Lacuna Coil - Delirium

Lacuna Coil - Delirium
Alternative / Metal
erschienen am 27.05.2016 bei Century Media
dauert 44:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The House Of Shame
2. Broken Things
3. Delirium
4. Blood, Tears, Dust
5. Downfall
6. Take Me Home
7. You Love Me 'Cause I Hate You
8. Ghost In The Mist
9. My Demons
10. Claustrophobia
11. Ultima Ratio

Die Bloodchamber meint:

Schon länger ist man an dem Punkt angelangt, bei dem man bei LACUNA COIL gehörige Abstriche machen muss. Die Entwicklung der Band hat nicht jedem gefallen und so einige, die die Fahne der ersten Stunde hoch hielten, ordentlich verschreckt. Mittlerweile ist die Truppe auf nur noch drei Mann und eine Frau geschrumpft und so kommt es auch, dass sich die Musik erneut verändert und deutlich in die alternative Ecke mit mehr Elektronik tendiert.

Der Einstieg ist dann unerwartet heftig und brüllend, was ganz nett ist, bis dann die weiblichen Stimmparts kommen. Ja, ich weiß, Cristina Scabbia ist eine fast unangreifbare Ikone und ich stehe eigentlich auch voll hinter ihr, aber das hier hört sich doch stark nach einem Duett von Kater Karlo und Minnie Mouse an, was mich fast dazu bringt das Experiment ''Delirium'' vorzeitig zu beenden. Ich habe dann aber durchgehalten und musste feststellen, dass sich im Grunde aber nicht so schrecklich viel zu den Vorgängeralben getan hat, wenn man mal von der vereinzelnden Wiederkehr des oben angesprochenen Duetts absieht. Es ist ein Metalalbum der modernen Prägung, das druckvoll produziert wurde und wohl versucht jedem zu gefallen. Und so suche ich hier vergebens nach dem Song, der mich festhalten will, der mich bei den Eiern packt und mit in die Tiefe zieht. Nichts, absolut vergebens. Alles klingt durchschnittlich aufregend.

Ich weiß nicht wohin die Reise der Band führen wird, die ich bisher gerne mitgemacht habe und ich mir auch eingestehe so etwas wie ein Fan geworden zu sein. ''Delirium'' ist hoffentlich nur eine einzelne Station, die irgendwo im gefälligen Nirgendwo pausiert. Wer ein Album haben möchte das nun wirklich niemandem weh tut, egal ob man sich die CD nun vertikal oder horizontal einführt, der darf gerne zugreifen. Man sollte sich aber hinterfragen, ob es nicht Bands gibt, die nicht diesen großen Namen besitzen, die auch unterstützt werden wollen und ähnliche oder bessere Qualität im gleichem Segment aufweisen. LACUNA COIL haben für dieses Album anderswo gute Kritiken erhalten. Ich kann und will da nicht mitgehen. Der vorläufige Tiefpunkt in der 19jährigen Bandgeschichte ist erreicht.
-