Falconer - The Sceptre Of Deception

Falconer - The Sceptre Of Deception
Power Metal
erschienen in 2003 bei Metal Blade Records
dauert 46:06 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Coronation
2. The Trail Of Flames
3. Under The Sword
4. Night Of Infamy
5. Hooves Over Northland
6. Pledge For Freedom
7. Ravenhair
8. The Sceptre Of Deception
9. Hear Me Pray
10. Child Of Innocence

Die Bloodchamber meint:

FALCONER sind wieder da ! Nach der fast schon genialen, selbstbetitelten Debütscheibe und dem kaum schwächeren Nachfolger „Chapters Of A Vale Forlorn“ liegt nun endlich ihr drittes Album vor; allerdings in leicht verändertem Line-Up, da der bisherige Sänger Mathias Blad die Band verlassen hat, um sich ganz auf seine Musical-Karriere konzentrieren zu können. Erfreulicherweise ist sein Nachfolger – ein Mann namens Kristoffer Göbel – absolut in der Lage, die Lücke zu schließen, da sich die Stimmen der beiden doch ziemlich gleichen und der Neue sowohl technisch als auch von der Ausdruckskraft dem bisherigen Shouter fast in nichts nachsteht.
Die Voraussetzungen für eine weitere gute Platte sind also geschaffen, und Mastermind Stefan Weinerhall geht auch gleich in die Vollen und knallt uns direkt mal ein äußerst interessantes, mittelalterliches Konzeptalbum vor dem Latz. Auf große atmosphärische Zwischenspiele wird allerdings gottlob verzichtet, so daß man sich weiterhin voll auf die Songs im einzelnen konzentrieren kann, und die haben es wieder mal in sich.
FALCONER stehen nach wie vor für originellen Power Metal mit nordischen Folkanklängen, ungewöhnliche Harmonien und handwerkliche Klasse, weshalb auch diesmal wieder einige wirklich gute Songs abgefallen sind, die insgesamt aber vergleichsweise sperrig und weniger hitlastig als auf den Vorgängeralben anmuten. Die Band tritt bewußt (auch zugunsten der Story) auf die Bremse und verzichtet weitestgehend auf Up-Tempo-Kracher, serviert uns aber dafür in schöner Regelmäßigkeit epische, ergreifende Hymnen. Egal ob Stampfer („The Coronation“, „Hooves Over Northland“), breaklastiges Kraftpaket (Titeltrack) oder Ballade („Hear Me Pray“) – die Truppe weiß nach wie vor, wie man pathosbeladene, aber dennoch nicht platte Klassesongs schreibt. Hier und da fühle ich mich sogar an die „Into Glory Ride“ Phase von ManOwaR erinnert – es gibt wahrlich schlechtere Referenzscheiben.
Daß unter diesem Review trotzdem nur eine acht und keine neun oder zehn steht, liegt in erster Linie an der etwas drucklosen Produktion (vor allem im Gitarrenbereich) sowie der Tatsache, daß die ganz großen Ohrwürmer diesmal schlicht und einfach fehlen. Trotzdem für Fans ein Pflichtkauf, alle anderen sollten zumindest mal probehören.
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