Face Down Hero - Divisions And Hierarchies

Face Down Hero - Divisions And Hierarchies
Modern Thrash Metal
erschienen am 26.08.2011 bei Yonah Records
dauert 38:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Isolation
2. The Art of Silence
3. Integrity Of The Sun
4. Executed For A Thought
5. Reality (Divisions Of Life)
6. 17 Years
7. Apotheosis Of Man
8. False Hierarchies
9. Synthetic Heart

Die Bloodchamber meint:

Es wäre schön, immer im Plansoll zu sein und alle Alben pünktlich zum Releasetermin besprechen zu können, gerade wenn (richtig) Gutes erst mit Verspätung die angemessene Aufmerksamkeit bekommt. Im Fall von „Divisions And Hierarchies“ würde es zudem das ungute Gefühl verringern, FACE DOWN HEROs gesteigerte Aggressions- und Adrenalinschübe könnten mit dem Verzug zu tun haben, selbst wenn das offensichtlich Unfug ist…

Kein Unfug dagegen ist die genannte, massiv gesteigerte Wucht (und in Teilen auch Geschwindigkeit) im Vergleich zu den bisherigen Veröffentlichungen der Hessen, die einen beim Hören schier erschlagen will. Es empfiehlt sich dementsprechend festen Halt zu suchen, bevor die 38minütige Sturmflut modernen Thrashs über einem zusammenbricht – das zweiminütige Instrumental „Apotheosis Of Man“ ist nur ein kleines Auge im Hurrikan, bevor in „False Hierarchies“ die Gitarren wieder mit voller Breitseite lossägen. So schön ein gewaltiger musikalischer Schlag auf die Glocke auch ist, wütet „Divisions And Hierarchies“ doch haarscharf am Abgrund der Überpräsenz entlang, gerade was die Gitarren und das Schlagzeug betrifft. Einen leicht ironischen Beigeschmack gewinnt das dadurch, dass FACE DOWN HERO eigentlich laut gehört werden wollen. Der Clou, der das Album auf der guten Seite der Lastgrenze hält, sind die an Gitarre und vor allem Gesang eingelegten, längeren melodischen Momente, besonders gut bei „Integrity Of The Sun“ oder „Reality (Divisions Of Life)“, in denen nur das Schlagzeug weiter kracht, knallt und drückt.

Und warum jetzt FACE DOWN HERO statt einer der drölfzig anderen modernen Thrash Bands von HATESPHERE bis MACHINE HEAD? Weil das Quartett, das nach der Veröffentlichung übrigens Ex-ACCU§ER Gitarrist René Schütz verpflichtet hat, nicht „typischen“ modernen Thrash mit wüstem Gekeife oder Coreshouts spielt, sondern eine klassische Mischung aus Gewitter und Melodie in die Jetztzeit überträgt. Deshalb sollte und darf „Divisions And Hierarchies“ eher die nicht total verbohrten Kuttenpeter und High-top Träger ansprechen an als die jugendlichen Windmüller und sonstige Slamdancer.
Gut gemacht, aber bitte auf keinen Fall weiter an der Präsenzschraube drehen!
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