich, dass die Jungs noch nie so unmittelbar eingängig waren. Für Neueinsteiger oder um die Band einem Bekannten vorzustellen, ist „Blitzkreuz“ deshalb mutmaßlich sogar die beste Wahl. Aufgrund des fehlenden Überraschungsmoments und der mehr als nur aufblitzenden Routine würde es mich aber sehr überraschen, wäre ich der einzige Langzeitbegleiter der Band, der das Album als bisher schwächstes der vier Full Lengths einordnet.