Agrypnie - 16[485]

Agrypnie - 16[485]
Avantgarde Black Metal
erschienen am 15.01.2010 bei Supreme Chaos Records
dauert 73:33 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Figur 109-3
2. Der tote Trakt
3. Kadavergehorsam
4. Verfall
5. Schlaf
6. Zorn
7. F15.2
8. Morgen
9. 16[485] / Brücke aus Glas
10. Figur 109-1

Die Bloodchamber meint:

NOCTE OBDUCTA war eine Band, die durch ihren atmosphärischen Black Metal wohl nicht nur hier in der Bloodchamber Freunde gewonnen hatten und nach der Trennung der Band eine gewisse Lehre hinterlassen hat. AGRYNIE sind bekanntlich aus der Konkursmasse von NOCTE OBDUCTA hervorgegangen, was zu hoffen lässt, dass hier durch die nun schon dritte Veröffentlichung das Loch wieder gestopft wird.

Diese Frage lässt sich am besten so beantworten: Hört doch selber rein! Sicherlich gibt es auf ''16[485]'' immer wieder etwas, das an die beiden ''Nektar'' Scheiben erinnert, aber andere Elemente sind dann doch wesentlich rauer und ungestümer, fangen aber die bandeigene Energie in einem blass schimmernden Licht ein und erschaffen so ihre eigene kleine düstere Welt, die zwar selten bedrohlich, aber immer irgendwie unheimlich wirkt. War die Band auf den beiden ersten Werken scheinbar noch ein wenig auf der Suche nach ihrer eigenen Bestimmung, so hat sie dieses Ziel mit dieser Veröffentlichung erreicht.
Hier werden komplexe, lange Stücke präsentiert, die wilde Breaks die Stimmung erschlagen lassen und dennoch eingängig sind. Rüdes Rumpeln paart sich mit holder Sanftheit zu einer Melange, die einen beruhigt schaudern lässt. AGRYNIE schaffen perfekt den Spagat zwischen entspannter Musik und wütender Boshaftigkeit, ohne sich dabei unglaubwürdig zu machen. Und so verwundert es auch kaum, dass die Bezeichnung Black Metal im Prinzip völliger Mist ist, denn eine Musik, die Elemente aus Ambient, Doom Metal, Progressive Metal und jeder Menge Melancholie zu einem Ganzen vermischt, kann wohl kaum so schlicht abgetan werden.

''16[485]'' vermag es, mich durch seine kalte düstere Atmosphäre immer wieder in seinen Bann zu ziehen und mich durch das Finden von neuen Kleinigkeiten innerhalb der Songstrukturen, zu begeistern. Freunde der oben genannten Band müssen dieses Album einfach haben. Nach Anspieltipps zu Fragen verbietet sich, da es keinen Hänger gibt und ein einzelner Song aus dem Gefüge gerissen keinen Sinn macht. Wer von mir einen einfachen Satz als Fazit haben möchte, der sollte sich dieses hier merken: Danke für diese Musik!
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