Powerwolf - Preachers Of The Night
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Amen & Attack
2. Secrets Of The Sacristy
3. Coleus Sanctus
4. Sacred
5. Kreuzfeuer
6. Cardinal Sin
7. In The Name Of God (Deus Vult)
8. Nochnoi Dozor
9. Lust For Blood
10. Extatum Et Oratum
11. Last Of The Living Dead
Die Bloodchamber meint:
Auf die Gefahr hin, mich in den saarländischen Karpaten unbeliebt zu machen, aber „Preachers Of The Night“ ist nicht DAS Heavy/Power Metal Album des Jahres, zu dem einige Medien es bereits ausgerufen haben. Es wird den Wolf nicht daran hindern, die Erfolgsgeschichte der letzten Jahre fortzusetzen, inklusive der größtenteils im Oktober stattfindenden aktuellen Wolfsnächte-Runde, doch musikalisch haben POWERWOLF in der jüngeren Vergangenheit deutlich spektakulärere und heller leuchtende Feuerwerke abgebrannt.
Während man zunächst den Eindruck gewinnen kann, in der Wolfshöhle wäre zuletzt viel GAMMA RAY gehört worden („Amen & Attack“ und „Secrets Of The Sacristy“) - was natürlich alles andere als eine schlechte Idee ist -, stellt sich im Folgenden recht schnell das Gefühl ein, dass POWERWOLF heuer kaum davon abweichen, ihre eigenen Standards abzurufen. Mit Ausnahme des abschließenden „Last Of The Living Dead“ erscheint „Preachers Of The Night“ daher reichlich vorhersagbar. Das ist bei POWERWOLF zwar nicht wirklich eine Eilmeldung wert, doch ist die Rolle der Ausrufezeichen setzenden kleinen Zitate, überdrehten Einfälle und hemmungslosen Selbstberauschungen nicht annähernd vergleichbar mit ihrer Bedeutung auf und für „Blood Of The Saints“ oder gar dem bisherigen Diskographie-Highlight „Bible Of The Beast“. Stattdessen wird die Hymnenhaftigkeit und Mitsingbarkeit NOCH größer geschrieben, so dass es maximal rudimentäre Lateinkenntnisse braucht, um jeden Song allerspätestens beim zweiten Auftauchen des Refrains mitsingen zu können.
Einzige echte Neuerung ist der komplett auf Deutsch verfasste Text von „Kreuzfeuer“ (nicht im kriegerischen Sinne von BOLT THROWER oder GOD DETHRONED, sondern eher buchstäblich), was in der Theorie interessanter klingt, als es sich dank ein, zwei textlichen Wiederholungen zu viel in der Praxis darstellt. Das Experiment ist also nur halbgelungen, zumal das Lied musikalisch zu dem weniger mitreißenden, weil stampfigeren Teil der POWERWOLF-Standardkost gehört, wie „Sacred & Wild“ und die Pennälerhumor-Fortsetzung von „Resurrection By Erection“ mit dem heiligen Scrotum a.k.a. „Coleus Sanctus“. Stärker als in der Vergangenheit freut man sich deshalb über zwei Lieder, die eine umfangreichere Geschichte erzählen und weniger auf die Wiederholung von ein bis vier Zeilen setzen, zumal bei „Nochnoi Dozor“ (Wächter der Nacht) noch ausgeprägter als in „Cardinal Sin“ der alte Ideenreichtum aufblitzt.
Neben dem Eröffnungsdoppel sind das meiner Meinung nach allerdings auch die einzigen Lieder, die problemlos auf jedem POWERWOLF Album bestehen könnten, so dass am Ende die niedrigste Wertung der POWERWOLF-Fanboyfraktion, zu der der ehemalige Kollege Dreßel eher nicht gehört/e, in unserem Haus herausspringt.
Ist „Preachers Of The Night“ sehr gut? Ja.
Werden POWERWOLF Fans mit dem Album zufrieden sein? Höchstwahrscheinlich.
Ist das das Heavy/Power Album des (bisherigen) Jahres? Nicht im direkten Vergleich zu ENFORCER, MASTERPLAN oder CIVIL WAR.
Während man zunächst den Eindruck gewinnen kann, in der Wolfshöhle wäre zuletzt viel GAMMA RAY gehört worden („Amen & Attack“ und „Secrets Of The Sacristy“) - was natürlich alles andere als eine schlechte Idee ist -, stellt sich im Folgenden recht schnell das Gefühl ein, dass POWERWOLF heuer kaum davon abweichen, ihre eigenen Standards abzurufen. Mit Ausnahme des abschließenden „Last Of The Living Dead“ erscheint „Preachers Of The Night“ daher reichlich vorhersagbar. Das ist bei POWERWOLF zwar nicht wirklich eine Eilmeldung wert, doch ist die Rolle der Ausrufezeichen setzenden kleinen Zitate, überdrehten Einfälle und hemmungslosen Selbstberauschungen nicht annähernd vergleichbar mit ihrer Bedeutung auf und für „Blood Of The Saints“ oder gar dem bisherigen Diskographie-Highlight „Bible Of The Beast“. Stattdessen wird die Hymnenhaftigkeit und Mitsingbarkeit NOCH größer geschrieben, so dass es maximal rudimentäre Lateinkenntnisse braucht, um jeden Song allerspätestens beim zweiten Auftauchen des Refrains mitsingen zu können.
Einzige echte Neuerung ist der komplett auf Deutsch verfasste Text von „Kreuzfeuer“ (nicht im kriegerischen Sinne von BOLT THROWER oder GOD DETHRONED, sondern eher buchstäblich), was in der Theorie interessanter klingt, als es sich dank ein, zwei textlichen Wiederholungen zu viel in der Praxis darstellt. Das Experiment ist also nur halbgelungen, zumal das Lied musikalisch zu dem weniger mitreißenden, weil stampfigeren Teil der POWERWOLF-Standardkost gehört, wie „Sacred & Wild“ und die Pennälerhumor-Fortsetzung von „Resurrection By Erection“ mit dem heiligen Scrotum a.k.a. „Coleus Sanctus“. Stärker als in der Vergangenheit freut man sich deshalb über zwei Lieder, die eine umfangreichere Geschichte erzählen und weniger auf die Wiederholung von ein bis vier Zeilen setzen, zumal bei „Nochnoi Dozor“ (Wächter der Nacht) noch ausgeprägter als in „Cardinal Sin“ der alte Ideenreichtum aufblitzt.
Neben dem Eröffnungsdoppel sind das meiner Meinung nach allerdings auch die einzigen Lieder, die problemlos auf jedem POWERWOLF Album bestehen könnten, so dass am Ende die niedrigste Wertung der POWERWOLF-Fanboyfraktion, zu der der ehemalige Kollege Dreßel eher nicht gehört/e, in unserem Haus herausspringt.
Ist „Preachers Of The Night“ sehr gut? Ja.
Werden POWERWOLF Fans mit dem Album zufrieden sein? Höchstwahrscheinlich.
Ist das das Heavy/Power Album des (bisherigen) Jahres? Nicht im direkten Vergleich zu ENFORCER, MASTERPLAN oder CIVIL WAR.
Im Fadenkreuz
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen