Fear My Thoughts Deadlock Paris In Flames & After Rising Sun
Fear My Thoughts, Deadlock, Paris In Flames & After Rising Sun
Leipzig, Moritzbastei
24.09.2005
24.09.2005
“Heavy Metal – nix im Scheddel“ bedeutet nicht etwa, dass in Leipzig alle Metaller mit einem besonders niedrigen IQ durch die Gegend schlurfen, sondern dass einmal im Monat in der schönen Sachsenmetropole metalmäßig so richtig die Post abgeht. Die beliebte Veranstaltungsreihe bringt schon seit Jahren kleinere und größere Bands auf die kleineren und größeren Bühnen der Stadt und seit einem Jahr nun auch in die zum imposanten Studenten- und Alleanderen-Club umfunktionierte Stadtbefestigungsanlage namens Moritzbastei.
Der heutige Termin steht ganz Zeichen einer mächtig arschtretenden Mixtur aus melodischem Death, Thrash und hardcorigen Tendenzen. Vier junge deutsche Bands stehen auf der Bühne, um das zahlreich erschienene Publikum zu erfreuen. Das übt sich jedoch den ganzen Abend über in Schüchternheit. Wohlwollende Ohren, lächelnde Gesichter und nickende Köpfe sind allen Ortens zu entdecken, doch kaum einer traut sich, die Matte zu schütteln oder das Tanzbein zu schwingen. Eventuell liegt’s ja am viel zu lauten, krachigen und stumpfen Schlampampen-Sound, der seine schlechte Qualität alle vier Gigs hindurch erfolgreich verteidigt, vielleicht ist aber auch die unermüdlich vor sich dampfende Kunstnebelmaschine an der Lethargie des Leipziger Publikums schuld.
Die erste Band des Abends AFTER RISING SUN weiß mit einer ordentlich aggressiven metalcorigen Angelegenheit zu überzeugen. Hier wird ein Fundus an packenden Riffs geboten, gut verpackt in ein abwechslungsreiches Gewand voller halsbrecherischer Breaks. Kaum hat man sich an ein Riff gewöhnt, wird es schon wieder durch ein neues ersetzt. So musikalisch souverän der junge Fünfer auch rüberkommt, auf der Bühne wirkt er allerdings noch etwas steif. Zur Bewältigung seiner Energieschübe läuft der blondbeschopfte Frontmann wie eine nervöse Raubkatze in einem zu engem Käfig auf der Bühne auf und ab. Glücklicherweise ist diese nicht allzu groß...
Mit PARIS IN FLAMES belagert danach ein internationales Ensemble die Bühne. Während Frontmann und Gitarrist aus hiesigen Gefilden kommt, stammt der Rest der Band aus Kanada, Argentinien und Weißrussland. Obwohl die Bühnenpräsenz der fünfköpfigen Band mehr zu überzeugen weiß als die ihrer Vorgänger, klingt der vorgetragene stumpfe, Emo-lastige und mit klaren Vocals angereicherte Core doch ein wenig austauschbar. Auch auf das Publikum mag der Funke nicht so recht überspringen.
Mit „Earth.Revolt“ haben DEADLOCK in diesem Jahr ein wahres Meisterwerk des düsteren Metalcore vorgelegt. Auch live macht die Vegan-Straight-Edge-Truppe keine Gefangenen. Trotz Breisound entfachen sie ein wahres Inferno aus Deathmetal, Hardcore und Gothicmetal-Elementen. Der agile Frontmann Johannes ist dabei der Hauptprotagonist; seine Mitstreiter erscheinen etwas unmotiviert, was vielleicht auf die Reaktionen des Publikums zurückzuführen ist, dass die in großartige Songs wie „Kingdom of the Dead“ und „Earth.Revolt“ verpackte düstere musikalische Botschaft der Band sehr gelassen aufnimmt. Auch wenn bei dem Achtminuten-Epos „10.000 Generations in Blood“ auf die weiblichen Vocals verzichtet wird und dem Stück so ein kleiner Bestandteil seiner Vielschichtigkeit genommen ist, ist die große songschreiberische Klasse nicht zu überhören.
Fast über Nacht konnten sich die Schwarzwälder FEAR MY THOUGHTS mit ihrem neuesten Album „Hell Sweet Hell“ in der deutschen Metal-Landschaft etablieren und die Melo-Death-Szene um eine weitere Kostbarkeit bereichern. Angesichts dieser agilen und spielfreudigen Band taut auch das Publikum ein bisschen mehr auf. Die kraftstrotzenden, abwechslungsreich mit Breaks gespickten Songperlen der letzten Platte bilden den Schwerpunkt in dem gut 50minütigen und nie langweiligen Set. Kopfschütteltechnische Highlights sind dabei das ohrwurmige „Windows for the Dead“, das schwer durchs Gehölz brechende „Sweetest Hell“ sowie das corelastige „Sirens Singing“ vom Vorgängeralbum „The Great Collapse“. Die souveräne und routinierte Bühnenpräsenz der Truppe und die lockeren Sprüche von Frontmann Mathias sorgen für gute Laune unter den Zuschauern. Tolle Band!
Und so geht wieder mal ein gelungener Abend in gemütlichem Ambiente zuende. Bis auf die zeitweise fast unerträgliche Soundqualität und die schüchterne Zurückhaltung der anwesenden Metalheads gibt es nichts zu beanstanden. Beim abschließenden Abscheddeln mit DJ geraten die vorher so lethargischen Konzertgäste jedoch auf wundersame Weise in ungeheure Bewegung.
Der heutige Termin steht ganz Zeichen einer mächtig arschtretenden Mixtur aus melodischem Death, Thrash und hardcorigen Tendenzen. Vier junge deutsche Bands stehen auf der Bühne, um das zahlreich erschienene Publikum zu erfreuen. Das übt sich jedoch den ganzen Abend über in Schüchternheit. Wohlwollende Ohren, lächelnde Gesichter und nickende Köpfe sind allen Ortens zu entdecken, doch kaum einer traut sich, die Matte zu schütteln oder das Tanzbein zu schwingen. Eventuell liegt’s ja am viel zu lauten, krachigen und stumpfen Schlampampen-Sound, der seine schlechte Qualität alle vier Gigs hindurch erfolgreich verteidigt, vielleicht ist aber auch die unermüdlich vor sich dampfende Kunstnebelmaschine an der Lethargie des Leipziger Publikums schuld.
Die erste Band des Abends AFTER RISING SUN weiß mit einer ordentlich aggressiven metalcorigen Angelegenheit zu überzeugen. Hier wird ein Fundus an packenden Riffs geboten, gut verpackt in ein abwechslungsreiches Gewand voller halsbrecherischer Breaks. Kaum hat man sich an ein Riff gewöhnt, wird es schon wieder durch ein neues ersetzt. So musikalisch souverän der junge Fünfer auch rüberkommt, auf der Bühne wirkt er allerdings noch etwas steif. Zur Bewältigung seiner Energieschübe läuft der blondbeschopfte Frontmann wie eine nervöse Raubkatze in einem zu engem Käfig auf der Bühne auf und ab. Glücklicherweise ist diese nicht allzu groß...
Mit PARIS IN FLAMES belagert danach ein internationales Ensemble die Bühne. Während Frontmann und Gitarrist aus hiesigen Gefilden kommt, stammt der Rest der Band aus Kanada, Argentinien und Weißrussland. Obwohl die Bühnenpräsenz der fünfköpfigen Band mehr zu überzeugen weiß als die ihrer Vorgänger, klingt der vorgetragene stumpfe, Emo-lastige und mit klaren Vocals angereicherte Core doch ein wenig austauschbar. Auch auf das Publikum mag der Funke nicht so recht überspringen.
Mit „Earth.Revolt“ haben DEADLOCK in diesem Jahr ein wahres Meisterwerk des düsteren Metalcore vorgelegt. Auch live macht die Vegan-Straight-Edge-Truppe keine Gefangenen. Trotz Breisound entfachen sie ein wahres Inferno aus Deathmetal, Hardcore und Gothicmetal-Elementen. Der agile Frontmann Johannes ist dabei der Hauptprotagonist; seine Mitstreiter erscheinen etwas unmotiviert, was vielleicht auf die Reaktionen des Publikums zurückzuführen ist, dass die in großartige Songs wie „Kingdom of the Dead“ und „Earth.Revolt“ verpackte düstere musikalische Botschaft der Band sehr gelassen aufnimmt. Auch wenn bei dem Achtminuten-Epos „10.000 Generations in Blood“ auf die weiblichen Vocals verzichtet wird und dem Stück so ein kleiner Bestandteil seiner Vielschichtigkeit genommen ist, ist die große songschreiberische Klasse nicht zu überhören.
Fast über Nacht konnten sich die Schwarzwälder FEAR MY THOUGHTS mit ihrem neuesten Album „Hell Sweet Hell“ in der deutschen Metal-Landschaft etablieren und die Melo-Death-Szene um eine weitere Kostbarkeit bereichern. Angesichts dieser agilen und spielfreudigen Band taut auch das Publikum ein bisschen mehr auf. Die kraftstrotzenden, abwechslungsreich mit Breaks gespickten Songperlen der letzten Platte bilden den Schwerpunkt in dem gut 50minütigen und nie langweiligen Set. Kopfschütteltechnische Highlights sind dabei das ohrwurmige „Windows for the Dead“, das schwer durchs Gehölz brechende „Sweetest Hell“ sowie das corelastige „Sirens Singing“ vom Vorgängeralbum „The Great Collapse“. Die souveräne und routinierte Bühnenpräsenz der Truppe und die lockeren Sprüche von Frontmann Mathias sorgen für gute Laune unter den Zuschauern. Tolle Band!
Und so geht wieder mal ein gelungener Abend in gemütlichem Ambiente zuende. Bis auf die zeitweise fast unerträgliche Soundqualität und die schüchterne Zurückhaltung der anwesenden Metalheads gibt es nichts zu beanstanden. Beim abschließenden Abscheddeln mit DJ geraten die vorher so lethargischen Konzertgäste jedoch auf wundersame Weise in ungeheure Bewegung.