Metsatöll - Curse Upon Iron
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Intro/Veresulaste Koor (CD/DVD)
2. Merepojad (CD/DVD)
3. Meeste Laul (CD/DVD)
4. Saaremaa Vägimees (CD/DVD)
5. Pikse Litaania (CD/DVD
6. Teomehe-Laul (CD/DVD)
7. Hiiekoda (CD/DVD)
8. Hundiraev (CD/DVD)
9. Pärismaalase Lauluke (CD/DVD)
10. Kaitse, Jumal, Sõja Eest (CD/DVD)
11. Oma Laulu Ei Leia Ma Üles (CD/DVD)
12. Lahinguväljal Näeme, Raisk! (CD/DVD)
13. Türgi Sõja Laul (nur DVD)
14. Põhjatuulte Pojad Ja Tütred (nur DVD)
15. Metsaviha 2 (CD/DVD)
16. Raua Needmine (CD/DVD)
17. Kust Tunnen Kodu (nur DVD)
18. Ussisõnad (CD/DVD)
Die Bloodchamber meint:
Bis zum heutigen Tag habe ich mich für einen recht geduldigen Menschen gehalten, doch die estländische Ethno Rock Band METSATÖLL hat mit „Curse upon Iron“ eine dieser tödlichen Live-CD-DVD-Kombinationen veröffentlicht, die den Rezipienten unwillkürlich in die Knie zwingt. Wo normale Musik-DVDs häufig schon schwer am Stück zu verdauen sind, entwickelt sich diese schon nach spätestens 20 Minuten sowohl mit Bildmaterial, als auch rein akustisch zum Durchhaltemarathon.
Natürlich geschieht es nicht alle Tage, dass man zusammen mit dem Grammy-prämierten estländischen Nationalmännerchor, der zudem den Anspruch erhebt, der einzige „Vollzeit-Berufs-Männerchor“ der Welt zu sein, vor einer solch großartigen Kulisse auftritt. Die Aufnahmen stammen aus den nun mit einem Innenhof vergleichbaren, steinernen Grundmauerresten dessen, was früher einmal eine große, mittelalterliche Halle gewesen sein mag und nun das Maailmaküla Festival beherbergt.
Als weiteren Grund, der eine Aufzeichnung quasi obligatorisch macht, muss man aufführen, dass METSATÖLL in Estland eine angesehene Rolle bei der Wahrung volkstümlicher Urkultur einnehmen und in diesem einmaligen Projekt Stücke des bekannten Komponisten Veljo Torm umsetzen, die extra mit eigenem eigenen Liedgut neu arrangiert wurden.
Doch hier beginnen die Unannehmlichkeiten. Vom „Rock“ der Rockband ist relativ wenig zu vernehmen. Stattdessen dominieren ausgedehnte Stimmenexperimente, die vom klassischen Chor inklusive zweier Soli über urtümliche Gesänge bis hin zu rhythmischen Lautäußerungen reichen.
Bis auf die stimmungsvollen Dudelsacksequenzen fällt der musikalische Beitrag der Band nicht gerade ansprechend aus. Simple Rockpassagen und ein Bündel ausgelutschte Folkmelodien, die eher stören, als Stimmung zu machen. Da kann auch der Einsatz traditioneller, teils selbst gebauter Instrumente nichts mehr retten. Der lasche Gitarrensound ist ein großer Schwachpunkt und auch die Flötenparts klingen häufig etwas unsauber. Ganz nett ist die Trommelei, die aber hauptsächlich durch den Gastperkussionisten interessant wird.
Bleiben noch die Stimmen. Hier leistet die Band bessere Arbeit und beteiligt sich vielseitig, wodurch durchaus interessante und charaktervolle Momente hervorgehen.
Trotzdem bleibt die Musik recht einseitig und in höchstem Maße langweilig. Ohne Zweifel mag ein derartiger Event für einen Anwesenden eindrucksvoll sein, aber aus der Konserve lässt sich trotz einem guten Klang unglaublich wenig Atmosphäre zusammenkratzen. Diese wenigen Momente werden von nicht enden wollender Singularität überschattet.
Insgesamt kann ich weder das Hören der CD, deren Spielzeit sich auf randvolle 73 Minuten bemisst, noch die wiederum knappe 30 Minuten längere DVD-Fassung des Konzertes als ein besonders angenehmes Erlebnis bezeichnen. Da mag der kulturelle Wert so hoch sein wie er will, das macht noch lange kein gutes Album aus.
Natürlich geschieht es nicht alle Tage, dass man zusammen mit dem Grammy-prämierten estländischen Nationalmännerchor, der zudem den Anspruch erhebt, der einzige „Vollzeit-Berufs-Männerchor“ der Welt zu sein, vor einer solch großartigen Kulisse auftritt. Die Aufnahmen stammen aus den nun mit einem Innenhof vergleichbaren, steinernen Grundmauerresten dessen, was früher einmal eine große, mittelalterliche Halle gewesen sein mag und nun das Maailmaküla Festival beherbergt.
Als weiteren Grund, der eine Aufzeichnung quasi obligatorisch macht, muss man aufführen, dass METSATÖLL in Estland eine angesehene Rolle bei der Wahrung volkstümlicher Urkultur einnehmen und in diesem einmaligen Projekt Stücke des bekannten Komponisten Veljo Torm umsetzen, die extra mit eigenem eigenen Liedgut neu arrangiert wurden.
Doch hier beginnen die Unannehmlichkeiten. Vom „Rock“ der Rockband ist relativ wenig zu vernehmen. Stattdessen dominieren ausgedehnte Stimmenexperimente, die vom klassischen Chor inklusive zweier Soli über urtümliche Gesänge bis hin zu rhythmischen Lautäußerungen reichen.
Bis auf die stimmungsvollen Dudelsacksequenzen fällt der musikalische Beitrag der Band nicht gerade ansprechend aus. Simple Rockpassagen und ein Bündel ausgelutschte Folkmelodien, die eher stören, als Stimmung zu machen. Da kann auch der Einsatz traditioneller, teils selbst gebauter Instrumente nichts mehr retten. Der lasche Gitarrensound ist ein großer Schwachpunkt und auch die Flötenparts klingen häufig etwas unsauber. Ganz nett ist die Trommelei, die aber hauptsächlich durch den Gastperkussionisten interessant wird.
Bleiben noch die Stimmen. Hier leistet die Band bessere Arbeit und beteiligt sich vielseitig, wodurch durchaus interessante und charaktervolle Momente hervorgehen.
Trotzdem bleibt die Musik recht einseitig und in höchstem Maße langweilig. Ohne Zweifel mag ein derartiger Event für einen Anwesenden eindrucksvoll sein, aber aus der Konserve lässt sich trotz einem guten Klang unglaublich wenig Atmosphäre zusammenkratzen. Diese wenigen Momente werden von nicht enden wollender Singularität überschattet.
Insgesamt kann ich weder das Hören der CD, deren Spielzeit sich auf randvolle 73 Minuten bemisst, noch die wiederum knappe 30 Minuten längere DVD-Fassung des Konzertes als ein besonders angenehmes Erlebnis bezeichnen. Da mag der kulturelle Wert so hoch sein wie er will, das macht noch lange kein gutes Album aus.