Helangår - Evening In Valhalla

Helangår - Evening In Valhalla
Epic Metal
erschienen in 2003 als Eigenproduktion
dauert ca. 72 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Departing for Midgard
2. Ragnarök
3. The First Sign
4. Proclaiming the End
5. Nida Mountains
6. Unavoidable Fate
7. The Sinner
8. Darkness in my Mind
9. Farewell Walhalla
10. Mother Earth
11. Numb with Cold
12. The Asens Death
13. Lament of Mankind
14. Nifelheim
15. Hommage to the Beast
16. At the Battlefield
17. Angels of Death
18. Spring
19. The New World
20. And we failed…

Die Bloodchamber meint:

Ambitionierte Werke aus dem Untergrund kann man durchaus des öfteren finden, denn die heimische (aber auch die internationale) Nachwuchs Szene hat einige Rohdiamanten in ihren Reihen. Was aber dann doch auch einem mit hoher Qualität verwöhntem Redakteur besonders herraussticht sind Alben, die weniger nur eine CD mit einer bestimmten Zeit Musik sind, sondern vielmehr ein gesamtes Kunstwerk. So geschehen beim übelst genialem Debut der süddeutschen Formation HELANGAR, die sich mit ihrem „Evening in Valhalla“ selbst die Messlatte verdammt hoch legen.

Denn das Album ist ein Konzeptalbum allerhöchster Güte. Nicht so eines der Marke, ja, wir haben jetzt einige Songs , verschmelzen wir sie doch zu einer Story, nein. HELANGAR haben die Atmosphäre und die Gefühle der Geschichte des kommenden Ragnarök in ihre Musik gepackt. Rein musikalisch bedient man sich dabei wohl weitestgehend beim epischen Power Metal um auch das heroische der alten Wikinger Zeit in die Musik fließen zu lassen. Jedoch scheuen sich die Herren auch nicht den ein oder anderen Kreisch bzw Schrei Part in die Vocals zu übernehmen. Und auch diese sind eine Klasse für sich. Nicht wie so oft im Klischeehaften hohen Tonlagen angesiedelt sondern eher im gemäßigterem Bereich, sodass es irgendwie klingt als würde ein alter Wikinger selbst die Lyrics singen. Besonders geil kommen auch die öftmals im Refrain aufkommenden Chöre, die einem einfach nicht mehr aus dem Kopf wollen ( Baldrs Drauma ; Farewell Valhalla). Weitergeführt wird die Geschichte nach und vor jedem Song durch ein kleines Intro (muss man sich ähnlich vorstellen wie bei BLIND GUARDIAN´s „Nightfall“).

Die Grunstimmung des Albums ist natürlich ob der Hintergründigen Geschichte ziemlich depressiv und düster. Nicht einmal der letzte Track, der die Situation nach dem Ende Ragnaröks beschreibt lässt besonders frohe Stimmung aufkommen, denn er stellt einen Ausblick darauf, dass die Menschheit die Erde selbst vernichten wird. Doch die Atmosphäre und Stimmung des ganzen ist verdammt mitreißend und emotional, wie man es selten erlebt. Bedenkt man zudem noch, dass man die Geschichte auf viele aktuelle Themen ummünzen kann.

Aufgenommen haben HELANGAR ihr Debut in einem unvorstellbarem Zeitraum von sechs (!) Monaten in den Soundshop Studios bei Jürgen Glück, der anscheinend ein bekannter der Band ist, denn ansonsten scheint mir der Zeitraum des Studioaufenthaltes unbezahlbar. Soundtechnisch ist natürlich keine Top Produktion vorhanden, es mangelt ein wenig an Druck. Aber für Underground Verhältnisse ist er doch recht gelungen. Zudem muss man noch die Hammer Spielzeit von ca. 72 Min hervorheben. Soviel Musik auf einem Silberling gabs schon lange nicht mehr. Besonders geil auch die Aufmachung der CD. Das Booklet mit gemalten Bildern zu der Story ist absolut stimmungsvoll, und außerdem enthält es neben sämtlichen relevanten Infos auch die Texte. Was will man mehr? Für mich ein herausragendes Album, das zu meinen Top Faves dieses Jahres zählt. Volle Punktzahl. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, der besuche doch bitte die Heimseite der Mannen oder schreibe eine Mail an: helangar@web.de
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