Spiritual Beggars - Earth Blues
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Wise As A Serpent
2. Turn The Tide
3. Sweet Magic Pain
4. Hello Sorrow
5. One Man's Curse
6. Dreamer
7. Too Old To Die Young
8. Kingmaker
9. Road To Madness
10. Dead End Town
11. Freedom Song
12. Legends Collapse
Die Bloodchamber meint:
Beim Wachsen und Aufblühen eines Trends wie aktuell dem Retro/Vintage Rock gibt es neben den Auslösern und Trittbrettfahrern oft auch die spannende Frage, ob und in welcher Form Bands davon profitieren, die die „neue“ Welle seit jeher bedient haben. In dieser Riege finden sich inzwischen die SPIRITUAL BEGGARS wieder, die dank ihres kreativen Kopfes Michael Amott von Anfang an zumindest in der Metalszene bekannt waren. Trotz gutem Ruf und durchaus verbreiteter Beliebtheit ist der „echte“ Durchbruch bisher ausgeblieben, oder wie viele Freunde fallen euch gerade ein, die für die SPIRITUAL BEGGARS brennen?
Nicht ganz unschuldig daran dürften die zwei Sängerwechsel sein und man kann verstehen, dass zwei so charakterstarke Stimmen wie die von Spice und JB eigene Trauergemeinden haben. Das zweite Studiowerk mit dem aus dem Power Metal bekannten Apollo Papathanasio (u.a. Ex-FIREWIND) trägt denn auch einen anderen Stempel, der trotz des melancholischen Titels, des Abschied nehmenden Covers und der nicht immer fröhlichen Liednamen nur selten einen niederdrückenden Blues hat, sondern eher die 70er in aller ihrer Buntheit würdigt. So kann neben Nachdenklichem wie dem „Dreamer“ problemlos „One Man’s Curse“ stehen, bei dessen Anfang vor dem geistigen Auge Shaft erscheint, wie er das Set eines Ruckelfilms betritt – und dem gefällt, was er da sieht…
Das Faszinierende und dauerhaft Fesselnde des „Earth Blues“ ist aber nicht alleine seine Vielseitigkeit, sondern vielmehr wie lebendig diese umgesetzt wird. Seit Ewigkeiten ist mir kein Album mehr untergekommen, das so organisch klingt und wirkt wie diese wunderschöne Reise, zu der die SPIRITUAL BEGGARS jeden mit offenem Geist und ebenso offenem Herzen einladen. Per Wiberg (Ex-OPETH) am Schweineorgelkeyboard nimmt dabei fast so eine wichtige Rolle ein wie die unglaublich lustvolle, manchmal regelrecht lüsterne Gitarre von Meister Amott, die beide perfekt ergänzt werden von der stimmungsvollen, wohltuend unauffällig auffälligen Rhythmussektion. Dass Apollo nicht die sonore Bedeutungsschwere seiner Vorgänger hat, sondern bei aller gebotenen Seriosität deutlich entspannter klingt und auch mal befreiend aus sich rausgeht („Freedom Song“), passt dazu wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Ich will es mit dem Pathos nicht übertreiben, aber wer auf einer Platte die Schönheit des Leids mit solch wohliger natürlicher Wärme ausdrücken kann, muss ein echter Künstler sein. Wer im gleichen Atemzug locker eine ganze Riege unterschiedlicher Ohrwürmer schreibt - neben den genannten Titeln müssen „Hello Sorrow“, „Kingmaker“ und „Dead End Town“ zwingend genannt werden –, verdient beinahe höchste Weihen. Verhindert werden diese von dem anfangs bereits angeschnittenen Problem der SPIRITUAL BEGGARS, denn auch der „Earth Blues“ tendiert dazu, die Bereitschaft, sich auf ihn einzulassen, zu verlangen statt sie selbst zu kreieren.
Dennoch wäre es doch gelacht, wenn die am Montag beginnende Tour mit ZODIAC mit diesem frischen Rückenwind kein Fest der Sinne wird.
Nicht ganz unschuldig daran dürften die zwei Sängerwechsel sein und man kann verstehen, dass zwei so charakterstarke Stimmen wie die von Spice und JB eigene Trauergemeinden haben. Das zweite Studiowerk mit dem aus dem Power Metal bekannten Apollo Papathanasio (u.a. Ex-FIREWIND) trägt denn auch einen anderen Stempel, der trotz des melancholischen Titels, des Abschied nehmenden Covers und der nicht immer fröhlichen Liednamen nur selten einen niederdrückenden Blues hat, sondern eher die 70er in aller ihrer Buntheit würdigt. So kann neben Nachdenklichem wie dem „Dreamer“ problemlos „One Man’s Curse“ stehen, bei dessen Anfang vor dem geistigen Auge Shaft erscheint, wie er das Set eines Ruckelfilms betritt – und dem gefällt, was er da sieht…
Das Faszinierende und dauerhaft Fesselnde des „Earth Blues“ ist aber nicht alleine seine Vielseitigkeit, sondern vielmehr wie lebendig diese umgesetzt wird. Seit Ewigkeiten ist mir kein Album mehr untergekommen, das so organisch klingt und wirkt wie diese wunderschöne Reise, zu der die SPIRITUAL BEGGARS jeden mit offenem Geist und ebenso offenem Herzen einladen. Per Wiberg (Ex-OPETH) am Schweineorgelkeyboard nimmt dabei fast so eine wichtige Rolle ein wie die unglaublich lustvolle, manchmal regelrecht lüsterne Gitarre von Meister Amott, die beide perfekt ergänzt werden von der stimmungsvollen, wohltuend unauffällig auffälligen Rhythmussektion. Dass Apollo nicht die sonore Bedeutungsschwere seiner Vorgänger hat, sondern bei aller gebotenen Seriosität deutlich entspannter klingt und auch mal befreiend aus sich rausgeht („Freedom Song“), passt dazu wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Ich will es mit dem Pathos nicht übertreiben, aber wer auf einer Platte die Schönheit des Leids mit solch wohliger natürlicher Wärme ausdrücken kann, muss ein echter Künstler sein. Wer im gleichen Atemzug locker eine ganze Riege unterschiedlicher Ohrwürmer schreibt - neben den genannten Titeln müssen „Hello Sorrow“, „Kingmaker“ und „Dead End Town“ zwingend genannt werden –, verdient beinahe höchste Weihen. Verhindert werden diese von dem anfangs bereits angeschnittenen Problem der SPIRITUAL BEGGARS, denn auch der „Earth Blues“ tendiert dazu, die Bereitschaft, sich auf ihn einzulassen, zu verlangen statt sie selbst zu kreieren.
Dennoch wäre es doch gelacht, wenn die am Montag beginnende Tour mit ZODIAC mit diesem frischen Rückenwind kein Fest der Sinne wird.