My Dying Bride - Evinta
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. In Your Dark Pavilion
2. You Are Not The One Who Loves Me
3. Of Lilies Bent With Tears
4. The Distance, Busy With Shadows
5. Of Sorry Eyes In March
6. Vanité Triomphante
7. That Dress And Summer Skin
8. And Then You Go
9. A Hand Of Awful Rewards
Die Bloodchamber meint:
Es war immer eine der herausragenden Fähigkeiten des britischen Doom-Urgesteins MY DYING BRIDE, die Herzen der Hörer zum bluten zu bringen. Diese tiefe Traurigkeit, die sich mit wunderschönen Melodien paart und dabei gleichzeitig so schwer und gewaltig dahinströmt, haben die alten Peacville-Heroen so sehr perfektioniert und immer wieder in Nuancen verfeinert, dass sie auf ein wahrlich beeindruckendes Werk zurückblicken können. Alle Phasen hatten dabei ihren eigenen Reiz und auch das von vielen Fans zur Zeit des Releases zerrissene "34.788%... Complete" ist ein Album, das zwar anders, aber dennoch großartig ist, was mit einiger zeitlicher Distanz wohl auch die wenigsten Hörer verneinen werden. Nun haben sich MY DYING BRIDE anlässlich ihres zwanzigjährigen Schaffens etwas komplett Neues ausgedacht und sich auf ein groß angelegtes Experiment eingelassen: "Evinta".
Hinter diesem kurzen Namen steht der monumentale Versuch, Melodien und Elemente von Songs aus allen Schaffensperioden zu etwas vollkommen Neuem zusammenzusetzen und dabei vor allem einen komplett veränderten musikalischen Weg einzuschlagen. "Evinta" verzichtet auf den bisher gepflegten metallischen Doom, obgleich die Atmosphäre immer noch doomig ist. Doch es handelt sich hierbei vielmehr um ein neoklassisches Werk mit ausladenden Songstrukturen, sofern man diesen Begriff überhaupt benutzen sollte.
Verschiedene akustische Instrumente wie Streicher, Klavier, Flöten und auch dezente elektronische Tupfer bilden den Teppich, auf dem Aaron Stainthorpe Texte rezitiert und bei wenigen Gelegenheiten auch singt. Dazu hat man Lucie Roche, eine Opernsängerin, angeheuert, die dem Ganzen ihre Stimme spendet. Arrangiert wurde alles übrigens von Chris Maudling von BAL-SAGOTH. All diese Eckdaten lassen dem Fan das Wasser im Munde zusammenlaufen, wenn nicht, dann wecken sie zumindest einiges Interesse, das zumindest ein wenig Vorfreude beinhaltet.
Und nach den knapp 90 Minuten der beiden CDs macht sich dann doch einige Ernüchterung breit. Natürlich finden sich einige wunderschöne Melodien und natürlich gibt es so manchen Aha-Moment beim Wiederentdecken von Teilen heißgeliebter Songs. Doch nach dieser Zeit bleibt auch das Gefühl, dass man sich gerade durch eineinhalb Stunden allergepflegtester Langeweile gearbeitet hat. Gemessen an dem, was man als weltoffener Hörer aus klassischen wie auch neo-klassischen Bereichen zu Ohren bekommt, wirkt dieses Orchestralwerk oftmals einfach nur plump. Spannungsbögen? Vergiss es! Große emotionale Momente? Ja, hübsch ist es durchaus, aber ist es das, was man von einer Doom-Band wie MY DYING BRIDE erwartet? Hübsche Musik? Wir haben es letztlich mit einem Sammelsurium alter Ideen in neuem Gewand zu tun, das mal besser bei KIK hängen geblieben wäre. Auch Mr. Stainthorpes Sprechgesang ist recht ermüdend. Singen kann er so gut, da sind diese pathetischen Rezitationen einfach deutlich weniger reizvoll.
Als Hintergrundmusik taugt "Evinta" ganz großartig und manchmal gibt es Augenblicke, die sich gut als Filmmusik eignen würden, doch das bewusste Hören tut diesem Mammutwerk nicht gut. Dafür beinhaltet es einfach zu viele Banalitäten und zieht sich und zieht sich und zieht sich. Als leidenschaftlicher Fan seit "Turn Loose The Swans" habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, dieses Album einfach nicht als regulären Release zu betrachten. Denn tut man dies, haben MY DYING BRIDE hiermit definitiv das schwächste Album ihrer langen Karriere veröffentlicht.
Hinter diesem kurzen Namen steht der monumentale Versuch, Melodien und Elemente von Songs aus allen Schaffensperioden zu etwas vollkommen Neuem zusammenzusetzen und dabei vor allem einen komplett veränderten musikalischen Weg einzuschlagen. "Evinta" verzichtet auf den bisher gepflegten metallischen Doom, obgleich die Atmosphäre immer noch doomig ist. Doch es handelt sich hierbei vielmehr um ein neoklassisches Werk mit ausladenden Songstrukturen, sofern man diesen Begriff überhaupt benutzen sollte.
Verschiedene akustische Instrumente wie Streicher, Klavier, Flöten und auch dezente elektronische Tupfer bilden den Teppich, auf dem Aaron Stainthorpe Texte rezitiert und bei wenigen Gelegenheiten auch singt. Dazu hat man Lucie Roche, eine Opernsängerin, angeheuert, die dem Ganzen ihre Stimme spendet. Arrangiert wurde alles übrigens von Chris Maudling von BAL-SAGOTH. All diese Eckdaten lassen dem Fan das Wasser im Munde zusammenlaufen, wenn nicht, dann wecken sie zumindest einiges Interesse, das zumindest ein wenig Vorfreude beinhaltet.
Und nach den knapp 90 Minuten der beiden CDs macht sich dann doch einige Ernüchterung breit. Natürlich finden sich einige wunderschöne Melodien und natürlich gibt es so manchen Aha-Moment beim Wiederentdecken von Teilen heißgeliebter Songs. Doch nach dieser Zeit bleibt auch das Gefühl, dass man sich gerade durch eineinhalb Stunden allergepflegtester Langeweile gearbeitet hat. Gemessen an dem, was man als weltoffener Hörer aus klassischen wie auch neo-klassischen Bereichen zu Ohren bekommt, wirkt dieses Orchestralwerk oftmals einfach nur plump. Spannungsbögen? Vergiss es! Große emotionale Momente? Ja, hübsch ist es durchaus, aber ist es das, was man von einer Doom-Band wie MY DYING BRIDE erwartet? Hübsche Musik? Wir haben es letztlich mit einem Sammelsurium alter Ideen in neuem Gewand zu tun, das mal besser bei KIK hängen geblieben wäre. Auch Mr. Stainthorpes Sprechgesang ist recht ermüdend. Singen kann er so gut, da sind diese pathetischen Rezitationen einfach deutlich weniger reizvoll.
Als Hintergrundmusik taugt "Evinta" ganz großartig und manchmal gibt es Augenblicke, die sich gut als Filmmusik eignen würden, doch das bewusste Hören tut diesem Mammutwerk nicht gut. Dafür beinhaltet es einfach zu viele Banalitäten und zieht sich und zieht sich und zieht sich. Als leidenschaftlicher Fan seit "Turn Loose The Swans" habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, dieses Album einfach nicht als regulären Release zu betrachten. Denn tut man dies, haben MY DYING BRIDE hiermit definitiv das schwächste Album ihrer langen Karriere veröffentlicht.